Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
Vom Netzwerk:
schlich ihr hinterher und war froh, dass sie niemandem begegnete, der ihr unangenehme Fragen stellen konnte.
Das Triclinium lag gleich neben der Küche und war vom Gang lediglich durch einen schweren Vorhang getrennt. Undeutlich vernahm Kim die Stimmen von Marcus und Blandinia. Sie klangen erregt. Einmal schrie Marcus sogar auf. Was war da los? Kims Neugier war geweckt. Das Mädchen sah sich um. Der Gang war leer. Gut so! Auf Zehenspitzen glitt Kim näher, bis sie den Stoff des Vorhangs berührte. Durch einen Spalt spähte sie in das Speisezimmer. Marcus und Blandinia lagen noch auf den Speisesofas. In Griffweite standen halb volle Weingläser und Süßweinbrötchen mit Honig und Pfeffer auf silbernen Tabletts. Marcus’ Wangen waren gerötet und seine Augen glasig.
»Dieser Titus!«, rief Marcus in diesem Moment. »Er missbraucht die Spiele, um seinen eigenen Ruhm zu vergrößern!«
Blandinia nahm mit spitzen Fingern eines der Brötchen. »Was regst du dich auf, Marcus?«, fragte sie kühl. »Die Kaiser haben die Spiele immer genutzt, um sich darzustellen und das Volk für sich einzunehmen. Es sind die Spiele der Kaiser.«
Ärgerlich schüttelte Marcus den Kopf. »Nein, beim Jupiter!«, wiedersprach er heftig und griff nach seinem Weinglas. Er nahm einen großen Schluck, bevor er weitersprach: »Dieses Amphitheater ist ein Symbol. Ein Symbol des Sieges über Chaos und Gesetzlosigkeit, des Sieges des Guten über das Böse. Versteh doch, Blandinia: Das Amphitheater verkörpert das, was uns Römer so stark macht. Hier zeigen wir unseren Feinden, was mit ihnen geschieht, wenn sie es wagen, Rom anzugreifen und unsere Ordnung zu stören. Aber Titus will durch diese Spiele nur seine persönliche Macht festigen.«
»Die Ordnung stören?«, wiederholte Blandinia kauend. »So wie es dieser Rächer tut, meinst du das?«
Kim biss sich auf die Lippe. Blandinia verstand es offensichtlich, Salz in die Wunden ihres Mannes zu streuen. Ein Geräusch ließ sie zusammenfahren. Kim fuhr herum, aber es war niemand zu sehen. Vielleicht war es nur eine Maus gewesen. Erleichtert atmete Kim auf und lauschte weiter, während die Katze lautlos um ihre Beine strich.
»Du sagst es, Blandinia!«, rief Marcus jetzt aus und sprang auf. »Aber auch er wird den Tod finden. Ich werde diesen Mistkerl jagen und erlegen wie ein … wie ein Stück Wild, bei Diana. «
Seine Frau winkte ab. »Setz dich wieder hin, Marcus, und verschüttete keinen Wein. Die Bezüge der Speisesofas stammen aus Nemausus !«
»Ja, ja, schon gut«, gab Marcus zurück. Er wirkte wütend und verzweifelt.
»Finde diesen Rächer bald«, riet seine Frau. »Und die Spiele werden auch deine Spiele werden – jedenfalls ein bisschen.«
Der Ädil lachte höhnisch auf. »Nein, das glaube ich nicht. Auch wenn wir diesen verfluchten Rächer zur Strecke gebracht haben, wird Titus nicht aufhören, mich zu quälen. Er hasst mich … und ich … ich hasse ihn, beim Mars!«
Blandinia stieß einen spitzen Schrei aus. »Ist dir der Wein zu Kopf gestiegen? Wie kannst du nur so etwas sagen? Wenn der Kaiser das hören würde, ließe er dich von den Bestien zerreißen.«
Kim wurde es warm. Marcus hasste den Kaiser? Das war ja mehr als interessant!
»Pah, ich pfeife auf den Kaiser, und ich pfeife auf diese Spiele. Sie haben ihren Sinn längst verloren. Titus hat sie missbraucht. Der Kaiser ist eitel und selbstgefällig.«
Blandinia tippte sich an die Stirn. »Wenn dich jemand hört! Du redest dich noch um Kopf und Kragen!«
Der Ädil goss sich Wein nach. »Warten wir es ab«, zischte er. »Ich bin mit meiner Meinung nicht allein, glaube mir!«
»Wie meinst du das?« Blandinias Stimme klang jetzt unsicher.
»Im Senat gibt es genügend Männer, die Titus’ Regierungsstil ablehnen«, verriet Marcus. »Mächtige Männer, hörst du? Männer, die bereit sind, Entscheidungen zu treffen und die nicht mehr lange warten wollen!«
»Deine Worte machen mir große Angst«, flüsterte Blandinia.
»Angst? Ja, vielleicht!«, rief Marcus. »Aber ich werde es nicht mehr sein, der Angst haben muss, Blandinia.« Plötzlich begann er zu lachen. »Titus wird Angst haben! Jawohl, der Kaiser!«
»Hör auf, hör bitte auf, beim Jupiter!«, rief Blandinia entsetzt. »Das klingt ja fast so, als würdest du die Anschläge dieses unheimlichen Bogenschützen begrüßen.«
Marcus antwortete mit einem höhnischen Lachen.
»Und wer sollen diese mächtigen Männer sein, von denen du gesprochen hast?«, wollte Blandinia wissen.
»Du

Weitere Kostenlose Bücher