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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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eine Glückszahl. Sieben mal sieben. Daher weiß ich es.«
    »Sieben im Quadrat«, sagte Bacon. »Das ist ganz bestimmt ein Hinweis. Also, wenn wir die dekodierte Botschaft erneut hinschreiben, nicht in diesen willkürlichen
Blocks von fünf oder vier Buchstaben, sondern in einem Gitter von sieben mal sieben …«

    »Das sagt mir immer noch nichts«, meinte Joan.
    Doch Thomas fuhr die Buchstaben mit einer kreidebeschmierten Fingerspitze nach. »Aber wenn man nicht waagerecht liest, sondern senkrecht  – warum sollte man sie sonst überhaupt in ein Gitter setzen? P – E – R … Gib mir die Kreide, Roger.« Er schrieb die Buchstaben hin, Spalte für Spalte, in einer Zeile.
    PERNVMERVPYTHAGOREIDESVMTESALPET-RAMCARBVMSVLPVRVM
    »Schaut euch diese Buchstabenfolge an«, sagte Thomas aufgeregt. »Pythagorei  – seht ihr? Hier haben wir auf jeden Fall endlich etwas Sinnvolles.«
    »Gut, gut«, sagte Bacon. »Ihr könnt euch vorstellen, wie viele Varianten ich ausprobiert habe, bevor ich auf diesen richtigen Weg durch das Labyrinth gestoßen bin. Jetzt müssen wir nur noch die Wortzwischenräume finden …«

    Aber Thomas war ihm schon voraus, er unterteilte die Zeile mit kühnen Strichen.
    PER / NVMERV / PYTHAGOREI / DESVMTE / SAL-PETRAM / CARBVM / SVLPVRVM
    Und in diesem Moment geschah für Saladin der Zauber: Aus dem ganzen Unsinn tauchte plötzlich ein lesbarer Satz auf. Er las ihn als Erster laut vor: »›Nach der Zahl des Pythagoras nimm Salpeter, Holzkohle und Schwefel.‹«
    »Wir haben’s fast«, sagte Bacon. »Wir haben’s fast.«
    »Aber was bedeutet das?«, fragte Joan.
    »Nun, die Zahl des Pythagoras ist klar. Sie lautet sechs.«
    »So?«
    »Sechs ist die vollkommene Zahl«, sagte Saladin.
    Thomas sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Und warum ist sie vollkommen?«
    »Wenn man die Zahlen nimmt, durch die man sie glatt teilen kann …« Jetzt nahm Saladin die Kreide und schrieb 1, 2, 3 hin. »Wenn man die addiert, hat man wieder sechs.« 1+2+3=6.
    Bacon lächelte. »Du überraschst uns erneut.«
    Saladin kam sich töricht vor. »Eine weitere Glückszahl der Dorfbewohner.«
    »Tatsächlich gibt es viele vollkommene Zahlen«, sagte Bacon. »Pythagoras hat sich ausführlich mit ihnen beschäftigt. Achtundzwanzig ist die nächste. Man kann sie durch …«

    »Nicht so wichtig«, sagte Joan hastig. »Also haben wir jetzt Folgendes: ›Im Verhältnis von eins, zwei und drei nimm Salpeter, Holzkohle und Schwefel.‹«
    »Oder«, sagte Bacon, »von drei, zwei und eins. Tatsächlich stimmen diese Proportionen nicht ganz, aber sie sind nah genug dran, dass man mit ein wenig Herumprobieren das richtige Produkt erhält. Der Wert des Experimentierens«, sagte er lächelnd.
    Saladin war erneut verwirrt. »Was für ein Produkt?«
    »Na, das ist doch klar – Schwarzpulver. Habt ihr noch nicht davon gehört? Die Chinesen beschäftigen sich schon seit Jahrhunderten damit, soweit wir wissen. Sie nennen es ›Feuerdroge‹. Angeblich haben sie es bei der Suche nach einem Unsterblichkeitselixier entdeckt! Ich hatte gehofft, über die vom Mongolenreich eröffneten Handelsrouten Proben zu bekommen, um seine Eigenschaften selbst zu überprüfen. Jetzt kann ich anfangen, mit seiner Herstellung zu experimentieren.«
    »Der Herstellung wovon?«, fragte Joan. »Was macht dieses Zeug, du Nervtöter im Mönchsgewand?«
    Er schien nicht beleidigt zu sein. »Nun, wenn man es anzündet …«
    »Ja?«
    »… explodiert es.«

XXII
    Sie saßen um den niedrigen, mit Kreidekrakeln übersäten Tisch, auf dem sich Bacons Papiere häuften.
    »Es explodiert«, echote Joan.
    »Irgendjemand will, dass ihr Explosionen auslöst – vielleicht dein Weber des Zeitteppichs, Thomas«, sagte Bacon, »Incendium Dei , in der Tat. Ich möchte wissen, warum.«
    Joan sah Thomas an. »Hast du ihm von den Maschinen erzählt?«
    Thomas schloss die Augen. »Nein. Dazu hast du mir nicht die Erlaubnis gegeben. Und außerdem hatte ich, offen gesagt, Angst, wohin es führen würde, wenn er darüber Bescheid wüsste.«
    Bacons Augen waren groß. »Was für Maschinen? Ihr müsst es mir sagen.«
    Thomas sah Joan an. »Siehst du, was ich meine?«
    »Nun, wir haben uns dieser Sache verschrieben«, erwiderte Joan. »Und vielleicht kann dein seltsamer Mönch uns helfen.« Sie schilderte ihm in kurzen Worten die Sage von Sihtric und seinen Kriegsmaschinen, deren Pläne man jetzt unter der großen Moschee von Sevilla im fernen al-Andalus verloren

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