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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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weniger gefährlich, die Sirianer unbeobachtet zu lassen, als das Risiko einzugehen, mit den Sonden ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Forrester bot dem Sirianer nie wieder an, ihn in seinem Quartier zu besuchen.
     
    Am fünften Tag seiner neuen Tätigkeit wurde Forrester von seinem Bett geweckt, bestellte ein billiges Standard-Frühstück (das eigentlich viel besser schmeckte als seine von Hand zubereiteten Spezialitäten), prüfte die eingegangenen Nachrichten und machte sich an die Arbeit.
    Stolz auf seine Routiniertheit befahl er dem Joker, einen Weg in die unterirdischen Hallen des Instituts für Amerikanische Geschichte zu suchen und zu markieren. Die grünlich leuchtenden Pfeile wurden zu seinen Füßen lebendig. Er folgte ihnen zur Tür hinaus, in eine Art Aufzugskabine (die sich aber sowohl horizontal als auch vertikal bewegte), aus der Kabine in ein anderes Gebäude, durch ein Foyer, in dem altmodische Lochkarten-Sortierer ratterten, und in eine Stahlkammer, die einige jahrhundertealte Aufzeichnungen enthielt, für die sich sein Arbeitgeber zu interessieren schien.
    Sein Joker unterbrach ihn plötzlich: »Du wirst mich über den Begriff ›Weltraumwettrennen‹ informieren.«
    Forrester blickte von dem alten Mikrofilm auf. »Hallo, Sirianer Vier!« sagte er. »Ich beschäftige mich gerade mit den Anfängen der Ned-Lud-Gesellschaft, für die du dich interessiert hast. Es ist auch ziemlich interessant. Wußtest du, daß sie früher Computer zerstörten und …«
    »Untersuchung der Ned-Lud-Gesellschaft sofort unterbrechen und Motive klären, die zwei Gebiete dieses Planeten dazu bewegten, einen Wettlauf zum Mond zu unternehmen.«
    »Wird gemacht. In einer Minute. Laß mich nur bitte eben meine Arbeit hier beenden.«
    Es kam keine Antwort. Forrester zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seinem Sichtgerät zu. Die Luditen schienen sich damals sehr viel wichtiger genommen zu haben, als sie ihre Tätigkeit begannen: Wenn Taiko Kriegstänze aufführte und die Leute zu beschwatzen suchte, hatten sich seine Vorgänger noch mit ihren Äxten als Maschinenstürmer betätigt, hatten unter Kriegsgeschrei Computer in Stücke geschlagen: »Laßt Menschen ihre menschliche Arbeit! Routine für Maschinen!« Als er weiterlas, vergaß er den Anruf seines Arbeitgebers. Dann – »Mensch-Forrester!« schrillte sein Joker. »Ich habe zwei wichtige Mitteilungen für Sie.«
    Diesmal war es das Computer-Zentrum, nicht die tiefe, ferne und echolose Stimme des Sirianers. Forrester stöhnte: »Nicht schon wieder!«
    »Heinzlichen Jura de Syrtis Major …«
    »Ich habe es geahnt«, murmelte Forrester.
    »… gibt bekannt, daß seine Jagderlaubnis wieder in Kraft tritt. Sie sind hiermit davon benachrichtigt worden, Mensch-Forrester. Verhalten Sie sich also bitte entsprechend!«
    »Ich verhalte mich schon richtig. Was war das zweite?«
    »Nachricht von Alphard Vier Null-Null Trimate, Mensch-Forrester«, sagte der Joker mürrisch. Dann fuhr er etwas freundlicher fort:
    »Oder Sirianer Vier, wie Sie ihn nennen. Er gibt die Beendigung des Arbeitsverhältnisses bekannt. Alle vertraglichen Vereinbarungen sind eingehalten, alle Zahlungen geleistet worden. Kündigungsgrund: Weigerung, eine angemessene Bitte des Arbeitgebers zu erfüllen, nämlich, Fragen über die Motivation der frühen Weltraumforschungsprogramme der USA und der UDSSR zu beantworten.«
     
    Forrester protestierte: »Halt! Das klingt, als ob – du meinst – Mann! Ich bin gefeuert?!«
    »Das ist richtig, Mensch-Forrester«, sagte der Joker. »Sie sind gefeuert worden.«
    Nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte, war Forrester nicht besonders traurig, wenngleich er doch etwas verletzt war. Er hatte geglaubt, seine Arbeit so gut zu erledigen, wie es überhaupt nur ging. Wenn man in Betracht zog, was für eine Arbeit es war und was für ein Auftraggeber.
    Das hatte aber auch Nachteile mit sich gebracht, darunter die kaum noch höflich zu nennenden Bemerkungen, die Adne und die Kinder darüber gemacht hatten, daß er »für den Feind arbeite«. So gab Forrester leichten Herzens jede Erinnerung an den Sirianer auf und beauftragte den Joker, ihm eine andere Beschäftigung zu suchen.
    Ziemlich schnell hatte er eine gefunden: Maschinenkontrolleur in der großen Unterwasser-Kernfusionsanlage unter dem Michigan-See. Er wurde sehr gut bezahlt, und die Arbeit war einfach. Erst vierundzwanzig Stunden später entdeckte Forrester, daß die hohen Prämien für diesen Job der

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