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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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irgendwelche Wespennester zu stechen. Ich habe genug Probleme, ohne dass Besucher für weitere sorgen.«
    »Wie kommen wir aus Wyrmroost heraus, wenn wir fertig sind?«, fragte Kendra.
    Der Zauberer rieb sich den Schnurrbart. »Ihr wurdet durch das Tor eingelassen, also müsst ihr durch das Tor wieder hinaus. Benutzt denselben Schlüssel. Wenn ihr wollt, könnt ihr in eurer letzten Nacht hier Zuflucht suchen. Irgendwelche abschließenden Fragen?«
    »Hätten Sie vielleicht ein paar Zaubertrankzutaten für mich?«, wagte Tanu zu bitten. »Ich könnte insbesondere aus Drachen gewonnene Wirkstoffe gebrauchen. Es wäre vielleicht eine Möglichkeit, uns ohne viel Aufhebens ein klein wenig zu helfen.«
    Der Zauberer neigte den Kopf und kratzte sich hinterm Ohr. »Stimmt. Es wäre schwer, solche Zutaten zu mir zurückzuverfolgen. Kommen Sie mit, wenn wir diese Versammlung beendet haben. Vielleicht können wir uns auf einen Tausch einigen. Sie dürften sicherlich das eine oder andere bei sich haben, das in Wyrmroost rar ist.«
    »Ich würde nur zu gerne mit Ihnen ins Geschäft kommen«, erwiderte Tanu.
    »Gibt es Regeln, was das Erschlagen von D-D-Drachen betrifft?«, fragte Gavin.
    Der Zauberer warf ihm einen strengen Blick zu. »Glaubst du, dass es zum Kampf kommt?«
    »Jetzt nur mal angenommen.«
    Agad musterte ihn düster. »Im Gegensatz zu einigen anderen Sanktuarien gibt es hier keine offiziell festgelegten Strafen für die Ermordung eines Drachen. Aber wie du sicher weißt, betrachtet kein Drache einen Drachentöter mit Wohlwollen, es sei denn, der Tod ereignete sich innerhalb der von beiden Seiten akzeptierten Rahmenbedingungen eines formellen Duells.«
    Gavin nickte.
    Der Zauberer schüttelte sachte den Kopf. »Bitte, verliere nicht dein Leben und verurteile deine Freunde nicht zum Tode, indem du einen Drachen zum Kampf herausforderst.«
    »Ich habe keinerlei Absicht, gegen Drachen zu kämpfen«, versicherte Gavin. »Ich möchte nur die Grundregeln wissen.«
    »Camarat gab an, dass du Erfahrung mit Drachen zu haben scheinst«, bemerkte Agad.
    »Ich bin jung, aber mein Dad hat mir viel beigebracht. Chuck Rose.«
    »Nie von ihm gehört.« Agad wandte sich zur Tür. »Ihr müsst bis Mittag die Mauern der Feste verlassen haben. Danach könnt ihr tun, was ihr wollt, aber ich empfehle Heimlichkeit und Eile.«
    »Ich würde gerne auch Mara und die anderen in diesen Kartenraum bringen«, sagte Trask. »Es wäre schön, wenn ich ein paar Ihrer Anweisungen mit ihnen durchgehen könnte.«
    Agad ging durch die Tür und schaute zum Himmel hinauf. »Ich erteile Ihnen meine Erlaubnis. Aber beeilt euch.« Der alte Mann tätschelte Kendra die Schulter. »Ich wünsche dir viel Glück. Ich hoffe, du findest, was du suchst, und musst keinen zu hohen Preis dafür bezahlen.«
    Agad schritt mit Tanu an seiner Seite davon.
    Kendra wandte sich Trask und Gavin zu. »War das eine Hilfe?«
    Trask zuckte schwach die Achseln. »Je mehr wir darüber erfahren, womit wir es hier zu tun haben, umso weniger gefällt es mir. Aber ich habe lieber Angst, als blind zu sein. Wir sollten besser die anderen holen.«
    Als sie mit Trask und Gavin nach draußen ging, dachte Kendra über ihren Anführer nach. Trask schien der Tüchtigste von ihnen allen zu sein. Er war groß, stark, geschickt und weltgewandt. Er bewegte sich voll Selbstvertrauen. Er traf seine Entscheidungen schnell. Er gab sich wie ein Mann, der schon alles erlebt hat.
    Es gefiel ihr nicht zu hören, dass er Angst hatte.

KAPITEL 19
    Drachenzähmer
    A ls Kendra mit ihren Gefährten über die Zugbrücke ging, hatte sich bereits der gesamte Himmel bewölkt. Direkt über dem Sanktuarium schien das Grau zwar etwas heller als um Wyrmroost herum, aber böige Winde wirbelten bereits die ersten Schneeflocken durch die Luft. Kendra blickte über die Regenbogenbarriere hinaus, und es schien ihr, als würde es außerhalb des Sanktuariums um einiges stärker schneien.
    Mit Bedauern schaute sie zu der Mauer zurück, die die Feste Schwarzbrunnen umfriedete. Sie und ihre Freunde wagten sich jetzt hinaus in die freie Wildnis. Das machte sie angreifbar. Im Hotel hatte Gavin erzählt, dass Drachen Menschen in etwa so betrachteten wie Menschen Mäuse. Im Moment fühlte Kendra sich wie eine Maus, die man in einen Käfig voller Schlangen geworfen hatte. In Wyrmroost konnten unter jedem Baum, in jeder Höhle und hinter jeder Bodenerhebung Drachen oder andere geheimnisvolle räuberische Wesen lauern. Es gab keinen

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