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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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solche Simulationsfälle nicht immer freiwillig, endgültig bestätigt. Warte jetzt auf Nachlassen der Drogenwirkung.«
    Dan lag vier Stunden in einem Nebenraum beim Polizeiarzt, dann fühlte er sich wieder normal.
    Aber er war in einer meditativen Stimmung.
    »Die Fronten sind gezogen«, sagte er zu Sutter. »Und das Geheimnis der Superandroiden ist aufgedeckt; wenigstens das ist ein Gewinn. Vielleicht muß ich den Film herausgeben, um meine Schwester zu retten, aber einstweilen werde ich sie in Untersuchungshaft lassen, während ich darüber nachdenke.« Er schüttelte seinen Kopf. »Ein komischer Gedanke, daß diese Frau in einer Position ist, wo sie nichts Verrücktes anstellen kann. Aber vielleicht können Sie sich erkundigen, ob sie noch in Gewahrsam ist.«
    Sutter ging telefonieren und kehrte mit positiver Auskunft zurück. »Ja, sie ist noch dort. Aber für mich wird es jetzt Zeit, nach Hause zu gehen. Mein Dienst endete vor zwei Stunden, und meine Frau wird mich erwarten.«
     
    Am folgenden Morgen fand Sutter ein Blatt Papier mit drei Kurzmeldungen auf seinem Schreibtisch:
    1. Dan Thalers Schwester weiterhin in Gewahrsam.
    2. GBA-Vorstand leugnet Kenntnis vom Gebrauch des GBA-Hauptquartiers als Vollstreckungsort von Zwangsprogrammierungen für Androiden-Simulation. Vorstand feuert Geschäftsführer, der unter Arrest ist.
    3. An der Thaler-Copeland-Front anscheinend alles ruhig.
    Insp. Ingrath
     
    Die letzte Nachricht konnte Sutter nicht ganz glauben, und so wählte er die Nummer von Dan Thalers Wohnung.
    Keine Antwort.
    Darauf rief er Peter Copeland I. unter seiner Privatnummer an.
    Niemand meldete sich.
    Er fuhr zu Copelands Fabrik und drang bis in Copelands Büro vor.
    Kein Zeichen von Peter I.
    Und Peter III. war nicht im Hause.
    Er fuhr zu Copelands Villa.
    Unbewohnt.
    Die Kiste im Keller, wo Peter II. in ausgeschaltetem Zustand ruhen sollte, war nicht da. Und von Peter II. fehlte jede Spur.
    Als nächstes fuhr er zu der Wohnung, wo Peter I. mit Anita II. gelebt hatte. Auf sein Leuten wurde nicht geöffnet. Und der Hausmeister verweigerte ihm den Zutritt ohne Durchsuchungsbefehl.
    Wachtmeister Sutter begann ein seltsames Gefühl von Leere zu verspüren, als er zum Wagen zurückkehrte. Aber er hatte den Motor noch nicht eingeschaltet, als ein Anruf von Dan Thaler kam.
    »Ich bin beim Gefängnis und will Anita herausholen. Können Sie zu mir kommen?«
    Sutter sagte: »Aber …« Und dann merkte er, daß die Verbindung bereits unterbrochen war.
    Nachdem er sich im Verwaltungsbüro des Untersuchungsgefängnisses erkundigt hatte, wurde er in eins der Besuchszimmer geführt, wo er Dan und die Frau fand. Dan hatte ihr den linken Schuh ausgezogen und die Strumpfsohle zerschnitten, und als Sutter verwundert starrte, langte Dan in ein Loch in ihrer Ferse und begann etwas einzustellen.
    Sutter schloß hastig die Tür hinter sich. Als er seine Stimme wiederfand, sagte er: »Sie meinen – diese Frau gestern war … war Ihre Schwester?«
    »Ich konnte heute niemanden erreichen«, sagte Dan. »Also fuhr ich schnell hierher.«
    Er schloß die Fersenöffnung, zog den Schuh wieder an, richtete sich auf und hielt die Frau mit einer Hand, wahrend er mit der anderen ein kleines Instrument aus der Tasche nahm, auf die Ferse richtete und mit einem Knopfdruck aktivierte.
    Das Anita-Duplikat wandte sich um und beendete einen Gedanken, den sie gehabt haben mußte, als sie abgeschaltet worden war:
    »Ja, ich bin der Androide, der mit dem echten Peter Copeland gelebt hat.«
    »Warum haben Sie dies nicht schon gestern der Polizei mitgeteilt?«
    »Ich bin nicht programmiert, mit der Art von Situation fertig zu werden, wie sie sich gestern entwickelte.«
    »Was für eine Situation war das?«
    »Sie gab vor, ein Androide zu sein – ich.«
    Dan blickte zu Sutter und zuckte mit der Schulter. »Nun?« sagte er.
    Sutter sagte hilflos: »Wozu sollte sie das tun wollen?«
    Dan seufzte. »Der Teufel weiß, was im Schädel dieser Frau vorgeht!« Er machte eine Kopfbewegung zu Anita IL und sagte: »Ich glaube, wir sollten sie hier lassen und den Ursachen dieser seltsamen Stille nachgehen, die heute früh überall herrscht.«
    Unterwegs zur Copeland-Wohnung fragte Sutter: »Wofür haben Sie Anita II. programmiert?«
    »Daß sie in Zukunft nur noch mir gehorchen soll.«
    »Ah!« sagte Sutter.
    Sie betraten das große Wohnhaus und nahmen den Aufzug, unentdeckt vom Hausmeister, dann bewegten sie sich leise durch den Korridor zur Wohnungstür.

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