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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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unguten Gefühl im Bauch ging Julian hinter den anderen her. Bestimmt wäre die Spur auch morgen bei Tageslicht noch zu sehen gewesen. Was wäre, wenn sie sich in diesem Wald verirrten?
    „Mir fällt gerade etwas ein“, meinte Leon plötzlich. „Die Fußabdrücke sind ziemlich groß, müssten also logischerweise auch von großen Füßen stammen.“
    „Richtig, aber was willst du damit sagen?“, fragte
    Kim.
„Wenn die Abdrücke vom Mörder stammen, dann
scheidet Wenzel als Verdächtiger aus“, erklärte Leon.
„Wenzel ist klein. Auch wenn kleine Menschen große
Füße haben können, solche Quadratlatschen hat er
bestimmt nicht.“
„Gut beobachtet“, sagte Kim nachdenklich. „He,
wo ist Kija hin?“
Die Katze war verschwunden.
„Kija!“
Ein Miauen ertönte hinter zwei Tannen, die dicht
beieinander standen. Die Gefährten bogen die Äste
auseinander. Zu ihren Füßen kauerte Kija, die sie mit
weit aufgerissenen Augen ansah. Vor ihnen öffnete
sich ein schwarzes Loch in einer Felswand.
„Sieht aus wie der Eingang zu einer Höhle“, staunte Kim. „Außerdem enden die Spuren hier. Der Verdächtige scheint hier reingegangen zu sein.“ „Du willst doch nicht etwa hinterher?“, fragte Julian.
„Warum denn nicht?“
„Weil man da drin noch nicht einmal die Hand
vor Augen sehen kann!“, rief Julian.
„Dann hole ich eben eine Kerze aus Gottfrieds
Hütte“, schlug Leon vor.
„Gute Idee!“, meinte Kim begeistert.
„Bin schon unterwegs“, rief Leon und flitzte zur
Kate zurück. Wenig später tauchte er mit einer brennenden Kerze in der Hand wieder auf.
„Na, dann wollen wir mal“, sagte er unternehmungslustig und war schon in der Höhle verschwunden. Die Höhle verjüngte sich rasch und mündete in
einen schmalen Gang, der steil bergauf führte. „Hier sind sogar Treppen herausgeschlagen worden“, erkannte Leon. „Keine Frage, dieser Gang ist künstlich angelegt worden. Ich tippe mal, dass es sich
um einen Geheimgang handelt.“
„Wo der wohl hinführen mag?“, überlegte Julian.
Auch ihn, der gerade noch am Sinn der Aktion gezweifelt hatte, packte jetzt die Neugier.
„Um das herauszufinden, sind wir ja hier“, meinte
Kim.
Schweigend stiegen die Gefährten die Treppen
hinauf. Leon ging voran. Sorgsam schirmte er mit
einer Hand die Kerzenflamme ab, die bedrohlich flackerte.
„Hier zieht es ganz schön“, murmelte Leon. „Das
kann nur heißen, dass es irgendwo noch einen weiteren Eingang geben muss.“
Ein Geräusch ließ ihn innehalten. Es war ein heulender Ton, der langsam anschwoll und dann wieder
verebbte.
„Was ist das denn?“, fragte Kim. Sie spürte Kija an
ihren Beinen und nahm die Katze auf den Arm. „Keine Ahnung“, wisperte Julian. „Klingt wie ein …
wie ein Tier. Ein ziemlich großes Tier. Ob es hier Wölfe oder Bären gibt?“
„Nein, glaube ich nicht“, antwortete Leon, aber es klang nicht sehr überzeugend. „Vielleicht ist es nur
der Wind, der durch den Gang pfeift.“
„Aber Wölfe bringen doch ihre Jungen in Höhlen
zur Welt, oder?“ Julian ließ nicht locker.
„Hör bitte auf, uns verrückt zu machen“, sagte Leon. „Oder willst du etwa umdrehen?“
Julian zögerte einen Moment und sah betreten auf
seine Füße. „Nein“, sagte er schließlich. „Du hast sicher Recht: Es wird nur der Wind sein.“
„Gut, dann kommt weiter“, sagte Leon und erklomm die nächste Stufe.
Der schmale Gang führte noch etwa fünfhundert
Meter weiter. Es wurde kälter und feuchter. Immer
wieder rutschten die Freunde aus.
Wenn jetzt die Kerze ausgeht, dann gute Nacht,
dachte Leon bei sich. In dieser Finsternis würden
sie sich auf den Treppen sämtliche Knochen brechen. Er schwor sich, das kleine Licht zu hüten wie
seinen Augapfel. Als er das dachte, stolperte Leon
über einen Stein. Der Kerze fiel ihm aus der Hand
und erlosch. Schlagartig herrschte absolute Dunkelheit.
„Leon, schnell, mach die Kerze wieder an!“, flehte
Julian.
„Das würde ich gerne“, gab dieser zurück, „aber womit? Meinst du, ich habe ein Feuerzeug dabei? So
was gab’s im Jahr 805 noch nicht!“
Das Geheul wurde immer lauter. Wenn sich ein
Tier in diesem Gang befinden sollte, schlich es langsam immer näher.
„Du musst die Kerze wieder anzünden, verdammt
noch mal!“, rief Julian. „Sonst finden wir doch nie
wieder zurück!“
„Ich kann sie aber nicht wieder anmachen, begreifst du das denn nicht?“
„Du hättest die Kerze nicht fallen lassen dürfen!
Jetzt sitzen wir wegen dir in der

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