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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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nur da. »Ich kümmere mich darum«, murmelte sie.
    Â»Ich bin in meinem Büro«, sagte er. »Und horche.«
    Dana schloss die Tür auf. »Hallo«, sagte Jack merkwürdig unsicher, so als wüsste er nicht, welche Rolle er in seinem eigenen kleinen Film spielte.
    Â»Hallo«, sagte sie.
    Er straffte die Schultern und kniff seine ohnehin eng stehenden Augen zusammen. »Mir bleiben noch ein paar Minuten, bis meine Schicht losgeht, und ich hab mir gedacht, wir sollten vielleicht vor dem Wochenende reinen Tisch machen.«
    Â»Gut«, sagte sie, obwohl sie seit ihrem ungehaltenen Telefonat Anfang der Woche nicht einmal einen flüchtigen Gedanken auf ihn verwendet hatte.
    Â»Du hast bestimmt viel um die Ohren«, äußerte er.
    Â»Ja, das habe ich.«
    Â»Also, da hast du mein vollstes Verständnis. Mir geht es ja im Grunde nicht anders.« Um eine lässige Haltung bemüht, verschränkte er die Arme und verlagerte sein Gewicht, allerdings zu weit auf eine Seite. Jetzt sah er aus wie eine Ken-Puppe, die eine neue Hüfte brauchte. Dana biss sich auf die Lippen, um nicht laut loszulachen.
    Â»Was ist daran so witzig?«, wollte er wissen. »Glaubst du, du bist die Einzige, die Sorgen hat? Herrgott noch mal, die Verkäufe sind zurückgegangen! Bei mir eigentlich nicht, aber bei vielen anderen. Und an Thanksgiving besuche ich meine Mutter in Florida, dabei hasse ich das Fliegen! Aber was soll ich machen – mit dem Auto fahren? «
    Â»Nein, nein, entschuldige!«, beharrte sie, obwohl es ihr nicht gelang, das Glucksen in ihrer Kehle unter Kontrolle zu bringen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, was es jedoch nur schlimmer machte.
    Â»Okay, so langsam hab ich endgültig den Eindruck, dass du nicht an einer Versöhnung interessiert bist«, sagte er warnend.
    Â»Versöhnung?«, sagte sie. »Ich dachte, du wolltest nur reinen Tisch machen.«
    Â»Wozu sollte ich reinen Tisch machen, wenn wir danach nicht wieder zusammen sind?«
    Zusammen sein. Mit Jack . War es das, was sie wollte? Nach ihrem kleinen verbalen Scharmützel hatte Dana nicht einmal über die Frage nachgedacht, ob sie sich getrennt hatten. Und jetzt sah es so aus, als müssten Friedensangebote gemacht werden. Schon bei der Vorstellung schienen ihre Glieder bleischwer zu werden.
    Â»Oh«, sagte sie.
    Â»Oh? Oh? « Die Unbeholfenheit verlor sich, als er seinen Bizeps anspannte und den Brustkorb dehnte. »Ich komme hierher, bereit, dich wieder aufzunehmen, und du sagst nur ›oh‹? Ich glaube nicht!« Er blickte sich in dem kleinen Wartezimmer um, als gäbe es dort ein Publikum, das nur er sehen konnte. »Ist das zu fassen?«, fragte er seine unsichtbaren Zuschauer.
    Â»Jack, es tut mir leid«, fing sie an, ohne jedoch genau zu wissen, was ihr leidtat. Hinter sich hörte sie Geräusche, das Zuschlagen von Schubladen und ein Räuspern. Tony machte sich bemerkbar.
    Â»Mir war nicht klar, dass du so eine bist, Dana. Eine, die mit einem Mann spielt und ihn nur zum Ausgehen und zum Sex benutzt!«
    Ach du lieber Himmel , dachte Dana, wissend, dass Tony zuhörte. Das ist so peinlich .
    Â»Ich dachte, wir wären dabei, etwas aufzubauen«, ging sein Wutanfall weiter, »und du … hattest nichts als Strümpfestricken im Sinn! Rumvögeln und deinen Spaß haben!«
    Eigentlich hatte sie es wie früher mit ihren Kindern machen wollen: erst mal abwarten, bis er Dampf abgelassen, sich mit seinem Gebrüll und Getue verausgabt hatte. Doch er schien sich eher hochzuschaukeln als zu beruhigen. »Jack, es tut mir leid, aber ich muss jetzt wieder zurück an die Arbeit. Du musst gehen.«
    Â»Du machst Schluss ? Du glaubst, dass du so einfach mit mir Schluss machen kannst? Jetzt erzähle ich DIR mal was!« Seine kräftigen Arme schossen nach vorne, dicke Finger bohrten sich durch die Luft auf ihre Schultern zu. » Du bist es nicht wert! Du bist nicht hübsch genug, nicht liebenswert genug, überhaupt GAR NICHTS genug! Ich hoffe, du hast vor, lange allein zu bleiben, denn kein Mann, der auch nur ein bisschen was auf sich hält, wird dich haben wollen!«
    In dem Moment fühlte sie sich, als hätte er einen Eimer Säure über ihr ausgekippt, sie mit seinen Worten entstellt. Und als er merkte, dass sein Angriff gesessen hatte, bedachte er sie mit einem rachsüchtigen Lächeln und ging mit großen Schritten zur

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