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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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du mich fragen, was los ist, warum ich mich wie eine unleidliche Zweijährige verhalte und dauernd herummaule. Ich kann aber nicht damit aufhören. Wenn du ein Idiot bist – weißt du es zwar, kannst es aber nicht lassen. Verstehst du? Hätten wir doch bloß seitlich an unserem Kopf eine Taste, wie Fönstecker sie haben.«
    Â»Einen Reset-Knopf?«
    Â»Genau, und wenn du wüsstest, dass du’s wieder tust, die Hand aber nicht ausstrecken könntest oder so, dann könnte deine Freundin den Neustart-Knopf für dich drücken und dich vor deiner eigenen Dummheit bewahren.«
    Â»So was könnte ich wahrscheinlich auch gebrauchen«, sinnierte Dana. »Das wäre bestimmt sehr nützlich.« Sie fuhr auf die Buckland Street hinaus. »Also, ähm … gibt’s irgendwas Spezielles, was dich beschäftigt?«
    Alder zuckte die Schultern. »Wohin fahren wir?«
    Â»Nur einen kleinen Umweg.« Dana dachte, Alder etwas länger im Auto zu behalten, könnte helfen, sie da herauszuholen. Sie bog auf den Tolland Turnpike ab und steuerte auf einen Park zu, den sie kannte.
    Alder zog die Beine hoch und kreuzte sie auf dem Sitz. Eine Zeitlang sagte sie gar nichts, bis sie murmelte: »Ich will zu Thanksgiving nicht nach Hause fahren.«
    Thanksgiving? So weit hatte Dana gar nicht vorausgedacht, obwohl es bis dahin nur noch zwei Wochen waren. »Warum nicht?«, fragte sie.
    Alder stieß einen weiteren zischenden Seufzer aus. »Weil E … Ethan vom College heimkommen wird.«
    Â»Hast du Angst, ihn zu sehen?«
    Â»Vermutlich.« Alder nahm die Füße auseinander und stellte sie auf den Boden, dann kreuzte sie die Beine erneut auf dem Sitz. »Oder ihn nicht zu sehen.«
    Dana nickte. »Du willst ihn also nicht sehen, aber wenn ihr beide zu Hause seid, könnte er wieder versuchen, dich anzurufen. Womöglich« – sie warf Alder einen flüchtigen Blick zu – »hast du aber auch Angst, dass er nicht versucht anzurufen.« Sie bog in eine Seitenstraße ein. »Weil er vielleicht darüber hinweg ist. Und du noch nicht.«
    Alders Lippe bebte, und eine Träne lief ihr aus dem Augenwinkel. »Hast du schon mal jemanden so gehasst, dass du dich selbst umbringen wolltest?«, hauchte sie.
    Dana fuhr auf eine kleine unbefestigte Parkbucht am Straßenrand. »Alder, Liebes. Du musst mir nicht erzählen, was passiert ist – ich hoffe aber, dass du es irgendjemandem erzählt hast.«
    Alder schüttelte den Kopf, und die Träne stürzte sich von ihrem Kinn auf ihr Sweatshirt. Dana streckte die Hand aus und fuhr ihr mit den Fingerknöcheln über die feuchte Wange. »Das alles allein zu bewältigen, erscheint mir viel für einen einzelnen Menschen«, sagte sie. »Vielleicht ginge es dir besser, wenn du ein bisschen Hilfe hättest.«
    Alder sagte nichts. Die Tränen strömten ihr jetzt rascher übers Gesicht, und Dana ließ die Hand auf ihrer Schulter liegen und wartete darauf, dass das Mädchen wieder sprechen konnte.
    Währenddessen sann Dana über das unselige Ende ihrer eigenen Highschool-Romanze nach. Im letzten Schuljahr war sie mit Jim Cain gegangen, im Sommer dieses Jahres hatten sie jedoch Schluss gemacht, da sie beide der Meinung waren, dass Fernbeziehungen niemals funktionierten. Dana war erleichtert gewesen. Sie konnte es nicht erwarten, an die UC onn zu kommen und ein ganz neuer Mensch zu werden, ein Mensch nach ihren eigenen Vorstellungen, dessen Mutter nicht mit dem Rauch ihrer Marlboro Lights Klischees ausatmete, dessen Schwester nicht die ganze Welt für unrettbar dumm hielt, und dessen Vater nicht … weg war.
    Am letzten Wochenende, bevor alle zum College gingen, hatte es bei Chuck Traveleski zu Hause eine Riesenparty gegeben, und Chuck war auf Dana zugekommen und hatte gesagt: »Ich habe mir immer gewünscht, dich zu küssen, aber nie den Mumm gehabt, zu fragen.« Er hatte fettige rote Haare, die er sich in die Augen kämmte. Im Großen und Ganzen war er aber ein netter Kerl und hatte freundlicherweise das Haus seiner Eltern zur Verfügung gestellt. Weil er die unberechenbarste Party ihres jungen Lebens ausrichtete, musste er unweigerlich mit ihrem Zorn rechnen. Wie hätte sie da Nein sagen können?
    Du würdest dich immer nach den anderen richten , hatte Morgan gesagt. Und vielleicht hatte sie recht, denn Dana hatte es zugelassen. Doch Chucks

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