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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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ihre Lippen. Sie sah ihn an.
    »Verstehst du? Es ist meine Schuld. Wieder einmal. Zuerst Ranon und Moira, dann Kalira. Als Nächstes bist du an der Reihe. Wenn er genug hat, wenn er glaubt, mich genug gequält zu haben, wird er meinem Elend ein Ende bereiten.« Sie wimmerte und drückte seine Hand. »Wenn du deinen Feind verletzen möchtest, vernichte seine Freunde und Familie. So heißt es doch, nicht?«
    Aran fühlte sich hilflos. »Ich werde bei Selina einen Schlaftrunk für dich holen.«
    Sie umklammerte seine Hand. »Nein, lass mich nicht allein. Bleib bei mir! Halt mich fest, ich muss dich spüren. Hilf mir, lass mich vergessen …«
    Seine Arme umschlangen sie und sie erwiderte die Geste mit wilder Verzweiflung. Ohne auf seine Stiefel zu achten, legte er sich neben sie. Sie zitterte und er zog sie eng an sich. Arans Lippen senkten sich auf ihre und Juliane küsste ihn mit verzweifelter Leidenschaft. Ihre Finger zerrten an seinen Kleidern.
    Ungezügeltes Begehren traf Aran und mischte sich mit seinem eigenen. Ihr Wunsch, durch ihn Vergessen zu finden, und ihre ungehemmte Lust auf ihn rissen sie in einen leidenschaftlichen Rausch.
     
    Später lag sie ermattet in seinen Armen. Ihre Gesichtshaut besaß einen rosigen Hauch und ihre Wimpern lagen wie dunkle Halbmonde auf ihren Wangen.
    Er vergewisserte sich, dass sie fest schlief, ehe er seine Umarmung vorsichtig löste. Eine sonnengebleichte Locke ihres Haars ringelte sich auf ihrer erhitzten Wange. Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch und noch etwas anderes. Eine Empfindung so tief, dass es ihm fast den Verstand raubte. Noch immer. Er genoss das Gefühl, musterte Juliane einen weiteren Moment und erhob sich entschlossen. Er zog die Bettdecke über ihren nackten Körper und bedauerte es, nicht länger neben ihr liegen zu können. Aran beugte sich über sie und küsste sie zärtlich.
    Nachdem er sich angekleidet hatte, küsste er sie ein weiteres Mal. Mit einem wehmütigen Blick zurück verließ er das Zimmer. In seiner Schreibstube erwarteten ihn Julianes Schwester und ihr Begleiter.
     
    *
     
    Michaela stapfte aufgebracht in dem altertümlich ausgestatteten Büro herum.
    »Du machst mich wahnsinnig. Kannst du dich nicht hinsetzen?«, forderte Ku’guar verstimmt.
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Wir warten hier schon Stunden! Und dieser Soldat vor der Tür lässt nicht zu, dass wir den Raum verlassen. Ich will auf eine Toilette und irgendwo in diesem verwanzten Bunker muss es doch Duschen geben.«
    Ku’guars verständnisloser Blick streifte sie. Sie riss frustriert die Arme in die Luft. Himmel, sie konnten das Schauspiel beenden, sie hatten den Spaß mit ihr ausgereizt. Michaela fixierte Ku’guar auffordernd, doch der gestand keinen Scherz ein. Sie nahm Platz. Dumpfe Akzeptanz breitete sich in ihr aus. »Ich langweile mich hier«, versetzte sie.
    »Wie schmeichelhaft für mich«, entgegnete Ku’guar trocken, »Jemand kommt.«
    Interessiert musterte sie ihren Begleiter. Katzengleiches Gehör, vermutete sie fasziniert.
    Die Tür schwang auf und der schwarzhaarige Schönling, der Juliane mitgenommen hatte, trat ein.
    Er sah wirklich verteufelt gut aus.
    Das graue Leinenhemd spannte sich um den muskulösen Brustkorb und die starken Oberarme. Durch die Schnürung blitzte glatte, dunkle Haut. Er war groß genug, eine Frau über die Schulter zu werfen und davonzutragen.
    Eine Gänsehaut überrollte sie.
    Sein ebenmäßiges Gesicht besaß hohe Wangenknochen, eine gerade Nase, sinnliche Lippen und schwarze Augen, die alles verhießen, aber nichts versprachen. In den Tiefen lauerte Seelenpein.
    Der perfekte Tortured Hero eines Liebesromans.
    Dann öffnete er den Mund und seine Stimme verführte Michaela zum Dahinschmelzen.
    Sie grübelte bereits, ob es Liebe auf den ersten Blick sein konnte, die sie in diesem Moment verspürte.
    »Entschuldigt, dass ich euch warten ließ«, sagte er in einem Tonfall, der nicht verhehlte, dass es ihm im Grunde gleichgültig war.
    Michaela rang ihre Begeisterung nieder. Er benahm sich sogar wie der tragische Held eines Liebesromans.
    Streng rief sie sich zur Ordnung. Juliane, es ging um Juliane. »Wo ist meine Schwester?«
    »Sie schläft.«
    Reden war wohl nicht seine Stärke. Eine Eigenschaft, die alle Männer dieser Welt zu besitzen schienen.
    Er musterte sie abschätzend und fast ein wenig desinteressiert, wie es ihr schien.
    »Wer bist du?«, fragte Michaela provozierend.
    »Ich bin Aran, Julianes Gefährte.«
    Was

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