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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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kein Empfang. Sie schleuderte den Apparat ins Gebüsch.

Nicht jede Überraschung ist eine freudige Überraschung.
    Ellhye, Adoptivmutter Zadieyeks
     
     
     
    Kapitel 5
    Wiedersehensfreude
     
     
     
    J uliane saß neben Aran an der langen Speisetafel, die in der Mitte des Saals aufgebaut war. Parallel vor und hinter dem riesigen Tisch standen jeweils ähnliche, jedoch mit einfacheren Bänken. Quer am Kopfende auf einem Podest thronte eine Tafel, deren prunkvolle Stühle verrieten, dass dort die Herrscherfamilie und der Hochadel zu speisen pflegten. Im Moment waren die Plätze verwaist. Nach Arans Aussage hätten er und Juliane das Recht, dort zu speisen, doch sie bevorzugten es, sich unter die anderen Burgbewohner zu mischen.
    An Arans linker Seite saß Caryll. Sie hatte ihre Hand auf seinen Arm gelegt und flüsterte vertraulich mit ihm.
    Misstrauisch beäugte sie die Frau.
    Sie konnte die vollbusige Blondine nicht ausstehen, dabei erwies sich Dame Caryll als ausgesprochen freundlich und aufmerksam. Sie überschlug sich gar vor Liebenswürdigkeit, säuselte und bot Juliane wiederholt die besten Bissen an, so als wäre Juliane unfähig, selbst auszuwählen, was sie essen wollte. Zudem scharwenzelte Caryll ohne Unterlass um Aran herum. Berührte ihn wie zufällig, behandelte ihn mehr als zuvorkommend und himmelte ihn ständig an. Wäre Juliane nicht wütend und eifersüchtig zugleich gewesen, hätte sie die Situation vermutlich von der lustigen Seite betrachten können.
    Aran schien nicht zu bemerken, was vor sich ging. Wieso merken die Männer nie, wenn sie angemacht werden? Frustriert schob sie den Teller von sich. »Ich ziehe mich zurück«, wandte sie sich an Aran.
    Er diskutierte gerade mit seinem Gegenüber, einem Stadtfürsten einer entlegenen Provinz Goryydons und nickte nur beiläufig, sodass Juliane glaubte, er habe überhaupt nicht gehört, was sie ihm mitteilte.
    Dafür warf Caryll ihr einen listigen Blick zu. Keine Frage, sie dachte, einen Sieg errungen zu haben.
    Trotz ihrer schlechten Laune fühlte sich Juliane ihr gegenüber im Vorteil. Da Caryll offensichtlich nichts von der Seelenverwandtschaft wusste, vermutete sie, dass die Dame Aran nicht ansatzweise so nahe stand, wie sie meinte.
     
    Juliane verließ den großen Saal und steuerte die Treppe zu den Privatgemächern an.
    Aran und sie hatten den ganzen Nachmittag mit den Männern der Burgwache auf dem Übungsplatz verbracht. Er besaß wenig Mitgefühl, was Schonung auf dem Trainingsparcours betraf. Er hatte sie zu einem Schwertkampf überredet, in dem sie jämmerlich unterlegen war, weil sie nicht gewagt hatte, hart durchzugreifen. Die umstehenden Männer hatten gejohlt und gefeixt und ihren Ehrgeiz herausgefordert. So verlangte sie eine zweite Runde mit dem Kampfstock. Obwohl sie zu Hause nur zusätzlich mit dem Stock trainiert hatte, schlug sie sich tapfer gegen die Männer, die sie herausforderte. Sie beeindruckte die Soldaten so offensichtlich, dass sie von ihnen eingeladen wurde, nach ihrer Schicht mit ihnen Wein zu trinken. Juliane hatte dankend abgelehnt, doch jetzt erinnerte sie sich an dieses Angebot.
    Sie zögerte, doch dann dachte sie, dass Aran sich ohnehin in den Klauen Carylls befand und sie allein im Gemach nur grübeln würde.
    Die Luft roch nach süßem Heu, durchzogen vom würzigen Bratengeruch, der aus der Küche über den Hof wehte. Die Abendsonne tauchte die Landschaft in ein sanftes rotgoldenes Licht und wärmte Juliane mit ihren letzten Strahlen. Sie hob ihr Gesicht in den Sonnenschein und genoss die Luft.
    Die Soldaten saßen im Freien vor ihren Quartieren. Sie hörte ihre Stimmen, noch ehe sie den Turm umrundet hatte, und stoppte, als die Soldaten auf sie zu sprechen kamen. Eine Mauernische ermöglichte es ihr, die Soldaten durch eine Ritze zu beobachten.
    »Wisst ihr, wer diese Juliane ist?«, fragte Paor, der älteste Krieger der Gruppe und kratzte sich an seinem bärtigen Kinn.
    »Sie soll die Drachentochter sein«, sagte ein Mann mit straff frisiertem Haar.
    »Die Drachentochter, du spinnst wohl, Tarques«, spottete ein weiterer.
    »Sie sieht genauso aus, wie das Mädchen auf dem Gemälde in der Schreibstube des Generals«, beharrte Tarques.
    »Wer oder was ist die Drachentochter?« Die Stimme gehörte Etteq, dem jüngsten Soldaten unter den Burgwachen.
    »Wo bist du aufgewachsen? Bei den Trollen? Jeder kennt die neue Drachentochter.« Paor rülpste. »Die erste Drachentochter war die legendäre Amazonenkönigin

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