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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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eine Zuschauerin statt drei.
    Connie starrte Dana einen Moment lang an, und in ihren Augen lagen Wut darüber, nicht die Auserwählte zu sein, und die inständige Bitte, im Zweifelsfall einzugreifen. »Keine Wiederauffülltaktik« , murmelte sie im Aufstehen. Sie nahm Jet am Arm und ging mit ihr in Richtung Wohnzimmer. Dana war sich ziemlich sicher, dass sie lauschen würden, aber auch, dass es Alder nichts ausmachte. Sie nahm neben ihrer Nichte Platz.
    Das Mädchen sah seinen ehemals besten Freund an. »Woher wusstest du überhaupt, wo ich bin?«
    Â»Deine, äh … deine Mom hat mir die Nummer gegeben. Und als du nicht zu Hause warst, hab ich mir gedacht, du wärst vielleicht immer noch … Du hast manchmal von deiner Tante gesprochen, und ich konnte mich an ihren Namen erinnern, und …«
    Â»Du hast meine Tante gegoogelt ?« Empört schürzte sie die Lippen. »Also gut, was auch immer du hier willst, bringen wir’s hinter uns.«
    Er holte Luft und hielt sie an, so als würde er jeden Moment hier im Esszimmer von einem Dreimeterbrett in ein Kinderbecken springen. »Erstens tut es mir total leid.« Jetzt strömte die Luft aus ihm heraus, und seine Entschuldigung machte ihn ein wenig atemlos. »Ich bereue ja so, was ich getan habe«, fuhr er kläglich fort.
    Dana schielte zu ihrer Nichte. Um deren Augen herum hatte die Spannung nachgelassen, und ihr Kiefer hatte sich gelöst. »Warum?«, sagte Alder.
    Â»Ja, ja, ich weiß«, gab er klein bei. »Warum hab ich einen solchen Mist gebaut, noch dazu mit dem einzigen Menschen … Mein Gott, Alder, ich kapiere es doch selbst kaum.«
    Unwillig, die Augen halb geschlossen, wandte sie sich ab.
    Â»Warte«, sagte er beklommen. »Ich glaube, es ist … Irgendwie konnte ich danach nicht mehr so sein wie vorher. Es war so … viel … Diese ganzen Gefühle, die mich total verrückt gemacht haben. Ich hatte ja schon fast keine Lust mehr, zum College zu gehen! Ich wollte nur dableiben und jede Sekunde mit dir verbringen und verheiratet sein oder so was. Ich bin achtzehn Jahre alt, Herrgott noch mal – ich dachte, das ist einfach noch nicht dran. Ich bin so ein Schwachkopf!«
    Ein kaum merkliches Schnauben von Alder, ein Zeichen der Zustimmung, des Weicherwerdens.
    Â»Außerdem«, fuhr er vorsichtig fort, »kennst du mich so gut … Irgendwie zu gut.«
    Ihre Augen verengten sich.
    Â»Manchmal hat es mich richtig erschreckt, wie du beinahe meine Gedanken lesen konntest – und glaub mir, die meisten Typen wollen nicht, dass Mädchen wissen, was sie denken.« Einen Moment lang hielt er inne, den Blick weich vor Reue. »Ich wusste, ich schulde dir eine Erklärung dafür, dass ich gegangen bin, ohne … Aber irgendwie hab ich angenommen … du wüsstest Bescheid.«
    Â»Ich hab aber nicht Bescheid gewusst!« Den Finger auf ihn gerichtet, schnellte Alder auf ihrem Stuhl nach vorne. »Ich lese deine Gedanken nicht wie ein verdammtes Comicheft , so als bräuchte ich nur die Seite umschlagen, um zu wissen, dass du mich vögeln und dann abhauen wirst!« Heiße Tränen traten ihr in die Augen. »Ich hab dir mehr vertraut als irgendjemandem sonst , und du hast mich ausgenutzt ! Ich dachte, du wärst anständig, aber da hab ich mich getäuscht, was? Du bist einer, der sich holt, was er braucht. Mehr nicht!«
    Ein Stöhnen entfuhr ihm, und die Muskeln um seine Wirbelsäule schienen sich zu lösen. Dana fragte sich, ob er wohl zusammenbrechen würde. »Alder«, sagte er, »wenn es in meinem Leben irgendwas gibt, was ich gerne rückgängig machen würde, dann ist es das .«
    Alder schloss die Augen und drehte den Kopf weg, während die Tränen ihr ungehindert übers Gesicht liefen. Dana nahm ihre Hand, die sich lose und schwach anfühlte.
    Â»Du fehlst mir so sehr «, murmelte Ethan. »Das College ist ätzend. Da gibt es niemand, der so ist wie du. Ich hatte gedacht, das wäre etwas Gutes – es wäre eine Erleichterung, anonym zu sein. Was es auch war. Ungefähr eine Woche lang.« Er ließ sich an den Türrahmen sinken. »Dann bin ich so einsam geworden. Ich hab immer drauf gewartet, dass es vorbeigeht, wie eine Grippe oder so was.« Ein mattes Schulterzucken. »Es wurde etwas besser, nachdem ich mich mit ein paar Leuten angefreundet hatte. Aber, Mann, ich hatte vergessen,

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