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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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sein?«
    Es war sein Zögern, das den Vermummten das Leben kostete. Noch während er auf dem Boden kauerte und nach Worten rang, um seinem finsteren Herrn die Kompliziertheit der Lage zu erklären, gab dieser Dinistrio einen unhörbaren Befehl - und der Echsenkrieger tat, was von ihm verlangt wurde.
    Der Verschwörer begriff nie, wie ihm geschah.
    Die mörderische Klinge des Echsenkriegers enthauptete ihn mit einem Streich. Noch in den Stoff der Kapuze gehüllt, fiel der Kopf des glücklosen Sektierers zu Boden und rollte an seinen kauernden Mitverschwörern vorbei, eine Blutspur hinterlassend.
    »Das wäre also geklärt«, hauchte der Dunkelelf mit einer Stimme wie ein Todeswind. »Gibt es noch jemanden, der der Ansicht ist, ich würde zu viel erwarten?«
    Margok und sein reptilienhafter Leibwächter ließen ihre Blicke über die Versammelten schweifen, aber niemand äußerte sich oder wagte es auch nur, den Kopf zu heben.
    »Sehr gut«, sagte der Dunkelelf ohne erkennbare Freude. »Ihr wisst nun also, was von euch erwartet wird. Ich brauche weitere Informationen, vor allem genaue Aufzeichnungen über die Truppenstärke des Feindes und seine Verteidigungsanlagen. Habt ihr das verstanden?«
    Niemand wagte es, die Frage zu bejahen, aber Margok war überzeugt, dass seine Botschaft angekommen war. »In diesem Kampf, der uns bevorsteht«, fügte er heiser hinzu, »in dieser letzten Schlacht um das Schicksal der Welt bleibt nichts dem Zufall überlassen. Damals, vor vier Jahren, habe ich den Fehler begangen, euch zu sehr zu vertrauen - euch und diesem Scharlatan, der sich Rurak nennt und den ich für sein Versagen in die Blutfeste verbannt habe, weit fort von hier. Dadurch habe ich eine Niederlage erlitten, die mich geschwächt und meine Feinde gestärkt hat. Doch nun ist die Zeit gekommen, um zurückzuschlagen, mächtiger und erbarmungsloser denn je - und dazu brauche ich diese Pläne.«
    »Wir verstehen, narhulan«, versicherte nun einer der Vermummten kleinlaut, wobei nicht zu erkennen war, welche der am Boden kauernden Gestalten sprach, »und wir werden alles daransetzen, Euren Wünschen nachzukommen.«
    »Wünsche?« Der Dunkelelf schüttelte das behaarte Haupt. »Ich spreche keine Wünsche aus, sondern erteile Befehle!«
    »... die wir bereitwillig erfüllen werden«, versicherte der andere. »Alles, was wir dazu brauchen, ist noch ein wenig Zeit.«
    »Ihr hattet Zeit«, beschied Margok ihm unnachgiebig, »nun nähert sie sich dem Ende, ebenso wie meine Geduld. Denn der Angriff auf Tirgas Lan hat bereits begonnen.«
    »E-er hat bereits begonnen?« Der Sprecher enttarnte sich, indem er zusammenzuckte. Er kauerte in der letzten Reihe, einer jener Sektierer, die erst vor Kurzem dazugestoßen waren. Dinistrio zischelte eine Frage, die Margok mit einem Kopfschütteln verneinte.
    Er wollte nicht, dass der Mann bei lebendigem Leibe aufgespießt wurde.
    Noch nicht...
    »Stellst du mein Vorgehen etwa infrage?«, erkundigte er sich. »Willst du mir das sagen?«
    »N-nein, natürlich nicht, Gebieter«, erklärte der Vermummte unterwürfig. »Es ist nur ... Ich dachte, die Vorbereitungen würden noch länger dauern.«
    »Wie lange wollt ihr denn noch warten?«, fauchte Margok. »Bis Elidors Legionen meine Orks besiegt haben? Bis Tirgas Lan sich mit den Menschen verbündet hat? Bis es den Zauberern gelungen ist, ihre inneren Streitigkeiten beizulegen und geschlossen gegen mich vorzugehen?« Der Dunkelelf leckte sich die Lippen, was ihn wie eine riesige Kröte aussehen ließ. »Ihr elenden Narren, glaubt ihr, nur weil ich hier in Nurmorod weile, wüsste ich nicht, was in der Welt draußen geschieht? Margoks Augen und Ohren sind überall, in Tirgas Lan und selbst in Shakara! Meine Feinde können nichts unternehmen, ohne dass ich davon erfahre - und aus diesem Grund weiß ich, dass ich nicht länger warten darf. Ich muss erneut zuschlagen, unerwartet und mit ganzer Wucht - und wenn die Schlacht geschlagen ist, wird die Niederlage im Flusstal nicht mehr als ein unbedeutender Vorfall gewesen sein, eine Fußnote in der Geschichte, die dann von mir geschrieben wird!«
    Mit geballter Faust schlug sich der Dunkelelf vor die lederumgürtete Brust und schaute Beifall heischend umher, aber außer den Echsenkriegern wagte es niemand, seinem Blick zu begegnen. »Ich brauche diese Informationen«, wiederholte er dann mit lauerndem Unterton, »und ich brauche sie rasch. Denn während ihr euch vor mir im Staub wälzt, ist mein Heer bereits

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