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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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auf eine solche Idee kommen konnte.«
    Er blickte streng und stirnrunzelnd zu Strather. Strathers Blick ging ungewiß zwischen ihnen hin und her und landete schließlich am Boden. John Hammonds Gegenwart machte ihn verlegen, und Gloges Titel stürzte ihn in Verwirrung, aber er hatte seinen Zorn noch nicht verwunden. Er sagte störrisch: »Nun, etwas hat mich geschlagen. Wenigstens fühlte es sich so an! Als ich mich umdrehte, stand er da, also dachte ich, er hätte es getan.«
    »Ich wollte an Ihnen vorbei«, korrigierte ihn Dr. Gloge. »Sie riefen etwas aus, und ich blieb stehen.« Er zuckte die Achseln und lächelte. »Und das ist alles, was ich tat, junger Mann! Ich hatte ganz gewiß keinen Grund, Sie zu schlagen.«
    Strather sagte widerstrebend: »Nun, vielleicht habe ich mich geirrt …«
    »Dann lassen wir es damit sein Bewenden haben«, sagte Dr. Gloge prompt. Er streckte seine Hand aus.
    Strather schlug nach kurzem Zögern ein, dann blickte er unsicher zu Hammond. Als dieser stumm blieb, wandte er sich in deutlicher Erleichterung ab und verschwand mit seinem Karren im Lagerraum.
    Als er wenige Minuten später in seinem eigenen Büro John Hammond gegenübersaß, hatte Gloge das unbehagliche Gefühl eines Verbrechers, der vom Untersuchungsrichter konfrontiert wird.
    Doch das Gespräch begann mit einem Vorstoß auf ein Gebiet, wo Gloge sich seiner Sache sicher fühlte.
    »Doktor Gloge«, sagte Hammond in seinem ruhigen Ton, »wir haben das Gefühl, daß Ihr Projekt nicht recht vorankommt. Darum bin ich heute hier. Innerhalb der letzten sechs Monate haben Sie keine Erfolge gemeldet.«
    »Mr. Hammond, es hat viele Rückschläge gegeben. Berücksichtigt man den begrenzten Rahmen der gegenwärtigen Experimente, so ist das nicht verwunderlich. Ja, es ist genau, was zu erwarten war.«
    »Begrenzt in welcher Weise?«
    »Begrenzt auf die niedrigeren, weniger komplizierten Formen tierischen Lebens.«
    »Das«, sagte Hammond, »ist eine Begrenzung, die Sie selbst dem Projekt auferlegt haben.«
    »Richtig«, stimmte Dr. Gloge zu. »Die Schlußfolgerungen, die ich aus diesen Experimenten mit einfacheren Organismen ziehen konnte, sind von unschätzbarem Wert. Und die Tatsache, daß die Resultate der Experimente beinahe unausweichlich negativ waren – in dem Sinne, daß die Versuchstiere sich fast immer in nicht lebensfähige Formen entwickelten –, ist völlig bedeutungslos.«
    »Wie hoch ist die Überlebensquote nach den verschiedenen Injektionen?« fragte Hammond.
    Gloge biß auf seine Lippen. Dies verlangte ein Eingeständnis, das er in einem so frühen Stadium des Gesprächs nicht gern machte.
    »Ein beachtlicher Prozentsatz der Versuchstiere«, sagte er widerwillig, »überlebte die erste Injektion.«
    »Und die zweite?«
    Gloge zögerte. Aber es gab kein Zurück. »An diesem Punkt fällt die Überlebensquote stark ab«, sagte er. »Ich erinnere mich nicht an die genauen Zahlen; ich habe sie im Labor.«
    »Und die dritte?«
    Der Mann zwang ihn wirklich zu Enthüllungen. Dr. Gloge sagte: »Bisher haben drei Versuchstiere die dritte Injektion überlebt. Alle gehörten derselben Spezies an – Cryptobranchus.«
    »Das ist eine große Salamanderart, nicht wahr?« sagte Hammond. »Gut. Nun, nach Ihrer Theorie sollte die dritte Injektion das Versuchstier mittels Stimulierung zu einem Punkt entlang der Evolutionslinie voranbringen, den seine Art auf dem Weg natürlicher Evolution erst in etwa einer halben Million Jahren erreichen würde. Würden Sie sagen, daß in den drei Fällen ein solches Resultat erzielt wurde?«
    Dr. Gloge sagte: »Da wir den Cryptobranchus mit einiger Berechtigung als ein Lebewesen betrachten können, in dem die evolutionäre Entwicklung praktisch zum Stillstand gekommen ist, sollte ich sagen, daß viel mehr erreicht wurde. Bei alledem ist jedoch zweierlei zu berücksichtigen. Erstens ist allen Lebensformen eine große Auswahl evolutionärer Möglichkeiten geblieben. Aus Gründen, die noch nicht klar sind, stimuliert das Omega-Serum eine von diesen potentiellen Entwicklungsmöglichkeiten, und keine nachfolgende Stimulierung kann die Mutationsrichtung verändern. Die meisten dieser Entwicklungslinien führen zu nicht lebensfähigen Formen, also zum Aussterben. Zweitens ist festzustellen, daß die Erfolgsaussichten größer werden, je entwickelter die Lebensform schon ist.«
    Hammond war interessiert. »Mit anderen Worten, wenn Sie schließlich anfangen, mit höher entwickelten Säugetieren, eventuell

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