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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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einsammeln. Du solltest bei deinen Großeltern ein gutes Wort für mich einlegen, wenn du nach Hause kommst.«
    »Ist es weit zu den anderen?«
    »Ein gutes Stück. Der Nebel hat sich weit verteilt.«
    »Da liegt auch ein Rucksack. In dem Rucksack befindet sich ein Raum. Wenn du stark genug bist, die anderen in den Raum hinunterzutragen, geht es vielleicht schneller. Vielleicht auch nicht.«
    »Danke für den Tipp. Bin gleich wieder da.«
    Kendra wartete allein und versuchte, sich Mut zu machen. Sie hatten den Angriff eines Drachens überlebt. Vielleicht konnten sie es am Ende tatsächlich aus dem Tempel heraus schaffen. Sie öffnete das Fläschchen, schnupperte daran und spürte, wie ein scharfes Kribbeln ihre Nebenhöhlen durchdrang und ihr Tränen in die Augen trieb. Der durchdringende Geruch hinterließ einen metallischen Nachgeschmack an ihrem Gaumen. Sie begann gerade, sich zu fragen, warum es wohl so lange dauerte, als sie Tanu zurückkommen hörte. Er schleppte Trask zu ihr herüber und legte ihn auf den Rücken. Den Rucksack über seiner Schulter.
    »Ist irgendjemand in dem Sack?«, fragte Kendra.
    »Mara, Gavin, Seth und Warren«, antwortete Tanu.
    »Hat Warren ebenfalls geschlafen?«
    »Ja. Und er ist schwer verletzt. Ich habe ihn zusammengebrochen unter der Leiter gefunden.«
    »Er war bereits verletzt«, erklärte Kendra. »Er war im Rucksack, als der Drache uns in Schlaf versetzt hat. Er muss versucht haben, herauszuklettern und uns zu helfen.«
    »Als er versuchte, aus dem Rucksack zu steigen, hat das Schlafgas ihn bewusstlos gemacht, und er ist gestürzt«, schloss Tanu. »Geschieht ihm ganz recht. Er war immer so ein frecher Kerl. Ich habe nicht vor, irgendeinen von denen wieder die Leiter hinaufzuschleppen.«
    »Klar«, meinte Kendra. »Ich werde nach unten klettern, um sie aufzuwecken.«
    »Und ich gehe Dougan holen. Er war zu schwer, um ihn in den Rucksack zu bekommen. Wenn wir fertig sind, werde ich mich von Tanus Geist lösen, und ihr könnt ihn ebenfalls wecken.«
    Tanu ging davon.
    Kendra hockte sich neben Trask, öffnete die Flasche und wedelte damit unter seiner Nase. Ihr fiel ein, dass ihr Name das erste Wort gewesen war, das zu ihr durchgedrungen war. »Trask«, sagte sie. »Trask, wachen Sie auf. Wir sind im Tempel, Trask. Sie müssen aufstehen, Trask. Kommen Sie schon, Trask.«
    Er regte sich nicht. Kendra schnupperte noch einmal an der Flasche. Das Zeug brannte höllisch. Wie konnte Trask da weiterschlafen? Sie wischte sich die Tränen ab und hielt ihm die Öffnung der Flasche erneut unter die Nase. Er zeigte keine Reaktion. »Trask! Trask, kommen Sie, stehen Sie auf. Trask, Drachen! Schnell, Trask, wachen Sie auf!« Sie gab ihm leichte Ohrfeigen, dann hob sie vorsichtig seine Augenlider an, nur um zu sehen, wie sie träge wieder zufielen. Sie schüttelte ihn, sie schrie. Nichts konnte ihm eine Reaktion entlocken.
    Als Tanu mit Dougan zurückkehrte, hatte Trask sich noch immer nicht bewegt.
    »Gibt es da irgendeinen Trick?«, fragte Kendra.
    »Es hat gute zwanzig Minuten gedauert, bis du aufgewacht bist«, sagte Tanu. »Du must auch mit einberechnen, dass er erst eine Zeit lang aus den Dämpfen heraus sein muss, bevor er aufwacht. Ich bin sicher, die anderen werden schneller zu sich kommen, wenn du Trask erst einmal wachbekommen hast.«
    »Woher wussten Sie, welchen Trank Sie nehmen mussten?«, fragte Kendra. »Können Sie Tanus Gedanken sehen?«
    Tanu schüttelte den Kopf. »Ausprobieren ist alles. Ich wusste, dass Tanu so etwas Ähnliches wie Riechsalz dabeihaben musste.«
    Kendra hielt die Flasche unter Trasks Nase. »Wachen Sie auf, Trask. Kommen Sie schon, stehen Sie auf, wir müssen gegen Drachen kämpfen. Trask? Trask?« Sie rüttelte an seiner Schulter.
    »Ich werde hier warten und Tanu erst freigeben, wenn Trask aufgewacht ist«, sagte Tanu. »Ich will dich nicht alleinlassen.«
    »Danke, Vanessa. Ich weiß es wirklich zu schätzen.«
    »Vergiss nicht, deinen Großeltern davon zu erzählen.«
    »Das werde ich nicht«, versprach Kendra. »Falls wir es jemals hier rausschaffen.« Sie wandte sich wieder Trask und ihren Weckversuchen zu.
    Kendra konnte nicht sagen, wie lange es dauerte, bis Trask die ersten Lebenszeichen zeigte. Es kam ihr aber länger als zwanzig Minuten vor. Endlich begann er zu brummen, wenn sie ihn schüttelte, und bald darauf öffnete er die Augen.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    Kendra berichtete es ihm. Als sie fertig war, stand Trask bereits wieder auf

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