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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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im Bett sitzend vorzufinden. Doch an ihrem Zustand hatte sich nichts geändert.
    »Ihr konntet ihr nicht helfen?« Juliane schluckte enttäuscht. Sie sah zur Sylani und wieder zu Kalira, ehe sie ihre Aufmerksamkeit der Heilerin schenkte.
    Die Sylani schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr habt die grauen Spuren im Mund und an der Nase bemerkt, Drachentochter?«
    »Ja, was hat es damit auf sich?« Juliane trat an den Bettrand und musterte Kalira, entdeckte aber keinen Staub mehr in ihrem Gesicht.
    »Es war Seelenpulver. Allein die Menge, die ich an ihrer Nase fand, hätte ausgereicht, um einen Ochsen in der Unterwelt zu festzuhalten.«
    »Seelenpulver?«, echote Aran. Seine Verwirrung verriet Juliane, dass auch er keine Ahnung hatte, was es mit dieser Substanz auf sich hatte.
    »Es wird benutzt, um Kontakt mit dem Totenreich aufzunehmen«, informierte Aniah sie und verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken.
    »Das heißt, Kalira könnte jeden Moment zu sich kommen?«, wollte Juliane wissen.
    Die Sylani zögerte. »Aufgrund der Menge, die die Königin zu sich genommen hat, fürchte ich, dass es ein gezieltes Attentat auf sie war. Ein mächtiger Magier muss seine Finger im Spiel haben. Ich vermute, dass sie zusätzlich von einem Zauber festgehalten wird. Löst den Bann, und die Königin wird wieder erwachen.« Aniah warf Aran einen durchdringenden Blick zu. »Meidet die Geist-Ebene. Sie ist nicht mehr sicher. Ihr könntet von dort einen unerwünschten Gast mitbringen.«
    Kloob! Julianes Herz schlug heftig vor Schreck.
    Ein schmerzhaftes Kribbeln wanderte ihre Fußsohlen entlang. Sie ballte die Fäuste und bohrte sich die Fingernägel in die Handflächen. Arans geistige Berührung versuchte erfolglos, sie zu beruhigen.
    Juliane , er musterte sie besorgt und trat auf sie zu. Er nahm ihre Fäuste in seine Hand und streichelte sanft darüber, lockerte die Finger, ungeachtet der Tatsache, dass die Sylani Aniah im Raum war.
    Seine Liebkosung entspannte sie ein wenig. Sie straffte sich, nicht bereit, vor der Sylani und den Männern zusammenzubrechen. Sie schenkte Aran ein schwaches Lächeln. »Wir müssen einen Zauberer finden?«
    »Das erscheint mir am sinnigsten«, stimmte Aniah zu. Die Sylani schwankte und sofort standen zwei ihrer Begleiter an ihrer Seite. »Vergebt mir. Ich habe mich überanstrengt. Ich benötige dringend Ruhe.«
    Die Wächter nickten einander zu und formierten sich um Aniah.
     
    Nachdem die Sylani und ihre Wächter den Raum verlassen hatten, setzte sich Juliane an Kaliras Bett. Sie musterte ihre Freundin, ehe sie sich Aran zuwandte. »Was sollen wir nur tun? Wer könnte uns helfen?«
    »Ich weiß es nicht.« Er trat ans Fenster und blickte hinaus.
    Sie starrte ihn an. Er log und gab sich Mühe, es vor ihr zu verbergen.
     
    *
     
    Sie hatte seine Lüge erkannt. Aran musste künftig darauf achten, seinen Geist vollständig vor ihr abzuschirmen.
    Er zögerte und trat ans Fenster. Er sollte ihr die Wahrheit gestehen. Auf dem Hof herrschte geschäftiges Treiben wie stets um diese Tageszeit. Er beugte sich vor. Brack und Paor schienen sich zu streiten. Der Schmied tauchte eine Schwertklinge in Wasser, Dampf stieg aus dem Bottich und löste sich kräuselnd auf.
    »Aran?«
    Er drehte sich um. »Ich werde versuchen mit Moira Kontakt aufzunehmen.«
    In Julianes Gesicht zeichneten sich die widerstreitenden Gefühle ab. »Aber Aniah sagte …«
    »Haben wir eine andere Wahl?«
    Sie umarmte ihn. Ich kann das nicht zulassen. Es ist zu gefährlich.
    »Ich muss es tun. Vielleicht kann uns Moira einen Rat geben. Wenn wir Glück haben, ist sie noch unter den Geistern des timtou.«
    »Timtou?«
    »Nach dem Glauben der Morvannen gibt es verschiedene Ebenen der Geister. Die erste Ebene ist das timtou. Dort ist es am leichtesten, in Kontakt mit Verstorbenen und anderen Wesen zu treten. Haben die Toten auf die nächste Ebene gewechselt, wird es schwieriger, sie zu erreichen. Schwieriger, aber nicht unmöglich.«
    »Was meinte Aniah damit, du könntest einen Gast mitbringen?«, fragte Juliane, sichtlich misstrauisch geworden.
    Er schwieg.
    »Aran?« Ihre Stimme klang eindringlich.
    »Es wäre möglich, dass ein anderes Wesen meinen Körper in Besitz nimmt«, gestand er widerwillig.
    »Auf Dauer?« Schock zeichnete sich auf ihrer Miene ab.
    Er nickte.
    »Das lasse ich nicht zu!«
    Aran öffnete sich und fühlte, wie das Blut durch ihre Adern rauschte. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen die Brust und die Furcht, die ihren

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