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Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Titel: Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Henkel
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Franken in Augenschein nehmen? Ich muss dringend wissen, ob und mit welchen Mitteln man sie von dort vertreiben kann, damit der Weg frei ist für eine Reparatur des Aquädukts.«
    »Selbstverständlich, Präfekt«, antwortete Franklin, und sofort bot sich Andreas an, den Zeitreisenden zu begleiten.
    Marcellus Sator nickte zufrieden. »Gut. Nehmt einen machinator mit, der euch in Fragen der Technik beraten kann und den Schaden an der Leitung einschätzen soll.«
    »Ihr macht Euch um das Imperium verdient wie noch niemand zuvor, Franklin Vincent«, fügte Krista Scorpia hinzu. »Ich wünschte, ich könnte Euch meine Dankbarkeit zeigen. Wenn Ihr nicht entschlossen wärt, unsere Welt wieder zu verlassen, würde ich Euch eine meiner Schwestern zur Frau geben.«
    »Ich weiß die Ehre zu schätzen«, antwortete Franklin lächelnd. »Aber es ist besser so. Ich glaube, ich würde keinen guten Prinzen abgeben.«
      
    Captain Vincent setzte das Fernglas wieder ab. Aus sicherer Entfernung hatte er die Lage sondiert und wandte sich jetzt Andreas und Datius Hildebadus, einem jungen Ingenieur, zu, die schon ungeduldig auf seine Einschätzung der Situation warteten.
    »Um es ganz kurz zu machen«, begann Vincent grimmig, »es sieht beschissen aus. Seht ihr die Anhöhe da drüben?« Er zeigte mit der Hand auf einen mit niedrigen Büschen bewachsenen Hang auf der anderen Seite des kleinen Tals. »Ganz oben haben sich die Franken festgesetzt. Und von da aus können sie sich mit ihren Gewehren nach allen Seiten verteidigen und jeden abknallen, der versucht, dorthin zu kommen.«
    Mit dem Kopf deutete er in Richtung des Aquädukts, der das Tal überspannte. Zwei übereinanderliegende Reihen von Bögen, aus Steinquadern gemauert, zogen sich wie eine Brücke über die Senke und trugen die Wasserleitung. In der Nähe der fränkischen Stellung war einer der Bögen eingestürzt, das von Ruß geschwärzte Mauerwerk ließ ahnen, dass die Franken die Leitung mit Schießpulver gesprengt hatten. Die vier Kanäle, in denen sonst das Wasser für die Aqua Traiana und die Aqua Alsietina floss, sahen aus, als hätte jemand ein Stück herausgeschnitten.
    »Wir haben das Wehr für den Zufluss am Lacus Sabatinus geschlossen«, erklärte Datius Hildebadus. »Darum tritt kein Wasser aus.«
    Franklin Vincent nickte. »Hm, ja. Also, auf dem Hügel haben sich etwa fünfzig Franken eingegraben, mehr bestimmt nicht. Ein paar von ihnen tragen sogar Verbände, also sind das wohl die zusammengekratzten letzten Überreste der Truppe. Aber ihre Waffen sind gut, jedenfalls so gut, wie eine Vorderladermuskete halt sein kann. Und zielen können die Burschen, das haben sie bewiesen.«
    »Wenn die Franken nicht wären«, meinte der Ingenieur, »könnten wir den Schaden voraussichtlich innerhalb von zwei Tagen so weit beheben, dass diese Leitung wieder benutzbar ist. Wir sind auf derartige Fälle vorbereitet. Aber kein Arbeiter unserer Bautrupps wird sich in die Nähe der zerstörten Stelle wagen. Nicht nach dem, was meinem Kollegen dort zugestoßen ist.«
    »Du hast doch auch so eine Waffe«, sagte Andreas und wies auf die Pistole, die Captain Vincent nun ständig in einem Halfter am Gürtel trug. »Kannst du damit nicht irgendetwas tun, um die Franken von dort oben zu vertreiben?«
    Vincent lachte kurz auf. »Ein toller Witz, wirklich. Meine Walther ist deren Knallbüchsen zwar haushoch überlegen, aber es ist halt nur eine einzige. Ich würde vielleicht vier oder fünf von den Typen erledigen, dann jedoch wäre ich selber dran. Nein, wenn die da oben wegsollen, gibt es nur eine Möglichkeit: warten, bis ihnen der Proviant ausgeht.«
    Mit dieser Antwort wollte Andreas sich nicht zufriedengeben. Beharrlich fragte er weiter: »Und wenn wir nun Soldaten holen? Hundert Legionäre könnten sie an der Via Aurelia ganz bestimmt entbehren.«
    Diesmal lachte Vincent nicht. »Hundert Mann? Na, dann würdest du nur erreichen, dass hier nachher hundert Leichen liegen. Hör mal zu, ob du nun hundert Leute mit Schilden und Schwertern den Hang hochschickst oder gleich völlig Unbewaffnete, ist ganz egal. Die werden gnadenlos abgeschossen. Ich schätze, dass die Franken gut gedrillt sind und jeder von ihnen drei Schuss in der Minute abfeuern kann. Wenn nur eine der drei Kugeln trifft, fallen in jeder Minute fünfzig eurer tapferen Legionäre tot um. Also, wenn es wirklich welche bis ganz nach oben schaffen sollen, musst du mindestens tausend Mann den Hügel stürmen lassen. Und von

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