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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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verspätet, diesmal hab ich das Gesicht des Mannes überhaupt nicht gesehen.
    In diesem Augenblick hörte er Whitlow schreien. Der Mann hatte auch nicht aus dem Flieger geblickt. Er war überhaupt nicht drin gewesen, sondern hatte das Ding einfach auf Automatik umgeschaltet und herumkreisen lassen, während er selbst auf dem Boden wartete. Und da stand er nun genau in Whitlows Weg unter dem Dach eines spitz zulaufenden gelben Gebäudes und hielt etwas in der Hand, das wie eine Peitsche aussah.
    Whitlow versuchte auszuweichen und wegzulaufen, aber er hatte gar keine Chance. Das Ding, das wie eine Peitsche aussah, war auch eine. Der Raumfahrer schien sie nur leicht zu schütteln, schon zischte ihre Spitze durch die Luft und traf Whitlow, wickelte sich um seinen Nacken und warf ihn zu Boden.
    Forrester wandte sich um und rannte davon. Direkt hinter ihm befand sich eine Luftkissenstraße mit ihren Wagen, die sich wie zischende Raketen dicht über den Boden bewegten und aufeinander folgten wie die Geschosse einer Leuchtspursalve aus einem Maschinengewehr. Wenn einer davon ihn packte, würde er genauso sicher sterben wie von den Händen irgendeines Mörders; aber er wartete nicht, sondern jagte über den breiten Streifen, und wie durch ein Wunder entkam er ihnen. Ein Polizist stand dort und betrachtete ihn neugierig, während Forrester sich umdrehte und zurückschaute.
    Der Raumfahrer hob wieder die Peitsche, und ein Ausdruck lebhaften Vergnügens überzog sein Gesicht. Zwischen dem husch der Luftkissenfahrzeuge konnte Forrester Whitlows Schrei hören. Der Wohltäter aus dem Weltraum holte wieder mit der Peitsche aus, als Whitlow versuchte, sich zu erheben; wieder wurde er auf die Erde zurückgeworfen; noch einmal versuchte er aufzustehen, und sein Körper verkrampfte sich, als die Peitsche Blut von der Seite seines Kopfes spritzen ließ. Er versuchte es wieder und wurde hingeschleudert. Er gab seine Versuche auf.
    Forrester wandte sich ab und hörte sich selbst schluchzen.
    Ich habe das Recht, entsetzt zu sein, sagte er halb verrückt zu sich selbst. Niemand kann unbewegt beobachten, wie ein Freund zu Tode gepeitscht wird. Nicht wenn der Tod so bösartig und so sinnlos ist. Erst recht nicht, wo ich selbst so leicht hätte das Opfer sein können.
    Er konnte es immer noch sein.
    Forrester rannte wieder los und stolperte in die roten Metallarme des Polizisten. »Mensch-Forrester«, sagte der und starrte ihm in die Augen, »ich habe eine Mitteilung für Sie und wünsche Ihnen einen guten Morgen.«
    »Laß mich los!« schrie Forrester.
    »Die Mitteilung lautet«, sagte der Polizist ungerührt, »Mensch-Forrester, möchten Sie eine Wiedereinstellung annehmen? Sie ist von dem, den Sie als Sirianer Vier kennen.«
    »Verdammt noch mal, laß mich los!« schrie Forrester. »Nein. Oder doch – ach, ich weiß nicht! Ich will einfach nur weg von hier.«
    »Er sehnt sich danach, Ihr Arbeitgeber zu werden, Mensch-Forrester, und wartet in der Nähe«, sagte der Polizist und ließ ihn los. »Er wird sich mit Ihnen treffen, wenn Sie es wünschen.«
    »Er wird geradewegs zur Hölle fahren«, knurrte Forrester und schüttelte sich. Er trabte davon, rein zufällig in die Richtung, in die ihn der Polizist gedreht hatte; aber es stellte sich heraus, daß kein Zufall im Spiel war. Der Polizist hatte ihn zu dem wartenden Luftwagen des Sirianers gewiesen. Forrester sah zuerst den Wagen und daneben etwas, das er nicht gleich erkannte. Es sah ein wenig wie ein glitzernder Pilz aus und ein wenig wie eine Eistüte aus Chrom. Es ruhte auf steuerbaren Düsen, die es über ein Beet von sturmgepeitschten Mohnblumen auf Forrester zufegten. Es bewegte sich so schnell auf ihn zu, daß er es zuerst nicht wiedererkannte; er begriff erst, daß es ein Druckanzug war, als er nahe genug daran war, um in dem Pilzkopf, hinter einem eingesetzten Band aus Kristallglas, einen Ring von grün leuchtenden Augen erkennen zu können.
    Es war sein Sirianer. Und er griff nach Forrester und stach ihn mit einem glitzernden Gegenstand.
    Forrester fand sich auf dem Boden wieder und starrte zu dem Anzug empor, der auf seinen Düsen neben ihm schwebte.
    »Ich habe nie gesagt, ich würde wieder für dich arbeiten«, sagte er. Das Wesen schwebte schweigend neben ihm. Der lange Fangarm, der ihn gestochen hatte, baumelte nun schlaff an seiner Seite.
    »So dringend brauche ich nun auch wieder keine Arbeit«, schwätzte er vor sich hin und kniff die Augen zu. Muß wirklich was Seltsames

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