Die Zeit der Androiden
von Verrücktheit hatte Anita eine tödliche Situation geschaffen. Und er konnte nichts tun.
Peter und er waren bemüht gewesen, sie zu schützen. Es war die alte Sache: Jeder schützte Anita und kümmerte sich um sie, und sie schützte keinen.
»Bindet sie!« sagte Anitas Stimme hinter ihm. Und als das von Peter II. und Peter III. mit maschineller Schnelligkeit und Geschicklichkeit getan worden war, gab sie den ebenso unerklärlichen Befehl: »Knebelt sie!«
Als die zwei Peter-Androiden auch das ausgeführt hatten, hob Anita ihre Pistole und feuerte auf sie. Viermal.
Die beiden Androiden fielen fast gleichzeitig; und Dan bemerkte, daß die Bewegungen der Fallenden nicht die von tödlich getroffenen Menschen waren. Es gab keinen Todeskampf, kein Zucken von Gliedern. Peter II. und Peter III. fielen einfach wie unbelebte Gegenstände.
Anita befreite zuerst Dan von seinen Fesseln. Als sie ihm den Knebel aus dem Mund zog, flüsterte sie wild: »Wehe, wenn du Peter ein Wort sagst, daß ich kein Androide bin! Und sieh zu, daß der Polizist auch seinen Mund hält.«
Dan ging ein Licht auf. Das also war es. All diese Gefahr hatte sie bedenkenlos in Kauf genommen, um irgendeinen Plan zu fördern, den sie in Verbindung mit ihrem Mann hatte.
Siedend vor Zorn flüsterte Dan die verlangte Instruktion in Sutters Ohr, während er den Wachtmeister befreite. Er sah, daß Anita Peter I. losband, und hörte Peter sagen: »Laß mich diese Waffe sehen.«
Sie reichte ihm die Pistole, und er stand da und starrte darauf. Was er dabei dachte, war nicht klar, denn schließlich steckte er sie ein und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich wußte nicht, daß du programmiert bist, deinen Besitzer zu schützen.«
»O ja«, sagte Anita.
Mit Peters Einwilligung bestellte Dan einen Lieferwagen bei einem Unternehmen für Schnelltransporte und ließ die zwei toten Peter-Androiden, die natürlich repariert und neu programmiert werden konnten, in sein Büro schaffen.
Dan verließ die Wohnung ungern, aber nachdem die Transporteure ihre Fracht abgeholt hatten, wußte er keinen Vorwand, um sein Bleiben zu verlängern. Schließlich fand er sich an der Wohnungstür, wo er stumm seine schöne Schwester und ihren Mann anstarrte. In diesem unbehaglichen Moment fing er einen Blick von Anitas Augen auf. Sie blitzten ihn in elektrisch-blauer Wut an.
»Hau ab, du Idiot!« telegrafierte dieser blaue Blick.
Dan tat es.
Wachtmeister Sutter parkte seinen Streifenwagen am Rand des Androidengettos, ging die Straße entlang und machte bald Dan, Peter II. Peter III. und Anita II. aus, die ihm entgegenkamen.
Wenigstens hatte Dan ihm bei seinem Anruf gesagt, daß er mit diesen drei Personen war. Die zwei männlichen Androiden waren repariert und neu programmiert.
Sie blieben alle stehen, und Dan sagte zu der Frau: »Nun, meine arme Schwester, da du es so und nicht anders willst, sage ich dir Lebewohl und wünsche dir Glück.«
Er streckte ihr seine Hand hin. Die Frau ignorierte die Geste; sie ging davon, gefolgt von den männlichen Androiden.
Als sie fort waren, sagte Dan: »Die beiden sind überzeugt, daß die Frau mit ihnen Anita I. ist. Und nachdem die örtliche GBA durch die Razzia zerschlagen wurde, gibt es im Moment niemanden, der die Superandroiden in dieser Stadt überwacht.«
»Warum sollen sie denken, sie hätten die echte Anita?« fragte Sutter. »Warum haben Sie die zwei nicht aufgeklärt?«
»Nun, ich erhielt gestern einen Anruf von meiner Schwester, und sie wollte es unbedingt so.« Dan lachte verlegen, dann sagte er: »Sie müssen verstehen, Anita sieht die Dinge mit den Augen einer Frau. Und sie war wie besessen von der Idee, daß ich Anita II. auf verliebte Gefühle für Peter II. und Peter III. programmieren solle; und die beiden Peter umgekehrt auf leidenschaftliche Empfindungen für Anita II. Wie ich es sehe, hat meine Schwester in irgendeinem Winkel ihres verdrehten Denkens ihr Vergnügen an der Vorstellung, daß Peter I. glaubt, sie lebe mit Peter II. und Peter III. zusammen, während es in Wirklichkeit natürlich Anita IL ist.«
»Aber warum gehen Sie auf so eine sinnlose Sache ein?« fragte Sutter. »Sie brauchen doch nicht zu tun, was Ihre Schwester will.«
»Nun«, bekannte Dan, »sie drohte, meinen Schwager zu überreden, er solle die beiden Peter, die er mir geliehen hat, stillegen und einlagern. Und ich kann sie für meine künftige Arbeit als nützliche Werkzeuge gebrauchen. Seit Mr. Jarris seinen hohen Posten verloren hat und
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