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Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Ausgaben.«
    »Wie Ihr sagt.«
    »Außerdem«, fuhr Mina mit sanfter Stimme fort, »erhalten wir eine Mietminderung für diesen Laden und haben die erste Wahl, andere Häuser oder Wohnungen von Euch anzumieten, wenn sie verfügbar werden.«
    Die letzten Worte führten dazu, dass Arnostovis Augenbrauen erneut nach oben hüpften. »Ein weiteres Geschäft?«
    Wilhelmina nickte ernst.
    »Na schön«, willigte Arnostovi ein. »Ihr werdet diesen Laden für die Hälfte dessen haben, was Ihr jetzt bezahlt - was eh schon wenig genug ist, wie ich hinzufügen möchte.«
    »Trotzdem.«
    »Ihr seid eine kluge Geschäftsfrau«, sagte ihr Vermieter anerkennend. »Wir haben nun eine Vereinbarung.« Er setzte seine Tasse ab und streckte die Hand aus. »Lasst uns dies mit einem Handschlag bekräftigen. Von diesem Tag an sind wir beide zusammen im Reedereigeschäft.«

ACHTZEHNTES KAPITEL

    D ie zwei Hafenkneipenschläger, die links und rechts neben Arthur Flinders-Petrie gingen, hielten ihn weiterhin fest gepackt, während sie ihn vom Haus des Friedens fortschleppten. Sie hatten seine Arme in schmerzhafter Weise nach hinten gebogen und zerrten ihn durch eine übel riechende Gasse, die zu einem heruntergekommenen Hof führte. Ein kurzes Stück hinter ihnen folgte Lord Burleigh, der neugierige Zuschauer davon abhielt, sich einzumischen.
    Der Gefangene ließ sich widerstandslos in die Mitte des Hofes schleifen. Er schaute sich um und suchte vergeblich nach einer Möglichkeit zur Flucht. Es gab keine. Der menschenleerer Fleck unbebauten Lands wurde auf drei Seiten von den Rückseiten am Kai gelegener Gebäude begrenzt - Lagerhäuser, Bootschuppen, Fischerhütten und verfallene Behausungen -, und auf der vierten befand sich der Eingang zur Gasse.
    »Was wollt Ihr von mir?«, verlangte Arthur zu wissen und schaute nacheinander jedem seiner Kidnapper ins Gesicht.
    Die Antwort kam von Burleigh. »Das habe ich Euch bereits gesagt, Arthur. Ich will an Euren Entdeckungen teilhaben. Ich will Eure Geheimnisse kennenlernen.«
    »Ihr wisst nicht, was Ihr da fordert«, wandte Arthur ein. »Ihr habt keine Ahnung.«
    »Ich glaube, doch«, erwiderte Burleigh. »Wie dem auch sei - es spielt keine Rolle. Da Ihr Euch weigert, mit mir zu teilen, habe ich keine andere Alternative, als alles für mich selbst zu nehmen.«
    »Lasst mich gehen«, bat Arthur. »Mich zu verletzen wird Euch nichts nützen. Ich werde Euch nichts erzählen. Glaubt mir, ich werde mich nicht dazu zwingen lassen.«
    »Oh, das glaube ich Euch wirklich - leider«, erklärte Burleigh und nickte seinen Männern zu.
    Der Kerl zu Arthurs Linken griff nach hinten und holte eine Eisenkugel hervor, die an einem derben Holzstiel befestigt war; um das Ganze hatte man gekochtes Leder gewickelt. Gleichzeitig zog der Schläger auf der rechten Seite ein Messer und versetzte Arthur einen heftigen Stoß, der ihn zu Boden warf. Arthur kam rasch auf die Knie und wollte sich gerade aufrichten, als er bemerkte, wie die Keule zischend durch die Luft auf seinen Kopf zukam.
    Reflexartig zuckte er zur Seite.
    Der Schlag war nicht gut gezielt und streifte ihn oben an der Schulter. Er schrie auf und versuchte zu entkommen.
    Erneut zischte die Keule und traf ihn diesmal im Nacken. In seinem Gehirn brach eine scharlachrote Blüte hervor, und seine Knie gaben nach. Arthur fiel zu Boden und wand sich vor Schmerz.
    Burleigh trat heran und pflanzte sich über ihm auf. »Ich habe versucht, Euch mit Argumenten zu überzeugen, Arthur«, sagte er leise und streckte seine Hand aus. »Wir hätten Freunde sein können.«
    Der Raufbold mit dem Messer legte seinem Boss die Klinge auf die Handfläche.
    »Bitte!«, stöhnte Arthur, der versuchte, das Tosen des Blutes in seinen Ohren zu übertönen. Er streckte die Hände vor, um das Messer abzuwehren. Aber einer der Raufbolde ergriff seine Handgelenke und riss ihm die Arme über den Kopf.
    »Was habt Ihr vor?«, ächzte Arthur.
    Burleigh packte sein Hemd, stieß die Messerspitze durch den dünnen Stoff und riss die Klinge nach oben, sodass sie nur knapp das Kinn des Gefangenen verfehlte. Zwei weitere grobe Schnitte, und Burleigh hatte das Vorderteil des Hemds abgeschnitten. Arthurs Oberkörper war nun entblößt und die darin eingestochene Ansammlung merkwürdiger Tattoos offengelegt. Burleighs Augen verengten sich voller Anerkennung, als er seine Beute in Augenschein nahm: Dutzende kleiner, mit großer Kunst hergestellter indigoblauer Glyphen, die sich durch die fantastischsten

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