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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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Kaninchenfell geschnürt. Die Tiersehnen erweisen sich dabei als unverzichtbares Hilfsmittel.
    Auch das gefundene Leder der Indianer konnte ich damit zusammenknoten, so dass Kay die Tierhaut wie ein Cape über seinem Khakihemd tragen kann. Ich fühle mich wie der erste Höhlenmensch. Kay hingegen findet mich besonders entzückend in meinem felligen Outfit und auch Nicolas Noun muss begeistert sein, denn bisher bekommen wir keine Strafpunkte zu spüren.
    Nach einigen Stunden Marsch treiben uns kleine Eisschollen auf dem Fluss entgegen. Sie müssen aus dem Berg gebrochen sein, wie Kay meint. Mich fröstelt schon bei ihrem Anblick und je länger wir gehen, desto mehr häufen sich die eisigen Placken, schieben sich übereinander, verdecken bald die Wasseroberfläche. Jetzt zeigt sich, wie wichtig die Felle für unser Überleben sind. Ohne sie würden wir jämmerlich erfrieren.
    Zwischen dicht stehenden Tannen, unweit vom Wasser, machen wir am frühen Abend Halt, um uns eine Unterkunft für die Nacht zu bauen. Das von niedrigen Büschen überzogene Tal haben wir endgültig hinter uns gelassen. Aus versprengten, dünnen Tännchen ist inzwischen ein dichter Nadelwald geworden, die hellbraune Erde ist nun moosüberwucherten Steinen gewichen und statt gelbem Ginster überdecken Farn und erste Schneeplacken den Waldboden. Es ist Winter, keine Frage.
    Jetzt, da ich mich nicht mehr bewege, kriecht die Kälte meine nackten Oberschenkel empor, und ich wickle den Poncho eng um meinen Körper.
    Wir sind den ganzen Tag marschiert, nur mit einer kurzen Pause, um mehrere Dutzend Austernpilze von einem entlaubten Baum zu pflücken. Alles in allem müssen wir an die dreißig Kilometer zurückgelegt haben. Die Bergspitze kann ich inzwischen nicht mehr sehen, so nah sind wir ihr gekommen.
    Nur wenige Meter hinter uns steigt das Massiv bereits steil an. Felsig und schroff, aus grauem Stein und mit großen Vorsprüngen wirkt es wie eine schützende Mauer.
    Kay steht vor einem besonders ausladenden Überhang und klopft prüfend gegen den Stein. »Perfekt! Schutz von hinten, Schutz von oben, jetzt brauchen wir nur noch lange Stöcker für die Seiten. Das mache ich.«
    »Soll ich mich dann schon mal ums Feuer kümmern?« Inzwischen bin ich begierig, meine neu gewonnene Fähigkeit unter Beweis zu stellen.
    »Nimm trockene Kiefernnadeln als Zunder und Tannenzweige zum Anglühen, okay? Ich muss wohl weiter in den Wald rein. Die Äste hier sind viel zu dünn und zu kurz. Ich möchte unser Schlafzimmer heute Nacht nicht mit einem Bären teilen müssen.«
    Kritisch sehe ich zum Himmel. »Es wird bald dunkel. Mit Glück noch eine Stunde …«
    »Das schaff ich.«
    Mit dem Tomahawk bewaffnet verschwindet Kay in dem dunklen Grün des Waldes. Ich blicke ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen ist, dann schaffe ich unsere Vorräte zu dem Unterschlupf. Unnötig lang unbeaufsichtigt lassen möchte ich sie nicht, denn wenn nicht ein Bär würde sich auch jeder andere Räuber über die getrockneten Leckerbissen freuen.
    Mit schnellen Schritten gehe also ich in Richtung des Flusses, wo die Tannen lichter werden. Ich glaube, auf dem Hinweg einige Kiefern in der Nähe des Ufers gesehen zu haben, und tatsächlich: Meine Erinnerung trügt mich nicht. Von dem ersten krummen und dicht verasteten Baum pflücke ich einen ganzen Schoß voll trockener Nadeln und bin bald wieder bei unserem Lagerplatz. Die Vorräte sind unversehrt und ein Feuer sollte dafür sorgen, dass es so bleibt. Nur die hungrigsten oder wagemutigsten Tiere würden sich an die Flammen herantrauen, und wie ich bald feststelle, eignen sich die Kiefernnadeln wirklich hervorragend als Zunder.
    Schon nach wenigen Minuten prasselt ein kleines Feuer. Nur ungern verlasse ich es, aber ich muss mehr Brennmaterial herbeischaffen.
    Zum Glück brauche ich nicht weit zu gehen. Die dünnen Äste der Tannen lassen sich leicht brechen. Bald habe ich einen ansehnlichen Haufen zusammengetragen, den ich dicht an den Körper gepresst zurückschleppe.
    Als ich unseren Lagerplatz wieder erreiche, schreie ich auf, lasse die Äste vor Schreck fallen. Ich sehe es sofort! Vor dem Feuer liegt mit einem Stein beschwert ein Zettel, daneben ein kleines Glasfläschchen, in der Glut die Metallschale mit Wasser gefüllt.
    Jemand schickt uns eine Botschaft, das ist mir klar. Die Spielleitung? Wum Randy? Ein rascher Blick auf den Marker – keine Nachricht. Mehr noch, er scheint ausgefallen zu sein, denn selbst der Countdown ist

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