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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Aldones selbst war, würde ich das Land, das in all diesen Jahren den di Asturiens gehört hat, nicht friedlich aufgeben. Ich kann nicht gegen ihn ziehen, solange er Alaric hat. Aber ich glaube, er weiß, daß das Volk sich gegen einen Hastur auf dem Thron wehren wird. Vielleicht behält er Alaric, um ihn als seine Marionette auf den Thron zu setzen, aber er muß in seinen Sandalen zittern, der Elende!«
»Wenn er gehört hat, daß ich zurückgekommen bin, hat er guten Grund zum Zittern«, grinste Bard. »Aber ich dachte, vielleicht habe er sich entschieden, die Tochter König Ardrins zu heiraten und den Thron für seine Kinder in Besitz zu nehmen.«
»Carlina?« Dom Rafael schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts über sie, und mit Geremy verheiratet ist sie bestimmt nicht; davon hätte ich gehört. «
Bald darauf wurden die Musikanten entlassen. Lady Jerana schickte ihre Frauen weg, und Dom Rafael sagte seinem Sohn liebevoll gute Nacht. Lady Jerana hatte einen Leibdiener beauftragt, Bards Stiefel und Kleider in sein altes Zimmer zu bringen und ein Bad für ihn vorzubereiten. Doch als Bard ins Schlafzimmer zurückkehrte, unterließ der Diener die übliche Höflichkeit, ihn zu fragen, ob er eine Frau für sein Bett wolle. Bard wollte ihn schon zurückrufen, doch dann zuckte er die Schultern. Er war diesen Tag weit geritten und hatte unter Lady Jeranas Mädchen keine gesehen, die ihn interessierte. Er löschte das Licht und legte sich ins Bett.
Und fuhr erstaunt hoch, denn es war bereits besetzt.
»Zandrus Höllen! «
»Ich bin es, Bard.« Melisandra setzte sich neben ihm auf. Sie trug ein langes, dünnes Nachtgewand in einer hellen Farbe, und ihr Haar war wie eine leuchtende Wolke. Bard lachte.
»Du bist also zurückgekommen, obwohl du damals, als ich dir meinen Willen aufzwang, gewimmert und gejammert hast! «
»Es ist nicht mein Wille, sondern der Lady Jeranas«, gab Melisandra zurück. »Vielleicht möchte sie nicht noch eine ihrer jungfräulichen Leroni verlieren. Was mich angeht, so kann das, was ich zu verlieren hatte nur einmal verloren werden.« Sie zuckte zynisch die Schultern. »‘Sie hat mir erlaubt, diese Räume zu benutzen, denn ich hätte ein Recht darauf, sagte sie. Der kleine Erlend und seine Amme schlafen nebenan. Du bist nicht schlimmer als irgendein anderer, und die Göttin weiß, wie oft ich darum kämpfen mußte, hier in Frieden gelassen zu werden. Lady Jerana möchte in mir die Barragana ihres Pflegesohnes sehen, und ich habe dir ein Kind geboren. Aber falls du mich nicht hier haben willst, werde ich mit Freuden anderswo schlafen, und wenn ich das Bettchen meines Kindes teilen muß.« Ihre ruhige, gleichmütige Hinnahme machte Bard wütend, und doch war er sich bewußt, daß es ihn ebenso wütend gemacht hätte, wenn es ihr eingefallen wäre, ihre Unwilligkeit zu leugnen. Gern hätte er sie mit einem Fluch aus seinem Bett geworfen und ihr befohlen, das Zimmer zu verlassen. Aber er spürte, daß sie alles, was er tat, mit dem gleichen indifferenten Schulterzucken hinnehmen würde, nur um ihn noch mehr zu ärgern. Verdammt sollte sie sein! Man hätte denken können, er habe ihr etwas zuleide getan! Statt dessen hatte er ihr einen Sohn von edlem Blut und einen unbestrittenen Platz als Barragana in diesem großen Haushalt gegeben!
Und da er Carlina nicht in seinem Bett haben konnte, war eine Frau genau wie die andere, sobald die Lampe gelöscht war.
»Dann komm«, sagte er brutal, »und sei still. Ich mag Frauen nicht, die eine Menge Lärm machen, und von deinen frechen Reden will ich nichts mehr hören. «
Sie blickte lächelnd zu ihm auf, als er nach ihr griff. »Ganz, wie es Euch beliebt, mein Lord. Alle Götter mögen verhüten, daß Ihr etwas ertragen müßt, was Euch mißfällt.«
Mehr sagte sie nicht. Noch ein Wort, dachte Bard in dumpfer Wut, und er hätte sie geschlagen, um zu sehen, ob das das verdammte Lächeln von ihrem Gesicht vertreiben konnte.
    2
    Waffenlärm weckte ihn, und er fuhr hoch, sofort hellwach. Er hatte zu oft im Feldlager geschlafen, um nicht zu erkennen, was für ein Geräusch das war. Melisandra setzte sich neben ihm auf.
»Werden wir angegriffen?«
»Hört sich so an. Woher soll ich das wissen, verdammt noch mal?« Bard war bereits aus dem Bett gesprungen und fuhr in seine Kleider. Melisandra zog einen langen Hausmantel über ihr Nachtgewand und sagte: Ach muß zu meiner Lady gehen und die Frauen und Kinder in Sicherheit bringen. Laß mich dir mit den Stiefeln

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