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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Erdwelt jetzt noch zu retten - oder war es bereits zu spät?
    »Nun wirst du sterben, Farawyn!«, schrie Margok über das Rasseln und Zischen seines Reittiers hinweg und schwenkte einmal mehr die wuchtige Axt.
    Farawyn erwiderte nichts darauf. »Nah an ihn heran, hörst du?«, schärfte er dem Dragnadh stattdessen noch einmal ein »Für das Elfenreich und Tirgas Lan«, rief Farawyn laut - und die Kreatur machte einen Satz nach vorn und warf sich dem Feind entgegen.
     
    Der Dunkelelf sah ihn kommen - und triumphierte innerlich.
    War dies der Zauberer, vor dem sich Rurak so gefürchtet, der ihre Pläne ein ums andere Mal durchkreuzt hatte?
    Lächerlich.
    Zwar kannte jener Teil von ihm, der einst eine unbedeutende Zauberin namens Riwanon gewesen war, den Ältesten von Shakara sehr viel besser, als Margok es tat. Aber bislang hatte Farawyn noch keine der Eigenschaften gezeigt, mit denen ihre Erinnerungen ihn beschrieben. Weder hatte er klug und besonnen gehandelt, noch hatte er jene Entschlossenheit an den Tag gelegt, für die Riwanon ihn einst bewundert hatte.
    Als Margok den Kristallsplitter in den Händen seines Feindes erblickt hatte, war er für einen Moment erstaunt gewesen. Wie, so hatte er sich gefragt, gelangte das Bruchstück des Annun in Farawyns Hände? Natürlich hatte er sich denken können, dass es durch den Menschen Granock nach Erdwelt gekommen war, und er konnte sich nicht vorstellen, dass Rurak, auf dessen Betreiben hin all dies geschehen war, nichts davon gewusst haben sollte. Um den Verräter würde er sich später kümmern - nun galt seine ganze Aufmerksamkeit Farawyn. Auch wenn es nur noch eine Frage von Augenblicken war, bis der angeblich so mächtige Zauberer besiegt sein würde.
    Denn wie sich herausgestellt hatte, wusste dieser mit dem Kristallsplitter nichts anzufangen! Er benutzte ihn, um seine eigene Zauberkraft zu verstärken, aber von den zerstörerischen Kräften, die dem Annun innewohnten, schien er nichts zu wissen oder nichts wissen zu wollen, vielleicht auch beides - und dadurch war er für Margok ein leichtes Opfer.
    Dass Acenor seinen Schwur von einst wahr gemacht hatte und aus dem Totenreich zurückgekehrt war, spielte keine Rolle mehr. Denn in kürzester Zeit würde der Splitter des Annun Margok gehören - und der Dunkelelf hatte anders als Farawyn keine Scheu, die Macht des Annun rücksichtslos einzusetzen ...
    Auf dem Rücken des Stahldrachens sitzend, die Axt in der Klauenhand, stieß Margok einen kreischenden Kampfschrei aus, während sein Gegner auf ihn zuflog. Erst im letzten Moment trieb er sein eigenes Reittier an, um der mit dem Mut der Verzweiflung vorgetragenen Attacke auszuweichen, auf diese Weise neben Farawyn zu gelangen und ihn mit einem einzigen gezielten Streich zu enthaupten - aber es kam anders.
    Denn als der Stahldrache vorsprang, änderte der Dragnadh abrupt seine Flugrichtung und brach nach oben aus. Mit zwei, drei kräftigen Flügelschlägen stieg er zur Kuppel empor und hielt der Öffnung entgegen, durch die er hereingekommen war.
    Er wollte entkommen!
    »Neeein!«, brüllte Margok in jähem Zorn und riss sein Flugtier ebenfalls nach oben. Der Stahldrache zischte und rasselte, stieß eine Dampfwolke aus, die ihn senkrecht emporzukatapultieren schien. Farawyn und der Dragnadh hatten den Zenit der Kuppel inzwischen bereits erreicht. Indem er sich mit den knöchernen Krallen an den Abbruchrand der Öffnung klammerte, gelang es dem untoten Drachen, hinauszuschlüpfen. Dann war er auch schon verschwunden, und über dem Durchbruch war nichts als grauer Himmel zu sehen.
    »Nein!«, schrie Margok. »Du kannst mir nicht entkommen! Du darfst mir nicht entkommen ...!«
    Wütend schleuderte er einen Gedankenstoß, der erneut von solcher Dichte war, dass er sich als greller Blitz manifestierte. Die Entladung schlug zur Kuppeldecke hinauf, riss weitere Gesteinsbrocken heraus und vergrößerte auf diese Weise die Öffnung. Da der Stahldrache weniger beweglich war als sein knöchernes Ebenbild, hatte er Schwierigkeiten, sich hindurchzuzwängen. Sich mit den Krallen der Vorderläufe an den Rand klammernd, schlug er mit den Flügeln, deren Spannweite jedoch zu groß war, um ihn passieren zu lassen. Funken stoben, als Metall über Gestein schrammte. Einzelne Brocken lösten sich und fielen in die Tiefe, wo sie zerbarsten.
    In seiner Wut hieb Margok mit der Axt um sich, um den Durchbruch noch zu verbreitern, und endlich gelang es dem stählernen Monstrum, einen Flügel

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