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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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meinem Herzen zu Deinem Herzen.«
    Sie besiegelten die Zeremonie mit einem Kuss.
     
    *
     
    Michaela trat ins Freie. Sie hörte Stimmen, Waffengeklirr, Wiehern, Gackern und das Zischen des glühenden Metalls, das vom Schmied oder seinem Gehilfen ins Wasser getaucht wurde. Aus den offenen Fenstern und Türen des Küchentraktes wehte der Geruch von frisch gebackenem Brot, gedünsteten Zwiebeln und Braten. Ihr Magen knurrte vernehmlich. Sie blinzelte, als ihr das Sonnenlicht in die Augen stach.
    Brack, Julianes ehemaliger Lehrmeister saß auf einer Bank in der Sonne und schäkerte mit einer Zofe. Beide schienen ihren Flirt zu genießen und die Frau trennte sich nur widerwillig von dem Hauptmann, als Caryll ihren Kopf aus der Fensteröffnung reckte und nach ihr rief.
    Michaela blickte hinauf und nickte Caryll zu. Diese erwiderte den Gruß und kehrte in die Gemächer zurück.
    Am Tor herrschte großes Hallo. Sie zögerte, unsicher , ob sie ihre Neugier oder ihren Hunger befriedigen wollte. Nach kurzem Überlegen beschloss sie, in die Küche zu gehen und dort einem der Köche Essen abzuschwatzen. Vielleicht hatten sie Honigkuchen gebacken. Sie leckte sich voller Vorfreude über die Lippen.
    »Sie haben es tatsächlich getan«, murmelte eine Stimme neben ihr.
    Michaela sah sich um und folgte dann dem überraschten Blick Selinas, ohne zu begreifen, was das Erstaunen der Heilerin auslöste.
    Juliane und Aran ritten auf den Hof. Ihre Schwester trug ein seltsames Lächeln auf den Lippen, doch Aran zeigte keine Regung.
    Irritiert wandte sich Michaela an Selina. »Wovon redest du?«
    »Sie haben sich verbunden«, erklärte die Burgheilerin ergriffen.
    Einige der Leute, die sich auf dem Hof tummelten, beobachteten Juliane und Aran. Ein paar Frauen tuschelten aufgeregt miteinander. Glückwünsche wurden laut.
    Michaela konnte nicht erkennen, was dieses Verhalten ausgelöst haben mochte.
    »Bitte was?« Sie verstand nur Bahnhof und sie hasste es, nicht zu wissen, was um sie herum vorging.
    Selina riss sich von Julianes und Arans Anblick los. »Verzeih, ich habe vergessen, dass du von weither kommst.«
    Nur die Königsfamilie und deren engste Vertraute wussten, dass Juliane aus einer anderen Welt stammte. Alle anderen hielten sie, und somit auch Michaela, für die Angehörigen eines entfernten Reiches.
    »Wenn wir Goryydoner einen Partner erwählen, verbinden wir uns mit einem Schwur.« Sie deutete auf Julianes Hals. »Die grün-goldene Schnur ist Teil des Paktes und wird anschließend um den Hals der Verbundenen geschlungen.«
    Michaela musterte die farbigen Kordeln um die Hälse der beiden verblüfft. »Sie waren allein unterwegs.«
    »Und?«
    »Brauchen sie nicht jemanden, der bezeugt, dass sie tatsächlich verheiratet … ich meine, dass sie verbunden sind?«
    »Weshalb? Es ist eine Sache zwischen dem Paar. Niemand sonst hat damit zu tun.« Selina runzelte die Stirn. Offensichtlich hielt sie die Vorstellung, Zeugen zu benötigen, für unsinnig.
    Michaela fuhr sich durch die Haare. »Danke, ich sollte den beiden gratulieren«, murmelte sie. Sie eilte zu den Stallungen hinüber. Unglaublich, ihre Schwester steckte voller Überraschungen. Michaela schüttelte den Kopf. Sie hatte schon immer gewusst, dass Juliane anders war. Aber dass auf sie die Aussage passte, aus einer anderen Welt zu stammen wie die sprichwörtliche Faust, das war fast zu viel.
     
    *
     
    Juliane und Shaara saßen im Gras und behielten Aran und die Soldaten bei ihrem Schwerttraining in den Augen.
    Aran hatte im Gegensatz zu den anderen Männern sein Hemd anbehalten. Schweiß tränkte die Rückseite seines Oberteils. Nur Juliane wusste, dass er nicht wollte, dass jemand seine Verletzungen sah, ehe sie vollständig abgeheilt waren. Sein Gesicht schillerte noch in allen Farben und die Wunden seiner Folterungen waren lange noch nicht verheilt.
    »Und es ist wirklich alles in Ordnung?«, fragte sie, während sie beobachtete, wie Aran seinen Übungspartner zu Boden warf. Sie berührte gedankenverloren das Gelöbnisband um ihren Hals.
    Shaara lehnte sich zurück.
    Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, als sie ihm einen Seitenblick zuwarf.
    »Michaela hat Heimweh, das ist alles«, versicherte er ihr.
    Juliane seufzte. »Es tut mir leid. Ich wünschte, sie könnte heimkehren.«
    »Die Großen Führer werden alles zu einem guten Ende bringen.«
    »Ich hoffe es«, murmelte sie.
    Aran beendete den Unterricht und wischte sich den Schweiß an einem Tuch ab, das ihm von einem

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