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Die Zauberlehrlinge

Die Zauberlehrlinge

Titel: Die Zauberlehrlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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Davids Fall ansieht. Ist das fair?«
    »O ja, das ist fair. Und ich werde es tun, sobald Lazenby so viel schlechte Publicity hat, dass es nicht mehr sinnvoll ist, uns zu verfolgen.«
    »Wie lange kann das dauern?«
    »Ein paar Wochen, vermute ich, vielleicht weniger. Die Zeitungen werden sich um unsere Story reißen. Aber du kannst mit mir nach Dallas zurückfahren und Iris von da aus anrufen. Wäre es nicht sinnvoll zusammenzubleiben, wo wir schon so weit gekommen sind?«
    »Das hatten wir nicht vor. Unser Plan hat bisher so gut funktioniert, lass ihn uns jetzt nicht aufgeben.«
    »Es geht nicht um den Plan, Harry. Da ist etwas, das du verschweigst.«
    »Da ist nichts.«
    »Was ist es ?«
    »Du solltest dich auf den Weg machen, Donna.« Er sah sie an, die Schatten, die ihren Mund und ihre Augen verschleierten, und wappnete sich, sie so lange zu belügen, wie es nötig war. Er fürchtete Lazenby nicht, nicht so sehr jedenfalls, wie er die widerstreitenden Emotionen fürchtete, in die er und Donna geraten würden, wenn sie zusammenblieben. Es war am besten, jetzt zu gehen, für sie und für David, auch wenn es schwer war. »Und ich sollte mich auch auf den Weg machen.«
    »Ich habe dir noch gar nicht gedankt, oder?«
    »Mach guten Gebrauch von dem Band, und akzeptiere von Sandoval kein Nein als Antwort. Das ist der einzige Dank, den ich brauche.« Er öffnete seine Tür und wollte aussteigen, um einem Abschied zuvorzukommen. Wenn sie sich küssten, würde es ihm schwerfallen zu gehen.
    »Harry...« Ihre Hand berührte seinen Ärmel. Er zögerte und wandte sich nach ihr um. Sie hatte sich zu ihm gebeugt, und das gelbe Licht einer Straßenlaterne hüllte sie ein. Sie war verwirrt und müde, ängstlich und auch hoffnungsvoll. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie vertraute ihm, aber sie glaubte ihm nicht. Sie brauchte Zeit, aber sie hatten keine Zeit. »Kümmer dich jetzt um dich. Nicht um mich, nicht um David, um keinen. Nur um dich.«
    »Keine Sorge. Ich war immer ein egoistischer Typ.«
    »Ich melde mich, sobald ich kann.«
    »Ich verlass mich drauf.«
    »Musst du wirklich...« Sie starrte ihn an, bat ihn im stillen, die Entscheidung für sie zu treffen.
    »Es ist okay so, Donna. Fahr jetzt.« Er trat auf den Gehsteig und schloss die Tür, stand im tintendunklen Schatten der Straßenbäume und wartete darauf, dass sie wegfuhr. Ein paar Augenblicke vergingen, dann sprang der Motor an, und der Wagen fuhr los. Erst als er sicher war, dass sie nicht stoppen würde, wünschte er sich, sie täte es, plötzlich und intensiv.

46. Kapitel
    Harry schlief schlecht, wechselte zwischen kurzen Momenten unruhiger Träume und langen, wachen Grübeleien über den Erfolg seines Besuchs bei Globescope. Dass der Erfolg so total gewesen war - und in seinem Kopf inzwischen so einfach -, war in gewisser Weise das beunruhigendste Merkmal. Wie konnte es so leicht gewesen sein?
    Er stand lange vor der Morgendämmerung auf, badete, rasierte sich, nahm ein Frühstück aus schwarzem Kaffee und Marlboro-Zigaretten zu sich, packte seine Tasche und bereitete sich darauf vor, sich und seine abwesende Nachbarin aus dem Hotel abzumelden. Für die Reiseroute, die er Donna gegeben hatte, war es unnötig, so früh aufzubrechen, doch er hatte seine wahren Absichten stark verfälscht. Wenn Donna sie gekannt hätte, hätte sie sich geweigert, ohne ihn abzureisen. Und das, was er vorhatte, konnte er am besten allein.
    Als erstes wollte er Davids Haus in Georgetown aufsuchen. Er hatte Hammelgaard versprochen, dort alle Aufzeichnungen über Davids neueste hyperdimensionale Forschungen zu suchen. Für eine solche Aufgabe war er kaum der ideale Kandidat, und der Zeitpunkt war auch nicht ideal. Donna, die viel besser als er gewusst hätte, wonach man suchen musste, hätte die Sache als tollkühn bezeichnet, solange man noch so viel zu gewinnen oder zu verlieren hatte. Aber ein Versprechen war ein Versprechen, vor allem, wenn man es einem Toten gegeben hatte, und Harry wollte Washington verlassen, um voraussichtlich nie mehr zurückzukehren. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, abzureisen, ohne das Haus seines Sohnes gesehen zu haben. Es stand seit mehr als zwei Monaten leer. Dass Lazenby es beobachten ließ, war unwahrscheinlich. Dieses Risiko war also eher gering.
    Außerdem, sagte sich Harry, wenn es dort irgendetwas von Wert gab, sollte man es entfernen und in Sicherheit bringen. Dr. Tilson würde wissen, was damit zu tun war. Eines Tages würde David

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