Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
Arbeit, zu der Margok ihn verdammt hatte, aber wie all die anderen Male zuvor würde er seine Pflicht auch diesmal erfüllen.
    »Diesen hier und den da!«, wies er die unverletzten Unholde an, worauf sie die beiden bezeichneten Verwundeten packten, auf die steinernen Sockel zerrten und sie daran festketteten. Über einem der Sockel hingen Elfenkristalle wie Tropfsteine von der Decke, jeder von ihnen schwarz wie die Nacht.
    Beide Orks waren halbtot. In der Brust des einen steckten zwei Elfenpfeile, und eine Glaive hatte seinen Unterleib durchbohrt, aber immerhin war er am Stück. Der andere war der mit dem Messer im Hals. Sein malträtierter Körper lag in Todeszuckungen, sodass Rurak sich beeilen musste.
    Leise sprach er die Beschwörungsformel, worauf ein Strahl gebündelter Dunkelheit aus den Kristallen brach und den Körper des Sterbenden erfasste. Die unverletzten Orks wichen furchtsam zurück, denn aus Erfahrung wussten sie nur zu gut, was der pelaidryn thwa vermochte. Innerhalb von Augenblicken beraubten die Kristalle den Körper des Unholds seiner Flüssigkeit: Sein Fleisch und seine inneren Organe schmolzen wie Wachs in der Sonne, die grüne Haut aber verlor ihre Farbe und wurde grau und runzlig, bis sie schließlich nur noch auf blanken Knochen lag.
    Als der schwarze Schein von dem Ork abließ, war nur noch dessen mumifizierter Körper übrig. Sein Blut und seine übrigen Körperflüssigkeiten jedoch sammelten sich in der Rinne im Boden, von wo aus sie in den gwaythyr liefen - jene monströse, aus Metall gefertigte Apparatur, die zwischen den Steinsockeln stand und mit ihrer gedrungenen Form und den ledernen Schläuchen, die wie Tentakel aussahen, an einen Kraken erinnerte.
    Der Blutsammler war eine weitere von Margoks Erfindungen, und Rurak konnte nicht anders, als dem Dunkelelfen dafür Bewunderung zu zollen. Schon zu den Zeiten, als er noch ein Zauberer und Mitglied des Ordens von Shakara gewesen war, hatte Margok es verstanden, Magie und Wissenschaft auf eine Weise zu verbinden, die es ihm erlaubte, beides auf eine völlig neuartige Weise zu nutzen. Qoray hatten sie ihn deshalb genannt, den »Allwissenden« - zumindest so lange, bis er begonnen hatte, seine Forschungen auch auf verbotene Felder auszudehnen. Die Ergebnisse, die er dabei erzielt hatte, waren jedoch ganz erstaunlich und reichten von der Züchtung bis dahin unbekannter Rassen hin zur Entwicklung neuartiger Waffen.
    Der Blutsammler war eine seiner jüngsten Erfindungen. Ursprünglich hatte die Maschine dazu gedient, gefangene Wildmenschen in Arun ihrer Lebensenergie zu berauben und diese für die Herstellung von Blutkristallen herzunehmen. Inzwischen war der Prozess jedoch verfeinert worden und ließ sich nun auch umkehren, sodass die Lebenskraft eines Wesens gesammelt und auf ein anderes übertragen werden konnte. Und nichts anderes hatte Rurak vor.
    Der Ork, den er dazu ausgewählt hatte, den lebenspendenden Körpersaft zu empfangen, wand sich vor Schmerzen. Ungerührt riss ihm der Zauberer die Pfeile aus der Brust und versorgte notdürftig die klaffende Wunde - den Rest würde das lu seines Artgenossen schaffen.
    Rurak wies die Gnomendiener an, den Blutsammler in Gang zu setzen. Beflissen huschten die kleinwüchsigen Wesen, die nackt waren bis auf primitive Lendenschürze und deren grünlich schimmernde Haut an die von Fröschen erinnerte, um die Apparatur herum und legten einige Hebel um. Der Zauberer hatte die Erfahrung gemacht, dass Gnome zwar sehr viel weniger kräftig waren als Orks, dafür aber auch weniger einfältig und leichter zu befehligen.
    Mit unheilvollem Wummern erwachte die Maschine zum Leben und sog die Körperflüssigkeit des toten Unholds in sich auf. Rurak konnte die Energie fühlen, die von der Maschine ausging, den Hass und die Aggression. Schon war sie dabei, die Flüssigkeiten in die Schläuche zu pumpen, die in hohle, mit Widerhaken versehene Spitzen ausliefen, welche das Serum abgeben konnten.
    Ungerührt griff Rurak nach der ersten Spitze und rammte sie dem Ork in den Brustkorb, dorthin, wo sich sein Herz befand. Der massige Körper des Unholds bäumte sich auf, und wäre er nicht festgekettet gewesen, hätten seine um sich schlagenden Fäuste Rurak zur Gefahr werden können. Doch die robuste Natur des Orks trotzte dem Schmerz, und Rurak brachte vier weitere Spitzen an, jeweils zwei an Armen und Beinen. Bei jedem Einstich brüllte der Unhold wütend auf - aber sobald das Serum in seinen Körper gelangte,

Weitere Kostenlose Bücher