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Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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der Tür angeschlagen, als sie vor dem rosa Kleid geflohen war. Sie fragte sich traurig, ob Crystals Mutter sie heute spazieren führen würde. Es war sonnig, und es wäre so schön gewesen, nach draußen zu kommen, selbst mit einer schmerzenden Pfote.
    Still rollte sich Sofie auf ihrem Kissen zusammen, vergrub ihre Schnauze unter den Pfoten und versuchte, von einem anderen Zuhause zu träumen, einem Zuhause, wo sie geliebt wurde.
    Lotte öffnete die Augen und sah Sofie an, die ihren Blick entsetzt erwiderte. »Du willst, dass ich jemand anderem gehöre?«
    Lotte hatte sie noch nie so traurig gesehen. Sie sah wie die unter dem Sofa kauernde Traum-Sofie aus und ließ die Ohren hängen. Lotte seufzte und streckte die Hand nach Sofie aus. Aber Sofie wich zitternd zurück.
    »Sofie! Natürlich möchte ich das nicht. Ich wollte nur, dass du siehst, wie unfair du bist! Warum sollte dieses Kaninchen nicht auch ein Zuhause haben, wo es geliebt wird?«
    »Du liebst mich nicht mehr«, sagte Sofie mit düsterer Gewissheit. »Du möchtest stattdessen ein Kaninchen als Vertraute. Damit es aus Hüten springen kann. Ich bin zu groß für einen Hut.«
    »Nein!« Lotte stöhnte. »Du hörst mir nicht zu! Es geht nicht um dich, Sofie, es geht um das Kaninchen. Ich liebe dich, aber …«
    »Es geht nur noch um das Kaninchen«, sagte Sofie leise, als sie vom Bett rutschte und mit gesenktem Schwanz zur Tür trottete.
    »Schön, wenn du mir nicht einmal zuhören willst«, sagte Lotte genervt. »Dann geh doch. Ist mir egal!« Und sie sah wütend zu, wie Sofie das Zimmer verließ und die Treppe hinunter davontrottete. Ihre Krallen rutschten immer wieder aus und scharrten auf den Stufen, als würde sie nicht darauf achten, wo sie ihre Pfoten hinsetzte. Lotte schnappte sich den iPod, den ihre Mutter ihr geschickt hatte, und legte sich auf das Bett. Sie füllte ihren Kopf mit Musik, von der sie nichts mitbekam, damit sie die Lücke nicht spüren musste, die Sofie in ihrem Geist hinterlassen hatte.
    »Lotte, Abendbrot!« Onkel Jack rief von unten nach ihr. »Danny, reiß dich vom Computer los, es ist Essenszeit!«
    Lotte stand auf und sagte sich dabei fest, dass sie nicht nachgeben würde. Sie würde Sofie nicht erlauben, damit durchzukommen. Die kleine Hündin war schrecklich selbstsüchtig, und Lotte würde nicht aufhören, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Kaninchen zu retten, selbst wenn Sofie ihr nicht dabei half. Es würde jedoch schwer werden. Lotte brauchte Sofie an ihrer Seite. Sie war auf ihre beständige Ermutigung und Unterstützung angewiesen – dazu gehörte sogar, sich regelmäßig von ihr anpflaumen zu lassen. Bislang hatte sie jedoch zumindest immer das Gefühl gehabt, Sofie sei auf ihrer Seite.
    Sie marschierte die Stufen hinunter in die Küche und erwartete, Sofie am Tisch sitzen zu sehen, wo sie sich über eine Porzellanschüssel beugte und Onkel Jack nach dem genauen Rezept aushorchte, das er für die Zubereitung des Abendessens benutzt hatte. Um ihm dann, aller Voraussicht nach, an den Kopf zu werfen, dass er etwas falsch gemacht habe. Sie wollte ständig mehr Knoblauch in allem und bestand darauf, die Zutaten alle bei ihren französischen Namen zu nennen, was Onkel Jack vollkommen durcheinanderbrachte.
    Aber Sofies Stuhl war leer.
    Lotte blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen, vom einen Moment auf den anderen wurde ihr eiskalt. »Wo ist Sofie?«, fragte sie.
    Onkel Jack drehte sich von dem Topf mit Spaghettisoße um, in dem er gerade rührte, und warf ihr einen überraschten Blick zu. »Ich dachte, sie sei bei dir. Ihr seid zusammen nach oben gegangen, als du von der Schule kamst, oder nicht?«
    »Ja, aber …« Lotte wollte nicht zugeben, dass sie sich gestritten hatten. »Sie hat sich wieder nach unten verzogen«, murmelte sie. »Irgendwie haben wir uns … Sie war sauer auf mich.«
    »Ich habe sie nicht gesehen.« Onkel Jack wirkte besorgt, und als Danny von dem kleinen Büro hereinspaziert kam, in dem der Computer stand, fügte er hinzu: »Hast du Sofie gesehen, Danny? Sie ist verschwunden.«
    Danny schüttelte ratlos den Kopf.
    Onkel Jacks Miene verdüsterte sich. »Es sieht ihr gar nicht ähnlich, eine Mahlzeit auszulassen. Ich hoffe, sie ist nicht auf und davon und stellt etwas Dummes an. Kannst du sie rufen, Lotte?«
    Lotte hatte sich selbst versprochen, dass sie nicht den ersten Schritt machen würde. Sie war im Recht, das wusste sie, und Sofie war unfair zu ihr gewesen. Sofie war diejenige, die

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