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Die zehn Kreise (Höllenfeuer) (German Edition)

Die zehn Kreise (Höllenfeuer) (German Edition)

Titel: Die zehn Kreise (Höllenfeuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Conrad
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Hasses eines Dämons nicht mehr ändern würde. Nie mehr.
    Langsam ließ Michael den Blick wieder sinken.
    „Warum hat sie das nur getan?“, wimmerte er fassungslos. „Warum hat sie sich aufgegeben…“
    „Sie hat sich nicht aufgegeben“, erwiderte Elizabeth sanft. Erst jetzt berührte seine Schulter, so dass Michael gequält zu ihr aufblickte.
    „Aber sie hat sich doch das Leben genommen“, flüsterte er verbittert.
    „Das hat sie. Aber nur, weil sie zu Raphael wollte…“
    „Zu Raphael? Aber wie…“
    „Michael. Einige Tage nach der Schlacht auf dem Friedhof haben Lilith und Asasel Raphael erpresst. Sie haben ihn gezwungen Eleanor aufzugeben und stattdessen zu Lilith zu kommen. Er hatte keine andere Wahl, sie haben ihm nicht einmal die Chance gegeben, sich von ihr zu verabschieden oder es ihr zu erklären.“
    „Sie haben ihn erpresst?“, flüsterte Michael fassungslos. „Deshalb ist er verschwunden?“
    Elizabeth nickte wortlos.
    „Ich verstehe.“ Michael ballte unbewusst seine Fäuste. „Aber warum glaubt Eleanor, dass ihr Tod ihn ihr zurückbringt?“
    „Raphael ist doch bei Lilith. Und wo Lilith ist weiß niemand. Vielleicht ist sie nicht einmal in der Welt der Lebenden, sondern hält sich irgendwo in einer Geisterwelt auf, in einem Toten Palast. Und selbst wenn es nicht so ist, so hat Eleanor keine Chance ihn als Mensch zu finden…“
    „Glaubt sie ihn als Geist eher finden zu können?“ Michael starrte sie entsetzt an.
    „Natürlich. Wenn er sich in einem Toten Palast befindet, hat sie als Geist die besten Chancen. Und selbst wenn er sich an einem realen Ort befindet, so kann sie ihn als Geist eher entdecken, denn als Mensch.“
    Kraftlos sank Michael zurück. Er ballte wieder die Fäuste und presste sie gegen seine Stirn.
    „Mein Gott! Das kann doch nicht wahr sein. Wie konnte sie nur so dumm sein? Nur seinetwegen?“
    „Michael! Hast du denn noch immer nicht verstanden was in ihr vorgeht? Sie hatte Kontakt mit einem Engel. Sie haben sich sogar geküsst. Weißt du wie das für einen Menschen ist? Eine einzige Berührung durch Raphael lässt dich glauben, dass du im Himmel bist! Im Himmel! Wer nur einmal solch ein Gefühl erlebt hat, der will es nie wieder missen. Der würde töten, um es noch einmal zu erfahren. Für Eleanor ist Raphael viel mehr als nur eine Romanze. Er ist das, wonach sich jeder Mensch vom Augenblick seiner Geburt an sehnt. Ohne ihn zu sein ist für sie dasselbe, wie für die gefallenen Engel die Verbannung aus dem Himmel. Wem das Wohlgefühl entzogen worden ist einmal vom göttlichen Feuer berührt worden zu sein, der würde alles tun, um es wieder zu bekommen.“
    „Sie ist wie eine Motte, die in der Dämmerung nicht anders kann, als um die Straßenlaterne zu fliegen“, stellte Michael mit leerer Stimme fest.
    Elizabeth nickte ernst.
    „Warum empfinde ich gegenüber Lilith nicht ebenso?“, fragte Michael. „Immerhin hat sie mich auch berührt und mir von ihrem göttlichen Feuer gegeben.“
    „Warum würdest du nicht dasselbe empfinden, wenn Asasel dich berührt?“, fragte Elizabeth bitter. „Weil es in böser Absicht geschähe. Eleanors Besessenheit rührt daher, dass Raphael sie in Liebe berührt hat. Sein göttliches Feuer war voll Liebe und Zuneigung. Das ist etwas wonach man sich sehnen kann. Hass und Hinterlist erzeugen dieses Verlangen nicht.“
    „Ich verstehe…“ Michael runzelte die Stirn. Dann erstarrte er, eine Frage nahm in seinem Kopf langsam Gestalt an.
    „Elizabeth. Weißt du, womit Asasel und Lilith Raphael erpresst haben?“
    Ein dunkles Flackern lief durch Elizabeths Licht. Sie ließ sich auf die Knie zurückfallen und senkte beschämt den Blick.
    „Mit mir“, flüsterte sie tonlos. „Sie drohten ihm , mich zu töten, wenn er ihnen nicht gehorchte. Die beiden hatten mich auf dem Dachboden in Stratton Hall in ihre Gewalt gebracht. Raphael wollte mir helfen aber er hatte keine Chance gegen zwei Gegner…“
    „Ja, ein einzelner Engel könnte einen anderen nur im Gegenzug für sein eigenes Leben töten“, ergänzte Michael. „Da beide die gleiche Menge des göttlichen Feuers in sich tragen, löschen sie sich gegenseitig aus. Wenn sich aber zwei Engel gegen einen einzigen verbünden, müssen sie nur die Hälfte ihrer Kraft einsetzen. Sie würden beide am Leben bleiben und wenige Augenblicke später wird ihnen die verlorengegangene Energie wieder in den Körper zurückströmen.“
    „Ja. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich

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