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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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er jederzeit umdrehen und in sein warmes Bett zu Juliane zurückkehren konnte.
    Am Rand eines kleinen Wäldchens stieg er vom Pferd. Er ließ den Rappen zurück und sah in das Unterholz. Der nächtliche Wald wirkte unheimlich. Gelbe Augen beobachteten Aran feindselig und der Schrei eines Käuzchens ließ ihn frösteln.
    »Hierher, Aran, komm hierher«, raunte eine heisere Stimme.
    Neugierig und wachsam folgte er dem Ruf. Die knorrigen Baumstämme wiegten sich ächzend im Wind. Die schwarz erscheinenden Blätter an dürren Ästen schwankten im Nachtwind. Er marschierte, bis er sein Ziel im Herzen des Wäldchens erreichte.
    Eine dunkel gekleidete Gestalt erwartete ihn.
    Aran erkannte einen hochgewachsenen, hageren Mann mit eingefallenen Wangen und langer, spitzer Nase.
    »Willkommen, Aran!« Eine Aura bösartiger Macht umwehte den Fremden.
    Gegen seinen Willen brandete eine Mischung aus Erregung, Bewunderung und Rivalität in Aran hoch. Jene Empfindungen, die ein geborener Führer stets in Gegenwart eines Gleichgestellten überkam. Er kämpfte gegen diese Eindrücke an. Nichts, aber auch nichts verband ihn mit Kloob. Aran musterte den Mann reglos.
    »Du bist Kloob«, sagte er schließlich.
    »Der bin ich.« Kloob verbeugte sich kalt lächelnd.
    Aran verschränkte seine Arme. Der Schwarzmagier war gefährlich. Und mächtig. Dennoch fühlte Aran keine Furcht. Kloob wollte etwas von ihm, andernfalls hätte er seinen Handlangern schon bei den Elfenwäldern seinen Tod befohlen.
    Der Tyrann umrundete Aran, wie ein Raubtier seine Beute umkreisen würde. Nur dass Aran weit davon entfernt war, ein Opfer für Kloob zu sein. Was könnte er ihm auch bieten, das dem gleichkam, was er bereits sein Eigen nannte?
    Kloob hielt inne und stand plötzlich hinter ihm, den Mund über seinem Ohr schwebend. Seine schwarze Seele versuchte sich seiner zu bemächtigen, prüfte, seine geistigen Barrieren zu durchbrechen. Natürlich misslang dies, Arans morvannisches Erbe erwies sich als zu stark.
    »Vermisst du nicht die Kraft der Dunkelheit in dir? Die Stärke, die Geradlinigkeit des Bösen?« Kloobs Stimme klang verführerisch sanft und weckte die Erinnerung in Aran. Sein Magen flatterte. Er schluckte.
    Früher, bevor er Juliane kennengelernt hatte, waren ihm diese Gefühle vertraut gewesen. Die Verlockung des Bösen hatte in seinen Adern gebrannt. Die Hoffnung auf Liebe und Gerechtigkeit hatte mit seiner inneren Dunkelheit gekämpft, und der Zwiespalt hatte ihn fast zerrissen. An manchen Tagen hatte er nicht gewusst, was richtig war. Mehr als einmal wollte er alles beenden. Und stets aufs Neue hatte ihn der Gedanke an Rache davon abgehalten, aufzugeben. Der Wunsch nach Sühne, das an ihm begangene Unrecht zu vergelten, erwies sich letztendlich als einziger Anker, der ihn davor bewahrte, zu werden wie Kloob. Abgrundtief böse.
    Und dann war Juliane erschienen. Der fehlende Teil seiner Seele. Sie hatte nicht gutmachen können, was ihm widerfahren war. Hatte ihn nicht von seinen Sünden freigesprochen, doch ihre Liebe, ihre Stärke hatten ihn ins Licht zurückgeholt, hatte ihm Frieden geschenkt und die Kraft, die Fesseln zu sprengen, die ihn ins Dunkel zu ziehen drohten. Sie hatte ihn in eine bessere Version seiner Selbst verwandelt. Durch sie hatte er endlich die Kraft gefunden, seine Familie loszulassen. Noch immer vermisste er seine Eltern und Schwester schmerzlich. Doch endlich konnte er ihren Verlust akzeptieren. Sein Herz stach.
    Kloobs Miene nahm einen triumphierenden Ausdruck an. »Schließe dich mir an und ich werde dir alles geben, wonach dein Herz verlangt.«
    Aran ballte seine Hände zu Fäusten. »Ich habe alles, was mein Herz begehrt.« Er ignorierte das Ziehen in seiner Brust.
    »Wirklich?« Kloobs Stimme klang spöttisch. Er machte eine Geste vor Arans Gesicht.
    Schwärze stieg auf, dann lichtete sich die Dunkelheit und gab den Blick frei auf einen kleinen Bauernhof in hellem Sonnenschein.
    Ein Mann erschien am Rand des Bildes und ging auf das Haus zu. Arans Atem stockte, seine Kehle schnürte sich zu, ließ kaum zu, dass er seine Gefühle hinunterschluckte.
    Der Mann war groß und breit wie ein Bär. Sein hellblondes Haar wirkte zerzaust, wie meist.
    »Vater«, flüsterte Aran. Jegliche Gedanken schienen wie fortgeweht aus seinem Gehirn. Er streckte sehnsüchtig seine Hand aus, fühlte den unglaublichen Schmerz in seinem Innern und wie seine Augen feucht wurden. Mit unsagbarer Mühe senkte er seinen Arm.
    Die Tür des

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