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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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und zurück auf die Lichtung. Sie stieß einen überraschten Laut aus. Ein leises Klingeln schwang in der Luft.
    Aus den Gräsern stieg leichter Nebel auf. Rauchfäden kräuselten sich, kletterten empor, vereinten sich und ballten sich zu einer dichten Wolke. Die Nebelschwaden wurden zusehends undurchdringlicher. Die Wolke wirbelte herum, nahm menschliche Form an und verfestigte sich, bis sie sich in Moira verwandelt hatte.
    Sie sah noch genauso aus wie bei ihrem letzten Treffen. Ihr platinblondes Haar fiel in sanften Wellen über ihre Schultern, und sie wirkte jugendlich wie eh und je. Ein luftiges Gewand umwehte ihren Körper.
    In Juliane explodierte ein wahrer Gefühlsballon. Schmerz, Trauer, Freude und Liebe durchzuckten sie gleichzeitig. Sie verlor jede Zurückhaltung und warf sich Moira in die Arme.
    »Mutter«, stammelte sie und fühlte sich zurückversetzt in Zeit und Raum. Einen Augenblick lang sah sie sich als Zadieyek und fand Trost und Zuflucht bei ihrer leiblichen Mutter Moira.
    »Juliane«, wisperte Moira liebevoll und schob sie auf Armlänge von sich, um sie zu betrachten. »Ich habe auf euch gewartet.« Sie nickte Michaela und Ku’guar zu.
    Michaela trat einen Schritt vor. Ihre Augen blickten fassungslos auf die weise Frau.
    »Wie hast du den Angriff auf der Lichtung damals überlebt? Warum bist du verschwunden?«, fragte sie erstaunt.
    Die Zauberin wandte sich Michaela zu. »Man kann eine Fee nicht töten.«
    Juliane hob interessiert den Kopf.
    »Mir wurde für meine Zeit bei den Menschen ein sterblicher Körper verliehen. Als mein Körper vernichtet wurde, musste ich in die Elfenwälder zurückkehren.«
    »Du bist also eine Fee.« Michaela musterte Moira fasziniert. Juliane hob eine Hand und legte sie auf Michaelas Schulter. »Michaela, wir haben Wichtigeres zu bereden.« Sie hoffte, dass Michaela die Entschuldigung in ihrem Blick verstand. Diese nickte enttäuscht und trat einen Schritt zurück.
    »Moira …«, Juliane wagte keine Verzögerungen mehr. Sie musste herausfinden, was Moira wusste, und vor allem, ob sie ihnen helfen konnte.
    Moira brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Ich weiß. Kloob ist zurückgekehrt. Ein Seher ermöglichte ihm die Rückkehr.«
    Die Angst überrollte Juliane wie ein Schwall eiskalten Wassers. Wie Eis stach die Furcht auf ihrer Haut, fraß sich hindurch und erreichte ihre Seele, füllte die Leere, die Arans Verlust hinterlassen hatte.
    »Aber wie ist ihm das gelungen?« Sie konnte ein leichtes Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken.
    Michaelas Mitgefühl streichelte für einen Moment ihren Geist. Juliane stieß die Luft aus und zwang ihre Konzentration auf Moira und das Unterfangen, ihre Gedanken abzuschotten.
    »Kloob hat den Körper des Mannes in Besitz genommen«, erzählte Moira und ihre ernste Miene sagte Juliane mehr, als Moira zu diesem Zeitpunkt zugab.
    »Wie kann ich ihn zurückschicken?«
    »Diesmal liegt es bedauerlicherweise nicht in deinen Händen. Ihr benötigt die Hilfe von jemandem, der die Wilde Magie beherrscht.«
    Die Wilde Magie war die natürliche Gabe der Morvannen. Kloobs Furcht vor dieser Zauberkraft hatte unter seiner Herrschaft eine beispiellose Vernichtungswelle der in Goryydon lebenden Morvannen nach sich gezogen.
    Nach Julianes Kenntnissen gab es nur einen, der die Morde überlebt hatte. »Aran.« Ihr Herz wollte brechen, bei dem Gedanken an ihren verlorenen Geliebten.
    Moira zog eine Augenbraue hoch. »Nein, ihr werdet am Purpursee jemanden treffen und ihn zur Burg bringen.«
    Juliane nickte verstört. Ihr Herz stolperte in ihrer Brust und ihre Augen brannten, unfähig, weitere Tränen zu vergießen, nach denen ihre Seele verlangte.
    »Warum bist du so verzweifelt?«, wollte Moira mit sanfter Stimme wissen. Sie streckte ihre Hand aus und berührte sacht ihre Wange.
    Juliane schluckte. »Aran, er …, die Höllenwesen haben ihn umgebracht.« Es tat weh, auch nur daran zu denken. Es auszusprechen, war grausam.
    Moira runzelte die Stirn. »Tot? Nein, er ist nicht tot.«
    Sie starrte Moira an. »Bist du sicher?« Hitze durchströmte sie und das Blut pulsierte in ihren Adern. Wo sie eben noch Kälte erfüllt hatte, beherrschte ihr Innerstes jetzt Energie, als hätte sie in eine Steckdose gegriffen. Kraft und Aufregung pulsierten durch ihre Adern, am liebsten wäre sie augenblicklich losgerannt, um Aran zu suchen.
    »Ich kann diese Wälder zwar nicht mehr verlassen, doch ich weiß genau, was außerhalb vorgeht. Aran wurde

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