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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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funkelnden Edelsteinen geschmückt waren. Es handelte sich ausschließlich um Bücher mit religiösem Inhalt.
Aber plötzlich hielt Julian das Lorscher Arzneibuch in den Händen! Es war nicht illustriert. Leider fand Julian darin keinen Hinweis auf den Teufelstrank. Aber es war immerhin ein Anfang. Julian suchte weiter.
Kurz darauf schlug er ein eher unscheinbares Buch auf – und sofort beschleunigte sich sein Puls. Er hielt wieder ein Kräuterbuch in den Händen, diesmal jedoch mit verschiedenen Zeichnungen von Pflanzen! Aufgeregt blätterte der Junge das Buch durch. Plötzlich stockte ihm der Atem. Da war eine Zeichnung von einer Alraune! Und auf der gegenüberliegenden Seite stand in schwarzen Buchstaben:
Der Teufelstrank
Sofort rief Julian seine Freunde zu sich. Gemeinsam schauten sie auf das Rezept. Das Mondlicht reichte tatsächlich, um den Text einigermaßen gut entziffern zu können.
„Hier steht, dass das Rezept von Hermes Trismegistos stammt!“, rief Julian. „Genau, wie es Professor Muriatti in Siebenthann erzählt hat!“
Mühsam lasen sie weiter und erfuhren von Hermes Trismegistos, dass man außer den Wurzeln der Alraune auch ein paar Zedernspäne, zwei Kerne der Hexenkirsche, einige Veilchenblüten, zehn Tropfen Rosenwasser und fünf Tropfen Pferdemilch benötigte, um den Trank zu brauen.
„Ich fasse es nicht“, meinte Kim. „Es gibt dieses Rezept wirklich. Und man braucht dafür die Alraune. Ich bin mir sicher, dass der Kaufmann Furrer sterben musste, weil er im Besitz dieser seltenen Pflanze war. Der Mörder wollte den Trank zusammenmischen, aber ihm fehlte die Alraune.“
„Hier geht der Text noch weiter“, sagte Julian, der eine Seite weitergeblättert hatte.
Wieder vertieften sich die Freunde in die Zeilen. Der Autor verwies darauf, dass man eine bestimmte Zauberformel sprechen müsse, damit der Teufelstrank seine Wirkung entfalten könne. Diese Formel habe er im Schwarzen Buch niedergeschrieben.
„Das Schwarze Buch? Wo könnte sich das befinden?“, überlegte Leon laut.
„Wer weiß?“, meinte Julian. „Vielleicht steht es ebenfalls hier irgendwo im Scriptorium. Seht mal, dieser Hermes warnt noch einmal eindringlich davor, das Gebräu zu trinken und die Formel zu sprechen. Zwar verleihe der Trank Gesundheit und Macht, aber wer die Formel spricht, ruft den Teufel auf den Plan. Und der fordert deine Seele!“
Kim schüttelte sich. „Das hat auch Gottfried gesagt. Aber da ist bestimmt nichts dran. Alles sicher nur Hokuspokus.“
Julian runzelte die Stirn. „Immerhin gibt es Menschen, die deswegen über Leichen gehen. Ich würde jedenfalls gerne einen Blick in dieses Buch mit den Formeln werfen“, sagte er und blickte sich suchend im Scriptorium um.
„Ich glaube kaum, dass es hier offen herumliegt“, meinte Leon. „Falls die Mönche im Besitz des Buches sein sollten, wollen sie bestimmt verhindern, dass jemand den Teufelstrank ausprobiert.“
„Schauen wir uns eben noch ein bisschen um“, schlug Kim vor und lief zu einem der Regale.
„Hier sind noch zwei weitere Türen“, rief Leon. Er versuchte die erste zu öffnen, doch sie war fest verschlossen. Dann probierte der Junge die zweite Pforte, und diesmal hatte er mehr Glück. Vorsichtig spähte Leon hinaus. Vor ihm lag ein breiter Korridor. Leon überlegte einen Moment, ob er sich ein wenig umsehen sollte, ließ es dann aber bleiben. Die Bücher im Scriptorium schienen ihm interessanter zu sein. Nachdenklich schaute er noch einmal auf die andere Tür. Warum war sie verschlossen? Lag vielleicht etwas Geheimnisvolles dahinter? Leon verwarf den Gedanken und machte sich mit den anderen wieder auf die Suche nach dem Schwarzen Buch.
Julian und Kim waren in ein Gespräch über den Trank vertieft.
Nach kurzer Zeit brannten Leons Augen. Es war reichlich mühselig, im Mondlicht die Titel von Büchern zu studieren. Außerdem wurde er langsam müde.
Ein Geräusch schreckte ihn auf. Leon stieß einen leisen, warnenden Pfiff aus. Augenblicklich schwiegen Julian und Kim. Mit klopfenden Herzen lauschten sie. Nun hörten sie schlurfende Schritte auf dem Korridor! Und diese Schritte kamen rasch näher!
„Schnell, in den Geheimgang!“, zischte Leon und flitzte los. Kija folgte ihm mit großen Sätzen, dann kamen auch Kim und Julian. In dem Moment, in dem die Tür zum Scriptorium aufgestoßen wurde, verschwanden die Gefährten lautlos im Geheimgang.

Der Überfall

    Wenzel war der Ausflug der Freunde verborgen geblieben. Jedenfalls ließ er sich

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