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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Zentrum vermutete man in der vergessenen Drachenfeste Nurmorod, die Margok zu seiner Waffenschmiede gemacht und von der aus er seinen Feldzug begonnen hatte.
    Die zweite Pforte befand sich am Siegstein im Flusstal, wohin der Dunkelelf das Elfenheer bewusst gelockt hatte, um es zu vernichten.
    Die dritte Pforte führte, wie sich inzwischen herausgestellt hatte, geradewegs an die Fernen Gestade, in den Palast von Crysalion.
    Die vierte Pforte schließlich hatte man in Borkavor vermutet, von wo Margok den Verräter Rurak scheinbar mühelos befreit hatte.
    Aber was, wenn dies ein Irrtum gewesen war?
    Was, wenn es Margok gelungen war, seinen Diener auf andere Weise zu befreien und wenn die vierte Pforte in Wahrheit nicht in ungeahnte Ferne, sondern geradewegs hierherführte, in den Palast von Tirgas Lan? Würden die magischen Barrieren, die die Zauberer um den Thronsaal errichtet hatten, ausreichen, um das Eindringen des Bösen zu verhindern? Würden die Wächter in der Lage sein, einer solchen Bedrohung zu begegnen?
    Tarana bezweifelte es, zumal infolge des frenetischen Rauschens, das ihr aus der Tiefe entgegendrang und mit nichts zu vergleichen war, das sie je zuvor vernommen hatte. Dazu war ein Beben zu verspüren, das sich mit jeder Stufe noch zu verstärken schien. Die Meisterin konnte nur hoffen, dass sie nicht die Einzige war, die es bemerkt hatte.
    Endlich erreichte sie das Ende der Treppe und stieß die Tür auf, die in den Thronsaal führte. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen:
    Die Wächter lagen erschlagen in ihrem Blut, an ihrer Stelle kauerten vier scheußlich anzusehende Kreaturen um die Öffnung zur Schatzkammer. Und aus der Tiefe drangen grässliche Geräusche, ein Kreischen und Heulen, das nahelegte, dass etwas Schreckliches im Begriff war, sich zu ereignen. Tarana zögerte keinen Augenblick.
    Obschon sie allein war, trat sie den Kreaturen entschieden entgegen, die mehr an Echsen denn an Elfen erinnerten, obwohl sie genau das einst gewesen waren. Es waren die neidora, Margoks berüchtigte Leibwächter - und wo sie waren, war meist auch ihr dunkler Herrscher nicht weit.
    Den Zauberstab wie einen Speer in den Händen haltend, ließ die Zauberin einen gezackten, blau leuchtenden Blitz aus der Kristallspitze schlagen, der einen der Echsenkrieger erfasste. Der neidor sprang auf und verfiel in wilde Zuckungen, als die Energie des Blitzes ihn auffraß. Als schwelender Kadaver fiel er zu Boden, worauf seine Kumpane in wütendes Zischen verfielen und zum Gegenangriff übergingen.
    Zwei von ihnen schleuderte Tarana mit einem Gedankenstoß zurück, der dritte setzte mit einem weiten Sprung heran, die Zähne gefletscht und die Klauen gespreizt, um die Zauberin zu zerfleischen. Indem sie erneut von ihrer Gabe Gebrauch machte, warf sie einen weiteren Blitz, der die Echsenkreatur aus der Luft pflückte und sie unsanft zu Boden holte. Der neidor wand sich im Todeskampf, während knisternde Entladungen über seinen Körper huschten und sein frevlerisches Dasein beendeten.
    Tarana fuhr herum. Nach ihrer Rechnung waren noch zwei Gegner übrig, aber nur einer von ihnen war zu sehen. Der Echsenkrieger, ein besonders scheußlich anzusehendes Exemplar, aus dessen langem Maul klebriger Geifer troff, kauerte am Rand der Öffnung und starrte der Zauberin hasserfüllt entgegen.
    Tarana atmete tief durch und sammelte sich innerlich. Sie musste Alarm geben, musste Farawyn und die anderen wissen lassen, dass der Feind geradewegs ins Herz von Tirgas Lan vorgedrungen war. Aber wie sollte sie ...?
    Mehr Zeit zum Nachdenken hatte sie nicht. Der neidor kam näher, nicht mit einem weiten Satz wie sein glückloser Vorgänger, sondern vorsichtig, mit angriffslustig vorgerecktem Haupt. »Du hättest nicht hierherkommen sollen, Kreatur des Bösen«, rief Tarana ihm entgegen, »denn hier endet deine Existenz! Bist du bereit, für Margok zu sterben?«
    Der Echsenkrieger entblößte sein mörderisches Gebiss zu einem bizarren Grinsen und hob seine blutige Axt - in diesem Moment nahm Tarana aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr.
    Der andere Echsenkrieger!
    Blitzartig fuhr sie herum und sah den neidor geradewegs auf sich zukommen, eine Axt in der einen, eine gebogene Klinge in der anderen Klaue und die Reptilienaugen glühend vor Mordlust. Dieser neidor war größer und kräftiger als die anderen. Dinistrio, ihr grausamer Anführer!
    Die Zauberin kam nicht dazu, Gegenwehr zu leisten. Sie duckte sich rasch, damit sie dem mit mörderischer

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