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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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erschien es völlig schwarz – die metallene Außenhaut, die Einstiegluken, selbst das Heck, wo die Raketendüsen dunkle Gase in den hellleuchtenden Raum entsandten. Dann erstarb der Raketenmotor des anderen Schiffes, und aus dem Sprechgerät keuchte eine erstickte Stimme: »Beeilt euch, Gimmel! Lange können wir es nicht mehr machen!«
    Sie manövrierten sich dicht an das havarierte Schiff heran, wobei sie von der Gewalt der flammenden Gase immer wieder hin und her gestoßen wurden. Forrester starrte mit offenem Mund. Vor ihm lag hilflos das verlassene Schiff. Und dahinter kam durch die Chromosphäre etwas auf sie zu, hell leuchtend noch in dieser Strahlungsexplosion, etwas, das riesenhaft und drohend vor ihnen auftauchte –
    »Großer Gott«, schrie er, »das ist ein Sirianer!«
    Im gleichen Augenblick lief ein Zittern über das Bild, und es war verschwunden.
    Sie befanden sich wieder im Zimmer der Kinder. Einen Augenblick lang war Forrester geblendet; dann begann sein Sehzentrum wieder zu funktionieren. Er erblickte die Bildwände, die Möbel, die vertrauten Gesichter der Kinder. Die Expedition war vorüber.
    »Na?« fragte das Mädchen und hüpfte auf und ab. »Hat das nicht Spaß gemacht, Charles? Sag selbst – war es nicht prima?« Ihr Bruder starrte indessen verärgert die Bildtafel auf seinem Pult an. »Du müßtest es eigentlich besser wissen, Tunt«, murrte er. »Sieh dir doch das Ergebnis an. Wir waren viel zu spät dran mit dem Koppelungsmanöver. In dem anderen Schiff war eine Besatzung von drei Mann, und zwei davon werden als tot gemeldet. Und den Sirianer haben wir überhaupt nicht zu sehen bekommen. Nur wegen ihm .«
    »Es tut mit leid, Tunt. Nächstes Mal passe ich besser auf«, sagte das kleine Mädchen reuevoll.
    »Ach, dich meine ich nicht.« An ihr vorbei warf er Forrester einen bösen Blick zu. »Die Norm war für eine dreiköpfige Besatzung berechnet. Als ob er uns viel genützt hätte.«
    Forrester nahm seinen Joker zur Hand, wählte einen Knopf, richtete die Spraydüse auf seinen Kopf dicht hinter dem Ohr und drückte ab. Er war nicht sicher, ab er den Stoff erwischt hatte, der der Gelegenheit am besten entsprach; er suchte ein Mittel, das ihn beruhigte und gleichzeitig wach und aufnahmefähig machte. Statt dessen erhielt er eine Art Euphorikum, was immerhin besser war als nichts.
    Er sagte bescheiden: »Tut mir leid, wenn ihr jetzt meinetwegen Ärger habt.«
    »Ist ja nicht deine Schuld. Wir hätten dich gar nicht erst mitnehmen dürfen.«
    »Ich wünschte, wir hätten den Sirianer gesehen«, sagte das Mädchen traurig.
    »Ich glaube, ich habe ihn gesehen. Ein großes, leuchtendes Schiff, das auf uns zukam.«
    Der Junge lebte auf. »Tatsächlich? Dann war es vielleicht doch nicht so schlecht. Hast du gehört, Monitor?« Er horchte auf eine für Forrester nicht vernehmbare Stimme aus seiner Lernmaschine und grinste erleichtert. »Die Bewertung bleibt noch offen, Tunt«, sagte er selig. »Wir müssen den Test nächste Woche noch mal wiederholen.«
    »Großartig!«
    Forrester räusperte sich. »Könntet ihr mir bitte genau sagen, was wir eigentlich gemacht haben?« fragte er.
    Der Junge setzte seine geduldigste Miene auf. »Das war eine simulierte Mission gegen das sirianische Forschungsunternehmen in der Chromosphäre von Mira Ceti. Ich dachte, das wüßtest du. An sich eine Rekonstruktion der tatsächlichen Ereignisse, aber die Berührung zwischen ihren und unseren Schiffen ist variabel gehalten.«
    »Ach so. Mhm.«
    Der Junge blickte ihn herausfordernd an. Er sagte: »Die Sache ist nur, daß wir nach diesem simulierten Unternehmen eingestuft werden. Aber es ist alles in Ordnung; hat uns nicht geschadet.«
    »Na fein.« Forrester merkte, wie in ihm eine Idee Gestalt annahm. Zweifellos war das auf die Wirkung des Spraymittels zurückzuführen, aber – »Könnten wir andere Begegnungen mit den Sirianern nicht ebenso wiederholen, damit ich mehr über sie erfahre? Zum Beispiel das ursprüngliche Zusammentreffen?«
    »Nichts zu machen.« Der Junge warf einen ärgerlichen Blick auf seine Schwester. »Daran ist natürlich Tunt schuld. Sie hat geheult, als die Sirianer getötet wurden. Jetzt müssen wir warten, bis wir älter sind, und dann erst noch mal die Einführung wiederholen.«
    Das kleine Mädchen ließ den Kopf hängen. »Sie haben mir eben leid getan«, verteidigte sie sich. »Aber es gibt noch anderes, was wir machen könnten, Charles. Willst du mal die Kokosnuß auf dem Mond

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