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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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bekreuzigte sich. Die anderen Männer nahmen ihre Hüte ab. Während der Mönch für Gottfried ein Gebet sprach, herrschte in der Kate eine feierliche Stille.
Dann wandte sich der Mönch an die Kinder. „Habt ihr gesehen, was sich hier zugetragen hat?“ Stockend berichteten sie den Ablauf der Ereignisse. „Ihr habt also keine Ahnung, wer den Pfeil abgeschossen hat“, stellte der Mönch düster fest, als die Freunde berichtet hatten. Er gab zwei Männern ein Zeichen. „Besorgt einen Karren. Wir bringen Gottfried ins Kloster. Er war immer ein gottesfürchtiger Mann und soll seine letzte Ruhestätte in den Mauern unserer Gemeinschaft finden.“ Er warf einen Blick auf die Kinder. „Und ihr, ihr geht schleunigst nach Hause“, ordnete er an.
Kim nahm Kija auf den Arm und verließ als Erste die ärmliche Hütte. Leon und Julian folgten ihr. Vor der Kate blieben sie stehen. Es hatte aufgehört zu regnen, und der Vollmond lugte zwischen vereinzelten Wolken hervor.
„Das war bestimmt dieser Wenzel!“, zischte Kim. „Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass wir verfolgt werden!“
„Aber warum nur sollte er Gottfried töten?“, fragte Leon.
„Vielleicht wollte er nicht, dass wir hinter das Geheimnis der Alraune kommen“, erwiderte Kim. „Achtung, da kommen die Männer mit dem Karren.“
Die Freunde liefen ein Stück in den Wald hinein, um ungestört reden zu können.
„Lasst uns lieber zurück zum Kloster gehen“, sagte Julian. „Bestimmt wird es bald ganz dunkel.“
„Ja, gleich“, sagte Kim. „Ich will mich nur noch mal kurz hier umsehen, wenn die anderen weg sind. Vielleicht finden wir eine brauchbare Spur.“
„Eine Spur? Wie denn? Und eine Spur von was?“, wollte Julian wissen.
„Das weiß ich doch auch nicht. Aber ich will es wenigstens versuchen“, erwiderte das Mädchen ungeduldig. „Kommen wir zu dieser Alraune zurück. Gottfried hat sofort erkannt, um welches Kraut es sich handelt. Wie kann es sein, dass sowohl Quirinus als auch der Abt nicht wussten, was das für eine Pflanze ist?“
Julian nickte. „Da hast du Recht. Zumindest Adalung hätte es doch eigentlich wissen müssen. Er soll doch der größte Fachmann im Kloster sein und hat Quirinus ausgebildet.“
Leon begann an seinem Ohrläppchen zu zupfen. „Da fällt mir noch etwas ganz anderes ein! Wir haben nur Adalung gesagt, dass wir zu Gottfried gehen. Der Abt war der Einzige, der unser Ziel kannte!“
„Willst du damit sagen, dass Adalung der Mörder ist?“, fragte Kim ungläubig.
Leon hob die Schultern. „Nein, nicht direkt. Aber die Möglichkeit besteht immerhin.“
Für kurze Zeit herrschte nachdenkliches Schweigen.
„Dann haben wir zwei Verdächtige“, meinte Julian schließlich. Er warf einen Blick auf die Hütte. „So, jetzt ist auch der Arzt weg.“
„Gut“, sagte Kim und lief zur Tür der Kate. Dort drehte sie sich um und untersuchte die nähere Umgebung. „Von wo aus hat der Bogenschütze auf Gottfried gezielt?“, überlegte sie laut.
„Ich würde sagen, von da drüben“, sagte Leon. „Dort steht ein großer Baum. Dahinter hätte sich der Schütze verstecken können. Er warf den Stein vor die Tür, Gottfried öffnete – und dann traf ihn der tödliche Pfeil.“
Die Freunde liefen zu dem Baum. Kim kniete sich auf den feuchten Boden und suchte ihn mit den Augen ab.
„Mist, dass es schon so dunkel ist“, fluchte sie.
In diesem Moment zog die Katze mit einem Miauen die Aufmerksamkeit auf sich. Kija stand neben einem dichten Busch und hatte den Kopf schief gelegt. Wieder miaute sie, diesmal etwas energischer. Kim lief zu Kija und beugte sich zur ihr hinab. „Kommt doch mal her“, rief sie dann. „Unsere Kija hat Fußspuren entdeckt!“
„Gar nicht schlecht“, meinte Leon anerkennend und schaute sich die großen Fußabdrücke im Waldboden an. „Aber stammen sie vom Mörder?“ „Ja“, meinte Kim. „Denn sie führen in den Wald hinein und nicht zum Weg. Jeder, der nichts zu verbergen hat, wählt den Weg.“
„Vielleicht war es auch jemand, der Pilze oder so etwas gesammelt hat“, wandte Julian ein. Die Vorstellung, der Spur in den düsteren Wald zu folgen, erfüllte ihn mit leiser Furcht.
„Möglich“, gab Kim zu. „Aber sie könnte auch vom Täter stammen. Wir sollten das überprüfen. Noch ist es nicht ganz dunkel. Und noch haben wir ein wenig Zeit. Ich bin dafür, dass wir der Spur folgen. Und ihr?“

Der Geheimgang

    Und so stapften die Freunde, geführt von Kija, durch den Wald. Mit einem

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