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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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ganzen Ziegenstall gestohlen hätte, du bewegst dich jetzt«, befahl er.
    »Ich habe keine Lust.«
    »Du bist feige?« Er verzog höhnisch sein Gesicht.
    Widerwillig sprang sie auf und packte die Holzwaffe.
    »Ein bisschen wird wohl nicht schaden. Aber ich warne dich, ich bin mehr der intellektuelle Typ.«
    Als sie Aran in einen der Kreise folgte, hatte sie das Gefühl, auf die Schlachtbank geführt zu werden. Einzig ihr Stolz hinderte sie, einen Rückzieher zu machen.
    Michaela merkte schnell, dass sie keinerlei Talent hatte. Sie kapierte weder die Schrittfolge noch die Bewegungen. Mehrmals machte sie unangenehme Bekanntschaft mit Arans Übungsschwert, außerdem begann sie, zu schwitzen. Das hasste sie.
    Irgendwann gab Aran frustriert auf. »Wir machen eine Pause.«
    »Von mir aus können wir ganz aufhören.« Michaela keuchte erschöpft.
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu und ging zum Wasserfass. Michaela hatte die unangenehme Vorahnung, dass Aran sie nicht so leicht davonkommen lassen würde.
     
    *
     
    Aran trank durstig aus einer Kelle, als sich Juliane zu ihm gesellte. Sie hatte die zunehmende Frustration ihres Seelengefährten wahrgenommen und beschlossen, einzuschreiten.
    »Wie klappt’s? Denkst du, sie lernt es?«
    Er sah sie unwillig an. »Seid ihr wirklich miteinander verwandt? Sie hat weder Ähnlichkeit mit dir noch deine Auffassungsgabe.«
    Juliane zuckte mit den Achseln. »Du magst sie nicht.«
    »Michaela sieht mich an, als wäre sie auf einem Bankett – und ich das Hauptgericht.«
    Sie lachte. »Meine Schwester findet dich anziehend, Aran.«
    Er sah sie auf eine Weise an, die ihre Magengrube zum Zittern brachte. »Ich mag nicht, wie sie mich anblickt«, wiederholte er ruhig.
    »Ich rede mit ihr.« Sie wandte sich ab und hielt inne. »Soll ich Michaela übernehmen?«
    »Meinst du, dass du mehr Erfolg bei ihr haben wirst?«, fragte er mürrisch.
    »Vielleicht, ich werde morgen etwas anderes mit ihr ausprobieren.« Sie wusste, dass sie Arans Neugierde geweckt hatte. Sie warf ihm über die Schulter ein Lächeln zu.
    »Verrätst du mir, was?«
    »Vielleicht.« Juliane zwinkerte ihm zu.
    Er zog seine Augenbrauen hoch.
    Sie verließen zusammen den Übungsplatz und kamen rechtzeitig auf den Burghof, um die Ankunft einer kleinen Reisegruppe zu erleben.
    Juliane musterte die Ankömmlinge neugierig. Die vier Männer erwiesen sich ausnahmslos als hochgewachsen und muskelbepackt. Ihre Köpfe waren geschoren. Die Frau, die sie umringten, besaß hüftlanges Haar und ungewöhnlich lange Fingernägel. In Gegenwart ihrer kahlköpfigen Leibwächter wirkte sie klein, grazil und schutzbedürftig.
    »Was sind das für Leute?«, fragte Juliane interessiert.
    Arans Erstaunen streifte Juliane. Aber er ließ keine Gefahr erkennen. »Das ist eine Sylani mit ihren vier Wächtern.«
    Die Frau hob ihren Kopf, und ihr Blick traf Juliane. Die Unbekannte grüßte mit einem Nicken.
    »Was ist eine Sylani?«
    Die Frau wirkte jugendlich, aber doch weise. Eine seltsame Mischung, die Juliane anzog und faszinierte.
    »Sie sind Heilerinnen. Herausragende Heilerinnen, man sagt ihnen magische Kräfte nach. Sie leben in kleinen Gemeinschaften zusammen.«
    »Seid gegrüßt.« Die Sylani besaß eine glockenhelle Stimme. Sie trat näher. »Ihr seid General Aran und die Drachentochter?«
    Sie erwiderten den Gruß.
    »Wir erhielten die Nachricht, dass die Königin unserer Hilfe bedarf. Ich bin hier.« Die Heilerin deutete auf die vier Männer. »Meine Wächter.«
    Die Wächter standen hinter ihr wie eine lebende Schutzwand.
    Aran machte eine einladende Geste. »Wir danken für Euer Erscheinen. Hier entlang, Sylani.«
    »Mein Name ist Aniah«, entgegnete sie freundlich und folgte mit ihren Beschützern im Schlepptau.
    Juliane und Aran wurden von Selina begrüßt.
    »Die Sylani ist seit Sonnenaufgang bei der Königin. Ich habe zweimal hineingeschaut, und sie hat mich jedes Mal hinausgeschickt. Vor einer Weile kam sie heraus und befahl mir, Euch zu holen.«
    Aran runzelte die Stirn. »Sollen wir hineingehen?«
    Selina machte eine hilflose Geste. »Ich weiß es nicht.«
    Fragend blickte Juliane ihn an.
    Wie auf Kommando öffnete sich die Tür zu Kaliras Schlafgemach.
    »Drachentochter, General.« Aniah nickte ihnen zu. Unter ihren Augen lagen dunkle Ringe. Sie fuhr sich durch das Haar. »Kommt herein.«
    Sie betraten hinter Aniah den Raum. Ihre Wächter standen an den vier Ecken des Bettes. Einen irren Moment lang hoffte Juliane, Kalira munter

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