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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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miaute Kija laut und vernehmlich. Sie hockte sich neben die Tür, ihr Schwanz peitschte aufgeregt hin und her. Ihre kleine Nase deutete auf eine Tafel, die neben der Tür auf dem Boden lag.
    Julian bückte sich und hob die Tafel hoch. Sie war etwa zwei Handbreit und dunkelrot. Mit schwarzer Farbe hatte jemand etwas draufgeschrieben.
    Atemlos las Julian vor: „ Hekate , quäle und töte die Pferde und zerschmetterte den Wagenlenker!“
    „Was soll denn das bedeuten?“, wunderte sich Kim.
    „Fragen wir Diotimos“, schlug Leon vor. „Für ihn ist die Nachricht schließlich bestimmt.“
    Sie weckten den Rennfahrer.
    Als Diotimos die Botschaft sah, wurde er blass. „Eine Fluchtafel “, murmelte er bestürzt. „Böse Geister werden beschworen, um meine Pferde und mich zu töten.“
    Angewidert schleuderte er die Tafel auf den Boden, wo sie zersprang.
    „Dahinter können nur Kleoitas und sein Bruder stecken!“, brüllte Diotimos. Durch den Lärm wurden Philanor und Milon alarmiert. „Sie haben Hekate, die Göttin der Dämonen, beschworen, um mir zu schaden“, berichtete Diotimos empört.
    Milon reagierte ebenso zornig wie sein Vater, Philanor eher verstört auf die Drohung.
    „Doch wir lassen uns nicht unterkriegen“, stellte Milon klar. „Das ignorieren wir einfach. Und jetzt sollten wir schlafen.“
    „Ja“, sagte Philanor. „Schließlich darf ich bereits morgen Mittag starten!“
    Die Familie zog sich wieder zurück.
    „Kommt, gehen wir auch“, sagte Leon.
    „Nein“, erwiderte Kim. „Wir sollten erst einmal Spuren sichern.“ Sie begann, die Scherben aufzuklauben.
    „Willst du Fingerabdrücke nehmen und sie ins Labor schicken?“, stichelte Leon.
    „Sehr lustig“, gab Kim spöttisch zurück. „Aber womöglich geben diese Scherben einen Hinweis auf den Absender.“
    Sie untersuchte die Tafelbruchstücke genauer. Und plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Kim hatte einen Verdacht.

Philanors Lauf

Philanors Lauf
    „Ein magerer Ton“, murmelte Kim vor sich hin.
    Leons Gesicht war ein einziges Fragezeichen. „Wie bitte? Ist der Ton auf Diät?“
    Kim schaute zur Decke. „Leon, du fängst an, mir auf den Keks zu gehen“, sagte sie gedehnt. „In meinem Töpferkurs in Siebenthann haben wir gerade die verschiedenen Tonarten durchgenommen. Und dieser Ton hier ist ein sogenannter magerer Ton, der eine matte, raue Oberfläche hat. Damit kann man keine kleinen Gefäße herstellen, aber Platten … oder Fluchtafeln.“
    „Das ist offensichtlich“, sagte Leon leicht eingeschnappt.
    „Richtig“, stimmte Kim ihm zu, während sie die Scherben einsteckte. „Der Ton, den ich heute Nachmittag bei dem Töpfer gesehen habe, war dagegen ein fetter Ton.“
    „Na und?“
    „Mensch, überleg doch mal!“, rief Kim. „Vielleicht können wir von der Tonart auf den Absender schließen. Wir müssen morgen Früh den Töpfer fragen, wo dieser Ton hier herstammen könnte!“
    Leon zupfte an seinem Ohrläppchen. „Na ja, wenn das mal hinhaut“, sagte er wenig überzeugt.
    „Einen Versuch ist es allemal wert“, erwiderte Kim hartnäckig. „Oder hast du eine bessere Spur, Leon?“
    Und so suchten die Gefährten am nächsten Morgen, nachdem sie die Pferde versorgt hatten, gleich den Töpfer auf. Er kratzte sich ausgiebig am Hinterkopf, während er die Scherben der Fluchtafel sorgfältig begutachtete.
    „Nein“, sagte er schließlich, „einen solchen Ton verwenden wir hier in Olympia und Elis nicht. Viel zu körnig. Eine mindere Qualität, damit kann man nicht viel anfangen.“
    Kims Puls beschleunigte sich. Sie ahnte, dass sie auf der richtigen Spur war. „Kannst du uns sagen, wo man mit diesem Ton arbeitet?“, setzte sie nach.
    Der Töpfer hob die Schultern. „Schwer zu sagen. Aber solche Waren kommen manchmal mit dem Schiff aus unseren Kolonien im Westen.“
    „Im Westen?“ Kroton lag westlich von Olympia, an der Fußspitze des heutigen Italiens. „Womöglich aus Kroton?“, fragte Kim voller Spannung.
    Der Töpfer nickte. „Kann sein. Aus Kroton stammen viele gute Athleten, aber weniger gute Tonwaren. Jetzt lasst mich in Ruhe, ich habe zu arbeiten. Oder wollt ihr was kaufen?“
    „Nein, leider nicht“, antwortete Kim und bedankte sich für die Informationen.
    „Das hat sich doch gelohnt!“, rief sie begeistert, als sie mit Julian und Leon wieder allein war. „Jetzt wissen wir, dass die Fluchtafel vielleicht in Kroton hergestellt wurde. Und aus Kroton stammen Kleoitas und sein

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