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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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verschwanden die Gefährten ganz hinter der Säule. Die Augen des Mönches streiften die Säulen des Kreuzganges, als wolle er sie abzählen. Dann blieb sein Blick an der Säule hängen, hinter der sich die Freunde voller Furcht an das kalte Gestein pressten. Sie hielten den Atem an. Leon biss auf seinen Lippen herum, Julian schickte ein Stoßgebet zum Himmel und Kim ballte die Fäuste, bis ihre Fingerknöchel weiß wurden. Sekunden schienen eine Ewigkeit zu dauern.
Schlurfende Schritte waren zu hören und für einen Moment fürchteten die Kinder, dass der Mönch sie entdeckt hatte. Doch die Schritte wurden wieder leiser und entfernten sich offenbar. Leon wagte sich als Erster aus der Deckung und sah gerade noch, wie der Mönch in Richtung des Scriptoriums wanderte.
„Wer war das?“, fragte Kim leise.
„Ich habe sein Gesicht nicht sehen können. Aber von der Statur her könnte der Mann Adalung sein“, wisperte Julian. „Auch er ist schließlich groß und dünn.“
„Meint ihr, er will in den Schreibsaal?“, wollte Leon wissen.
„Jedenfalls hat er etwas vor, bei dem er anscheinend nicht gestört werden will“, meinte Kim. „Ich wette, dass dieser Mönch unser Mann ist!“
Mit einem leisen Maunzen kündigte Kija ihre Rückkehr an. Die Freunde waren erleichtert. Doch die Katze hielt sich nur kurz auf und schlug dann den Weg ein, den der einsame Mönch gerade gewählt hatte.

Gefangen im Grab

    Völlig geräuschlos verschwand die Gestalt im Mönchsgewand im Scriptorium. Kim, Julian und Leon blieben dem Mann dicht auf den Fersen, öffneten ebenso leise wie er die Tür zum Schreibsaal und wagten einen Blick hinein. Der Mönch stand vor der Tür, die stets sorgsam verschlossen gewesen war. Ein feines Klimpern, dann blitzte Metall in der Hand des Mannes auf – ein Schlüssel! Er wurde in das Schloss gesteckt und gedreht. Dann öffnete sich die geheimnisvolle Tür. Der Mönch tauchte in die Dunkelheit und war verschwunden.
    „Sollen wir?“, fragte Julian.
    „Ja!“, hauchte Kim. „Wir riskieren zumindest mal einen Blick.“
„Auf jeden Fall“, meinte auch Leon. „Ich will unbedingt wissen, was sich hinter dieser Tür verbirgt.“
Auf leisen Sohlen schlichen die Freunde durch das Scriptorium und zogen die Pforte auf. Das Mondlicht fiel auf die erste Stufe einer Treppe, die in die Dunkelheit hinabführte.
„Sollen wir?“, fragte Julian erneut. Aber er kannte die Antwort der Freunde eigentlich schon. Er war froh darüber, dass sie vorangingen. Ohne Kim, Kija und Leon hätte sich Julian nie getraut, auch nur einen einzigen Schritt weiter zu gehen.
In einem sanften Bogen führte die Treppe in die Tiefe. Die Freunde fühlten sich sehr an den Geheimgang erinnert, den der Mörder benutzt hatte. Zum Glück half ihnen ein schmales Geländer bei der Orientierung. Dann fiel ein feiner Streifen Licht durch das Schlüsselloch einer weiteren Tür.
Kim beugte sich zum Schlüsselloch herunter und spähte in einen großen Raum. Er wurde von einer Fackel erleuchtet, die schon weit über die Hälfte heruntergebrannt war. In der Mitte stand ein rechteckiges Gebilde aus Stein. An einer Wand hing ein Teppich, auf dem die Kreuzigung Jesu Christi dargestellt war. Und dann waren da noch beschriftete Steinplatten auf dem Boden, die von Kreuzen verziert wurden. Sonst war die Kammer leer. Keine Menschenseele war zu sehen.
„Okay, weiter“, sagte Kim und wollte die Tür aufdrücken.
Da maunzte Kija laut und vernehmlich. In Kims Ohren klang es wie eine Warnung.
„Wir gehen gleich wieder“, sagte das Mädchen beruhigend zur Katze. Hoffentlich, fügte Kim in Gedanken hinzu. Denn dieser Raum strahlte etwas Heiliges und zugleich Abweisendes aus, das sie beeindruckte, jedoch auch ein wenig ängstigte.
In dem Raum roch es muffig und modrig. Ein Windstoß ließ die Flamme der Fackel tanzen und für einen Moment fürchteten die Freunde, sie würde erlöschen. Rasch schloss Leon die Tür. Die drei Kinder blickten sich unsicher um.
„Wo sind wir hier gelandet?“, fragte Kim und ging zu einer der Bodenplatten.
„Das sind Gräber“, erkannte sie mit leiser Ehrfurcht in der Stimme, als könne sie die Toten wecken.
„Richtig“, meinte Julian, der vor dem rechteckigen Klotz stand. „Das hier ist ein Sarg. Sieht so aus, als seien hier alle wichtigen Würdenträger des Lorscher Klosters beerdigt worden. Einen solchen Raum nennt man eine Krypta, wenn ich richtig informiert bin.“
Leon grinste. „Ich bin mir sicher, dass du richtig informiert

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