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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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Berührung ließ ihr warme Schauder über ihren Rücken rieseln. Sie fühlte sich vom Scheitel bis zu den Fußsohlen wie elektrisiert.
    »Hat er die Wahrheit gesagt?«
    Sie nickte. »Ja, er ist in Ordnung.« Ihre Finger liebkosten Shaaras Hände. »Was sollte dieser Eid? Weshalb fand Ranon das lustig?«
    »Ein böser Geist kann niemals auf etwas Gutes schwören und schon gar keinen heiligen Eid«, erklärte Shaara zufrieden.
    Ihre Finger wanderten seine Arme entlang.
    Er umschlang ihre Hüften.
    »Was tust du da?« Ein interessiertes Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Ich weiß nicht, aber es fühlt sich verdammt gut an«, entgegnete sie verträumt. Sie sah ihm ins Gesicht.
    Er runzelte nachdenklich seine Stirn.
    »Soll ich aufhören?« Herausfordernd starrte sie ihn an und hielt inne.
    Shaara hob ihr Kinn, beugte sich hinunter und küsste sie sanft. »Wenn du anschließend nicht mehr erwartest als Freundschaft?«
    Michaela schloss die Augen. Sie empfand kameradschaftliche Zuneigung und Lust. Mehr hatte sie noch nie für einen ihrer männlichen Bekannten gefühlt. Sie lächelte. »Mehr wird es zwischen uns nicht geben.«
    Ihre Lippen trafen sich.
    Michaela drängte sich näher an ihn. Sie genoss es, von einem richtigen Mann begehrt zu werden. Kein hektisches Gefummel, kein Gezerre an den Kleidern wie bei den Jungs, mit denen sie bisher ausgegangen war.
     
    Sie beobachtete Shaara beim Ankleiden und rekelte sich auf dem Bett. Sie beschloss, sich nie wieder mit Jungs abzugeben. Wenigstens nicht mit denen unter zwanzig.
    Sie setzte sich auf. »Du erzählst doch niemandem davon? Juliane würde uns beide umbringen. Sie hat strenge Vorstellungen von Moral und Anstand.«
    Er strich ihr zärtlich über die Wange. »Es war ein ganz persönliches Geschenk zwischen uns. Es bleibt unser Geheimnis.«
    Shaara verließ sie und Michaela lehnte sich entspannt in ihre Kissen zurück.
     
    *
     
    Vereinzelt färbten sich die Blätter an den Bäumen. Die Bauern fuhren auf die Felder und ernteten das Getreide und in der Burg begann man mit dem Einlagern der Wintervorräte. Juliane konnte nicht glauben, dass sie seit dem Frühsommer in Goryydon war. Die Zeit war im Nu verflogen. Viel zu schnell, wie sie bei der allmorgendlichen Kontrolle ihres Bauchumfanges dachte. Dass Aran noch nichts bemerkt hatte, wunderte sie trotz allem. Ihm, dem das leichteste Muskelzucken seines Gegners dessen nächste Attacke verriet, erkannte keine Veränderung am Körper seiner Seelengefährtin.
    Juliane vermutete, dass ihn die Ereignisse seit ihrer Ankunft in Goryydon beschäftigten und den Blick für anderes verschleierten. Er verbarg seine Gedanken und Gefühle, die sich mit diesen Vorgängen befassten.
    Vor allem über den Zeitraum, den er in den Händen von Kloobs Verbündeten verbracht hatte, schwieg er sich aus. In diesen Momenten schien der alte Aran zurückgekehrt. Jener Aran, der dicke Mauern um sich errichtete und niemandem, am wenigsten Juliane, vertraute.
    Umso glücklicher fühlte sie sich, als er sie eines Morgens um einen Ausritt bat.
     
    *
     
    Die Pferde wieherten ausgelassen. Ihre Hufe flogen über die Wiesen und der gleichmäßige Rhythmus ihres Galopps schaukelte sie durch. Der Wind brauste um Julianes Ohren. Für eine Weile vergaß sie ihren ganzen Kummer. Sie lachte und genoss das Gefühl der Böen in ihrem Gesicht.
    Aran trieb sein Pferd an.
    Sie beugte sich vor. »Los, Staubwolke, schneller«, rief sie ihrem Schimmel zu und blickte nach hinten zu Aran.
    Sein feuriger Rappe holte auf und Aran wirkte vollkommen entspannt. Er deutete auf die Baumgruppe rechts vor ihnen. »Dorthin!«
     
    Juliane rutschte außer Atem vom Pferderücken. Inmitten der Tannen mutete es idyllisch an. Ein Specht klopfte auf Holz. Hoch oben raschelten die Äste und Juliane sah ein Eichhörnchen vorbeiflitzen. An der Nordseite der Stämme wuchs eine dünne Moosschicht und am Fuße einiger Bäume entdeckte sie Butterpilze, vielleicht waren es auch Pfifferlinge. Sie konnte die beiden Pilzsorten nie auseinanderhalten. Sie ließ sich mit ausgebreiteten Armen in die Farne fallen, die den Boden überwucherten. Bequemer und weicher konnte das edelste Federbett nicht sein. Sie hatte die Augen geschlossen und genoss die kühle Luft und den flauschigen Untergrund. Tief sog sie die Luft ein. Die Gerüche des Waldes drangen auf sie ein und sie seufzte zufrieden. Sie spürte Aran über sich stehen.
    Er räusperte sich. »Ich wusste, dass es dir hier gefallen würde.«
    Sie

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