Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
Vom Netzwerk:
Lider wieder schloss, um angemessen schwach zu erscheinen.
    »Die letzte Schachtel, die Mum uns geschickt hat, ist aufgefuttert«, informierte Lotte sie. »Aber ich habe dir auf dem Heimweg einen Riegel gekauft, okay?«
    Sofie setzte sich sehr rasch auf. »Milchschokolade oder Dunkle?«
    »Die Sorte mit den Nüssen in der Mitte.«
    »Oh, na schön, packen wir es an.« Sofie sprang leichtfüßig von ihrem Stuhl und stolzierte Richtung Treppe. »Ich hoffe, es ist ein großer Riegel; dieser Zauber klang sehr kompliziert«, rief sie zu Lotte zurück.
    Als Lotte in ihr Zimmer kam, saß Sofie erwartungsvoll auf dem Bett, die Spitze ihrer hellrosa Zunge herausgestreckt. Ihr hoffnungsfroher Blick wanderte zu Lottes Hosentasche.
    Lotte zog den Schokoladenriegel hervor und wickelte ihn aus, dann brach sie ein großes Stück davon ab.
    Sofie neigte sich hungrig vor.
    »Nur dieses eine Stück«, sagte Lotte zu ihr, »und den Rest, nachdem wir den Zauber hinbekommen haben. Oder es wenigstens versucht haben. Abgemacht?«
    Sofie nickte enthusiastisch und nahm die Schokolade mit verzücktem Gesichtsausdruck entgegen. Sie schloss die Augen und seufzte tief. So verharrte sie ungefähr zehn Sekunden, dann öffnete sie ruckartig die Augen und bellte: »Mehr!«
    »Nein! Ich habe dir doch gesagt, es gibt keine mehr, bis wir uns an dem Zauber versucht haben.« Lotte runzelte die Stirn.
    »Oh, Lotte, bloß noch ein Stückchen«, bettelte Sofie, neigte den Kopf zur Seite und klimperte mit den Wimpern.
    »Nein! Da kannst du noch so viel Charme versprühen, ich werde dir keine mehr geben.« Lotte verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust und funkelte Sofie an. Sie spürte, dass Sofie versuchte, sie mit Magie zu überreden. Es juckte ihr in den Fingern, die Schokolade wieder auszuwickeln. »Sofie, hör damit auf! Das gehört sich nicht!«
    Sofie schnaubte verdrossen. »Ich bin extrem hungrig«, beklagte sie sich. »Ein kleines Stück hätte nicht wehgetan. Also los, lass uns diesen albernen Zauber ausprobieren, wenn es sein muss.«
    Lotte setzte sich neben sie, die Schokolade legte sie in die Schublade ihres Nachttisches.
    »Wir müssen an das Kaninchen denken. Es uns vorstellen, hat Onkel Jack gesagt.« Sie legte eine Hand auf Sofies Rücken, spürte die Wärme ihres Fells und schloss hoffnungsvoll die Augen, während sie darauf wartete, dass die Bilder in ihren Geist strömten. Doch das taten sie nicht.
    »Ich kann es mir nicht vorstellen«, beschwerte sich Sofie. »Ich habe es nicht gesehen.«
    Lotte seufzte. »Kannst du dir nicht einfach ein Kaninchen vorstellen? Es war grau, mit niedlichen, zuckenden Öhrchen.«
    Sofie knurrte. »Nein. Ich kann Kaninchen nicht leiden. Sie haben alberne, kleine weiße Puschel.«
    »Sofie, ich brauche deine Hilfe, bitte«, flehte Lotte. »Ohne dich bekomme ich das nicht hin.« Halb schmierte sie Sofie Honig ums Maul, halb war es ihr ernst damit. Sie brauchte Sofies Kräfte und ihre Vertrautheit mit der Magie, um dem Herbeirufungs-Zauber mit einem kräftigen Schubs aus ihrem Geist in die reale Welt zu katapultieren.
    Sofie lächelte. Hunde können nicht auf die gleiche Art lächeln wie Menschen, sie haben nicht die Lippen dafür, aber Sofie gelang es. Es war ein äußerst zufriedenes, süffisantes Grinsen. »Ach, na gut«, sagte sie wegwerfend. »Wenn du es ohne mich tatsächlich nicht hinbekommst.«
    Lotte schloss erneut die Augen, blickte in die funkelnde Dunkelheit hinter ihren Lidern und versuchte, fest an das kleine graue Kaninchen zu denken. Es war der Ausdruck in seinen Augen, an den sie sich am deutlichsten erinnerte – wie anfangs überhaupt kein Leben in ihnen gewesen war. Und wie es sie dann verwundert angesehen hatte, als es entdeckte, dass Lotte sich wirklich für es interessierte, und wie es sich im nächsten Moment umgedreht hatte, um sie genauer zu betrachten.
    Sanft über Sofies Rücken streichend, stellte Lotte sich das weichere Fell des Kaninchens vor und wartete darauf, dass Sofies starke Zauberkräfte ihr helfen würden. »Kaninchen!«, flüsterte sie Sofie zu und bemühte sich, die Konzentration zu halten.
    Widerstrebend und langsam gesellte sich eine Woge Magie von Sofie zu ihrer eigenen. Lotte fing an, das Bild eines kleinen grauen Kaninchens mit traurigen braunen Augen in die Luft zu zeichnen, bis es vor ihnen schwebte, ähnlich wie das Bild von Zara damals. Wenn es schließlich hier wäre und real, würde sie es herbeirufen können. Aber es war noch zu verschwommen und

Weitere Kostenlose Bücher