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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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sein, womit mich der Sirianer gestochen hat, dachte Forrester; ich kann mich überhaupt nicht mehr bewegen.
    Der Sirianer begann sich zu verformen.
    Er sah überhaupt nicht mehr wie ein Sirianer aus.
     
     

12
     
    Einige Zeit später merkte Forrester, daß er sich wieder bewegen konnte. Er stellte fest, daß er sich in einem Flieger befand, über irgend etwas vor sich hin lachte, das er vergessen hatte, und auf die goldgelben Felder hinunterstarrte.
    Eine Stimme sagte hinter ihm: »Mein lieber Charles, es ist wahr, du bist wieder in Ordnung?«
    Er wandte sich um und grinste. »Sicher. Ich habe nur einiges vergessen.«
    »Du wirst mir verraten, was das ist, lieber Charles?«
    Er lachte. »Ach, nur, was mit dem Sirianer passiert ist. Als letztes erinnere ich mich daran, daß er irgendwas mit mir anstellte – es fühlte sich an, als ob er mir irgendwas einspritzte. Und wohin wir gegangen sind – ob du es glaubst oder nicht, ich erinnere mich noch nicht einmal daran, wie ich mit dir in dieses Ding gestiegen bin. Und noch etwas; ich weiß nicht mehr, warum du so einen komischen Anzug trägst, Adne.«
    Adne sagte nichts und betrachtete ihn nur schelmisch durch ihren kleinen Kranz grüner Augen.
    Er lachte jetzt nicht mehr. »Es ist so verwirrend«, entschuldigte er sich. »Es tut mir leid, wenn ich wieder alles durcheinandergebracht habe.«
    Sie sprach noch immer nicht, war jedoch lebhaft genug. Mit anderen ihrer Augen studierte sie anscheinend das Instrumentenbrett des Fliegers, das in Geländeabschnitte aufgeteilt war und ihren Flugweg zeigte, während sie flogen.
    »Mein lieber Charles«, sagte sie plötzlich, »du bist bereit, die programmierten Aufgaben durchzuführen?«
    »Welche programmierten Aufgaben?«
    Aber die Frage erwies sich als Fehler. Schmerz explodierte in seinem Schädel und jagte durch seinen Körper bis in die Finger- und Zehenspitzen, wo er zurückprallte, und wogte in langsam nachlassenden Echos in seinem Nervensystem hin und her. Er schrie auf. Diesen Schmerz spüre ich nicht zum erstenmal, erinnerte er sich nun. Und ich erinnere mich jetzt auch an die programmierten Aufgaben.
    »Du bist Adne Bensen. Nur so zum Spaß soll ich dich an Bord eines Raumschiffs schmuggeln. Ich muß dich an Bord tragen und die Kommandoeinheit, die du mir gegeben hast, in die Schaltkreise des Raumschiffs einstöpseln und darf zu niemandem darüber sprechen, oder es wird den Scherz verderben. Und mir weh tun …«
    »Mein lieber Charles«, dröhnte die hohl widerhallende Stimme, »du bist bereit, deine programmierten Aufgaben zu erfüllen.«
    Der Schmerz ließ nach. Forrester lehnte sich zurück, schwindlig, elend und sehr verwirrt. Er fragte sich, ob er den Verstand verlor. Das wäre ja auch sicherlich kein Wunder nach dem, was er durchgemacht hatte.
    Adnes Scherz schien ihm nicht gerade lustig zu sein. Aber Forrester erkannte, daß sein Verstand zur Zeit nicht besonders gut arbeitete und daß vielleicht sein Urteil schlecht war und nicht der Scherz. Er hatte das Gefühl, er sei verrückt. Er fühlte sich unsagbar müde und zugleich aufgedreht, wie einer, der an Schlaflosigkeit leidet und haßerfüllt auf das langsam heller werdende Fenster seines Zimmers starrt. Seine Augen waren verklebt und schmerzten, aber wenn er sie schloß, dann sprangen sie wieder auf. Es war erschreckend.
    Er hatte seine Orientierung in Raum und Zeit verloren. Er hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden. Bestürzt erkannte er, daß außerhalb des Fliegers finstere Nacht herrschte. Wann war was geschehen? Zeit verging, ohne daß er es überhaupt wahrnahm; wenn er aufblickte, sah er Adne, die ihn mit ihren seltsam leuchtenden grünen Augen betrachtete, und wenn er wieder hinblickte, war sie schon ganz woanders; aber er hatte nicht gesehen, wie sie sich bewegte. Wahnvorstellungen. Hatte er nicht gedacht, daß Adne ihn mit irgendeiner Injektionsnadel gestochen hatte? Warum hätte sie so etwas tun sollen? Schien er sich nicht daran zu erinnern, daß sie ihm immer wieder sagte, wer sie war? (Als ob er sie nicht wiedererkennen würde!) Besaß er nicht auch eine Erinnerung daran, wie das Mädchen, das sich selbst in diesem sirianischen Raumanzug seltsam unähnlich war, endlos Instruktionen darüber wiederholt hatte, was er zu einem späteren Zeitpunkt tun sollte, die sie mit kurzen Stößen dieses explodierenden Schmerzes unterstrichen hatte?
    Stöhnend schloß er die Augen.
    Sie sprangen wieder auf, aber seltsamerweise war er jetzt gar nicht mehr in

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