Die Zeit der Androiden
Basis des Ideals überzeugt werden.«
Dan blickte in die glitzernden Augen des Psychiaters. »Welches Ideals?« fragte er.
»Ich bin ein Anhänger der GBA«, sagte Dr. Schneiter, als ob das alles erklärte.
Er holte tief Atem und fuhr eindringlich fort: »Sie stehen in einem Kampf, den Sie nicht gewinnen können. Beinahe jeder hat heutzutage Bedarf für einen Androiden – es gibt praktisch keine Grenze ihrer Verwendbarkeit. Gewiß, gegenwärtig werden sie noch wie Hunde oder Gegenstände gekauft, aber der nächste Schritt wird sein, daß man einen Androiden nur noch auf der Basis erwerben kann, daß er freigelassen werden muß, nachdem der Käufer sein Geld in Form von Dienstleistungen zurückerhalten hat.«
Er zuckte die Schultern und schloß: »Ich hoffe, es ist Ihnen klar, daß Sie mit den Informationen, die ich Ihnen gegeben habe, dieses Haus nicht verlassen werden.«
»Hat Jarris Sie angerufen?«
»Ja«, sagte Schneiter einfach.
Dan sagte: »Ich kann nicht glauben, daß Sie Zeit hatten, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.«
Schneiter lächelte. »Mit Ausnahme der Ärzte sind alle in diesem Krankenhaus Beschäftigten Androiden. Als ich allmählich erkannte, wie unermüdlich und tüchtig die Androiden ihren Dienst taten, wurde ich zu einem Verfechter ihrer Bürgerrechte.«
»Lassen Sie sich meine Stärke erklären«, sagte Dan. »Ich habe den Film.«
»Das ist Ihre größte Stärke. Wo haben Sie ihn?«
»Sollte mir etwas zustoßen«, sagte Dan, »so werden ihn Leute erhalten, die gegen die GBA sind.«
»Und welches sind Ihre Schwächen?« fragte die ruhige Stimme.
»Zweifellos ist Jarris ein geheimer Anhänger der GBA, und das bedeutet, daß man mir den Fall aus den Händen nehmen wird. Deshalb möchte ich Ihnen sagen, daß ich tatsächlich in einer persönlichen Angelegenheit hier und bereit bin, einen Handel zu machen. Meine Schwester …«
»Ja, richtig«, sagte Schneiter leise. »Ihre Schwester …«
»Ich möchte, daß die Androiden Peter II. und Peter III. so umprogrammiert werden, daß sie meine Schwester nicht töten.«
»Das soll geschehen«, sagte der Psychiater.
Dan starrte in die lächelnden Augen und sagte: »Lassen Sie es mich so ausdrücken: Sie überlegen, wie Sie mich überzeugen können, daß sie das ernst meinen – und ich werde diese Angelegenheit als erledigt betrachten. Ich werde mich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden mit Ihnen in Verbindung setzen. Und nun, um sicherzugehen, daß sie in den nächsten Minuten nicht gegen mich handeln …«
Er feuerte dreimal in den Körper vor ihm.
Da seine Waffe eine Gaspistole war, die nur äußerlich wie ein Kugeln verfeuerndes Mordinstrument aussah, bestanden die Ladungen aus Anästhesiegas, das Bewußtlosigkeit auslöste. Der Psychiater sank in sich zusammen.
Dan verließ das Büro und ging schnell durch den Korridor zu den Aufzügen.
Einer der zwei Männer, die mit Dan einstiegen, war zuerst an den Druckknöpfen. Er wandte seinen Kopf und fragte Dan höflich: »Welche Etage, Sir?«
Dan umklammerte die Waffe in seiner Tasche und sagte: »Erdgeschoß, bitte.«
Er war sich der Gefahr bewußt, und so hatte er nur ein Minimum von Gedanken.
Der Aufzug hielt, und die Tür glitt zurück. Dan Thaler machte eine Bewegung, um auszusteigen, aber in diesem Moment kamen die zwei Männer im Aufzug an seine Seiten, packten ihn mit unglaublicher Schnelligkeit und hoben ihn vom Boden.
»He!« sagte Dan Thaler. »Lassen Sie mich los!«
Aber sie hatten ihn schon aus dem Aufzug getragen und eilten mit ihm durch eine rückwärtige Tür auf den Wirtschaftshof, wo sie ihn in einen bereitstehenden Lieferwagen hoben und nachkletterten.
Die Tür fiel hinter ihnen zu.
Verspätet, als der Wagen bereits rollte und es für Widerstand längst zu spät war, begann Dan gegen seine Fesseln anzukämpfen.
Es war sinnlos. Im Innern der Kordeln, mit denen sie seine Hände und Füße gebunden hatten, mußten Stahlkabel sein.
Einer seiner beiden Fänger saß am Steuer; der andere setzte sich Dan gegenüber an die Seitenwand und betrachtete ihn mit einem leisen, spöttischen Lächeln.
»Also haben wir Sie endlich.«
Dan überlegte, wie sie es gemacht hatten, und sagte: »Ich kann nicht sehen, daß es so schwierig war.«
»Nun«, sagte der Mann, »unser Problem ist nicht, was es zu sein scheint. Wir Androiden bemühen uns – mit der Hilfe einiger erleuchteter menschlicher Wesen –, diesen Planeten einer geringeren Rasse aus den Händen zu nehmen.
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