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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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habe nur wenig Zeit, bis die Arschlöcher aus der Zukunft uns wieder sehen können.«
    »Du hast den Marker noch?«
    »Ja!«, sagt sie knapp. »Erstens, zweifle nie, nie an meinen Worten. Zweitens, du wirst in zwei Minuten aufbrechen und Kay zurücklassen. Nimm nur den Tomahawk mit. Er weiß sich auch ohne Waffen zu helfen. Gehe schnell, mach keine Pausen. Kay darf dich nicht einholen. Etwa zwei Stunden vor Ablauf eurer Zeit hier wirst du auf Menschen treffen. Eine Gruppe besoffener Goldgräber. Acht Männer! Sie werden Kay töten, weil sie ihn für einen Indianer halten - die Tätowierungen … Das Schlafmittel war hoch dosiert. Er wird also noch viele Stunden schlafen, hoffentlich genug, um den Bastarden nicht zu begegnen, denn er wird dich suchen, deiner Spur folgen, wie ich ihn kenne.«
    »Aber …«
    »Sei still und hör nur zu! Wenn dein Marker exakt dreizehn Minuten und elf Sekunden anzeigt, wirst du zwei Kindern am Flussufer begegnen, die streiten. Sobald du sie siehst, wirst du alles verstehen. Du wirst wissen, dass du eines von ihnen töten musst, um deine Gegenwart wiederherzustellen. Aber du wirst damit nicht leben können. Es verändert alles. Es verändert dich.«
    »Ich würde niemals ein Kind töten!«
    »Du hast es getan, vielleicht auch eine Version von dir. Ich habe dich dabei gesehen. Aber falls du ich bist, wirst du eine andere Lösung finden, denn ich will, verdammt noch mal, nicht damit leben!«
    »Wie? Was denn für eine andere Lösung?«
    »Die Zeit ist gleich um. Finde eine andere Lösung! Schwöre es!«
    »Ich schwöre es«, flüstere ich eingeschüchtert.
    Mein älteres Ich nickt zufrieden, lächelt sogar. »Und, Alison …«
    »Ja?«, frage ich.
    »Wenn alles wieder gut ist … wenn du es geschafft hast, meine ich … lerne, die Axt zu werfen!«
    Vor meinen Augen verschwindet Alison und der Tomahawk fällt mit einem dumpfen Klonk zu Boden.

11. KAPITEL
MITTE DES 19. JAHRHUNDERTS
Wahrscheinlich in Nevada, entlang des Flusses

    Ich zweifle nicht an Alisons Worten … an meinen Worten. Bevor ich gehe, stelle ich die Vorräte einige Meter abseits von Kay, damit sich nicht ein weiteres Untier in seine Nähe wagt. Noch ein letztes Mal streiche ihm durch das bronzefarbene Haar, presse meine Lippen auf seine Stirn, dann schreite ich weit in den Wald aus – Richtung Osten, der Morgendämmerung entgegen. Am Rande nehme ich ein Blinken in meiner Markerhand wahr und sehe, ohne stehen zu bleiben, nach.
    »Technischer Ausfall«, steht dort.
    »Na so was …« Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    Doch als ich den Fluss bereits durch das dichte Blätterwerk sehe, setzt das Piepen in meinem Kopf ein. Es ist nicht leise und steigert sich allmählich, wie sonst, sondern fordert im schrillen Signalton meine Aufmerksamkeit.
    »Die Übertragung wurde unterbrochen«, lese ich wie auf einem Spruchband, das über den Marker läuft und an einem Ende verschwindet, um weiterem Text Platz zu machen. »Ergänzen Sie verbal die fehlenden Informationen! Die Übertragung wurde unterbrochen. Erg…«
    »Ihr könnt mich!«, rufe ich laut, stapfe wütend weiter.
    Das Piepen schwillt zu einem unerträglichen Dauerton an.
    »Welche Kenntnis haben Sie über die technische Manipulation? Ergänzen Sie verbal die …«
    »Niemals!«
    »Ergänzen Sie! 15 Sekunden, 14 Sekunden, 13 Sek…«
    »Ein Countdown? Und dann was?«, höhne ich furchtlos.
    Was auch immer mein zukünftiges Ich getan hat, versetzt die Drahtzieher der Show in Wut. Ein Blackout ihrer Systeme … sensationell! Mehr noch: Es bedeutet, dass sie nicht allmächtig sind. Sie konnten mich etwa fünf Minuten nicht sehen, nichts übertragen. Wie auch immer mir das gelingen wird, es beunruhigt sie enorm.
    »… 2 Sekunden, 1 Sekunde …«
    Der Schmerz reißt mich schier von den Füßen.
    Unkontrolliert knicke ich zusammen, schlage mit meiner Markerhand hart auf einen Stein und würge. Nie habe ich so etwas Grauenvolles erleiden müssen: ein Brennen bis in die Haarwurzeln. Jede Gehirnzelle scheint in Flammen zu stehen, lodernde Monster, die sich durch meinen Kopf fressen.
    Von Schmerz getrieben krieche ich zum Fluss, um das Feuer in ihm zu ertränken.
    Noch bevor ich ihn erreiche, hört der Schmerz abrupt auf.
    »Ihr kriegt mich nicht klein!«, schreie ich und schleudere einen Stein in die Luft. »Ihr habt eine Scheißangst, was?«
    Wieder Schmerz, wieder Brennen, wieder Höllenqualen. So schrecklich sie sind, ist mir eins bewusst: Sie haben die Kontrolle

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