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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Frische Kleider erschienen vor ihm, aber er konnte keinen Gefallen daran finden. Für eine kurze Zeit hatte er es vergessen, aber nun erinnerte er sich wieder daran.
    Er war der Mann, der die Erde vernichtet hatte. Jeden Augenblick würde er entdeckt werden … Und worin seine Strafe bestehen mochte, daran wagte er nicht zu denken.
    »Mensch-Forrester«, schrie die Stimmes eines Jokers, »während der Zeit, in der die Bedienung unterbrochen war, hat sich eine Reihe von Mitteilungen für Sie angesammelt, von denen die folgenden drei Prioritätsrufe dringend sind.«
    »Warte«, sagte Forrester überrascht. Aber da war er. Als Forrester durch den ordentlich gefalteten Haufen von Polohemden und türkischen Hosen stöberte, stieß er auf die Stabform eines Jokers. »He«, sagte er. »Ich hab dich zurück, was?«
    »Ja, Mensch-Forrester«, stimmte ihm der Joker zu. »Wollen Sie Ihre Nachrichten empfangen?«
    »Hm«, sagte Forrester und fuhr dann vorsichtig fort: »Na ja, ich will, wenn welche dabei sind, die gerade jetzt sehr dringend sind. Ich meine, ich will nicht, daß irgend jemand hier hereinkommt und mich einen Kopf kürzer macht, während ich mit dir spreche.«
    »Eine solche Wahrscheinlichkeit ist nicht zu erkennen«, sagte der Joker geziert. »Trotzdem sind mehrere Mitteilungen äußerst wichtig, Mensch-Forrester.«
    Forrester setzte sich auf eine angewärmte Bank und seufzte. Er sagte nachdenklich: »Die Sache ist die, Joker. Ich scheine nie an das Ende einer Frage zu gelangen, weil zwei neue Fragen auftauchen, während ich immer noch versuche, die Antwort auf die erste zu finden. So möchte ich jetzt einmal folgendes tun: Ich möchte, daß du mir eine Tasse schwarzen Kaffee und ein Päckchen Zigaretten schickst, geradewegs hierhin, in diesen netten, warmen, sicheren Raum, und dann möchte ich gern den Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen und dir ein paar Fragen stellen. Kann ich das tun, ohne zu sterben?«
    »Ja, Mensch-Forrester. Es wird allerdings einige Minuten dauern, bis der Kaffee und die Zigaretten geliefert werden können, da sie in dieser Anlage hier nicht gelagert werden und von einem entfernten Bestand beschafft werden müssen.«
    »Ich versteh das ja alles. Besorg sie nur einfach. Sofort!« Forrester stand auf, zog die weiten Hosen über seine Beine und dachte nach. Schließlich nickte er vor sich hin.
    »Erste Frage«, sagte er. »Ich komme gerade von einem Ort, wo Adne Bensen und ein Haufen andere Leute sich im Schlamm wälzen. Was sollte das? – Ich meine«, fügte er schnell hinzu, »in ein paar Worten. Wie wird es genannt, und warum tun es die Leute?«
    »Die Tätigkeit wird eine ›Krabbel-Session‹ genannt, Mensch-Forrester, oder einfach ›Krabbeln‹. Ihr Sinn liegt in der Lösung von Spannungen und Hemmungen zu therapeutischen Zwecken. Zwei wichtige Therapien werden angewandt. Zuerst einmal gibt es in der Luft einen chemischen Zusatz, der alle hemmenden Schranken aufhebt und es so ermöglicht, vielerlei Spannungen zu artikulieren und so zu lösen. Zweitens glaubt man, daß allein der Akt des Neu-Erlernens des Krabbelns sich bereits vorteilhaft auswirkt. Ich habe achtunddreißig Arbeiten über verschiedene Aspekte der ›Krabbel-Session‹ zur sofortigen Verfügung, Mensch-Forrester. Möchten Sie, daß ich sie Ihnen aufzähle?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Forrester. »So ist’s schön; ich verstehe das vollkommen. Jetzt die zweite Frage.«
    Es machte fank; ein Behälter öffnete sich neben ihm; Forrester reichte hinein und nahm eine dampfende und sehr große Tasse Kaffee heraus, die mit einem Plastikdeckel verschlossen war. Er zog den Deckel ab, suchte und fand die Zigaretten und das Feuerzeug, die zusammen mit dem Kaffee angekommen waren, zündete sich eine an, nahm einen Schluck Kaffee und sagte: »Adne Bensen sagte etwas zu mir über die Wahl eines Namens. Ich verstand das so, daß sie, hm, na ja, schwanger wäre. Ich will damit sagen, daß ich dachte, sei meinte einen Namen für ein Baby; aber in Wirklichkeit war es etwas anderes. Reziproke Namen? Was sind reziproke Namen?«
    »Reziproke Namen, Mensch-Forrester«, begann der Joker seinen Vortrag, »werden gewöhnlich von zwei Individuen, seltener von größeren Gruppen, als private Bezeichnung gewählt. Eine vergleichbare Einrichtung aus Ihrer ursprünglichen Zeit, Mensch-Forrester, wäre der Kosename oder der Spitzname, mit dem eine Person ihren Ehegatten, ihr Kind oder einen engen Freund anredete; allerdings wird der reziproke

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