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Die Zuflucht

Die Zuflucht

Titel: Die Zuflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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und Pirscher schlug sich unerwarteterweise auf unsere Seite. Bleich gab Pirscher die Schuld an Pearls Tod, und ich dachte, dass er es aus demselben Grund nicht gerne sah, wenn ich mit Pirscher trainierte. Jetzt beschlich mich der Gedanke, seine Reserviertheit könnte andere Gründe haben.
    Wenn ich nicht fragte, würde ich es nie herausfinden.
    Â» Musst du gleich zurück?« Es war das erste Mal seit Wochen, dass ich versuchte, die Eiseskälte zwischen uns zu durchbrechen, und ich zitterte bei der Vorstellung, er könnte mich zurückweisen.
    Bleich überlegte eine Weile, und schließlich murmelte er durch zusammengepresste Lippen: » Die Arbeit läuft mir nicht davon.«

VERSÖHNUNG
    Ich war überglücklich. Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, und entsprechend fiel mir keine Antwort ein. » Was… was würdest du gerne tun?«
    Bleich breitete die Hände aus. Hier galten andere Regeln als in der Enklave. Wir schliefen getrennt, aber während des Tages konnten Männer und Frauen so viel Zeit miteinander verbringen, wie sie wollten. Es gab keinen Aufpasser wie in College, wo Fingerhut immer dabei war, sobald ich mich mit Stein traf. Kein Mädchen durfte einen Jungen unbeaufsichtigt mit zu sich nach Hause nehmen.
    Wir waren schon lange nicht mehr gemeinsam durch die Stadt gelaufen, sodass ich beschloss, einfach den Moment zu genießen.
    Â» Oma Oaks hat eine Schaukel auf der Terrasse«, sagte Bleich schließlich.
    Ich wusste, was er meinte. Es war eine Sitzgelegenheit, eigentlich nur ein langes Holzbrett, das mit zwei Seilen an einem Baum befestigt war. Weniger für die Bälger gedacht, als für die, die auf sie aufpassten. Ich selbst hatte sie nie benutzt, aber für eine Unterhaltung an einem sonnigen Nachmittag wie diesem war sie ein ganz gemütliches Plätzchen. » Gehen wir.«
    Ich wusste nicht, über was wir reden würden, sobald wir dort waren, aber ich wollte diesen Waffenstillstand auf jeden Fall aufrechterhalten. Trotzdem mussten wir klären, was zwischen uns stand. Selbst wenn Bleich so weitermachen wollte– ich konnte es einfach nicht.
    Er folgte mir schweigend zum Haus der Oaks. Zu meiner großen Erleichterung war Oma Oaks gerade nicht draußen mit der Wäsche oder etwas dergleichen beschäftigt, und wir konnten unbemerkt zur Veranda auf der Rückseite gehen. Die Schaukel hing an demselben Baum, über den ich mich auch nachts aus dem Zimmer stahl. Ich betrachtete den dicken Ast wie einen alten Freund und setzte mich auf das Brett. Bleich folgte meinem Beispiel und setzte sich näher zu mir, als ich erwartet hatte. Unsere Oberschenkel berührten sich beinahe. Ich musste daran denken, wie wir vor den Ruinen von Nassau gestanden waren und einander tröstend umarmten. Es brauchte all meine Selbstbeherrschung, mich nicht an ihn zu kuscheln, wie ich es damals getan hatte. Bleich war alles, was von meinem früheren Leben noch übrig war.
    Er stützte sich mit den Ellbogen auf die Knie und starrte auf das fleckige Gras. An den Stellen, wo bis vor Kurzem Schnee gelegen hatte, war es noch braun.
    Â» Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass du etwas mit mir besprechen willst«, sagte er schließlich.
    Und wie . Aber Reden war nicht gerade meine Stärke. Taten lagen mir mehr als Worte, und ich wusste einfach nicht, wie ich anfangen sollte. Bestimmt würde ich fürchterlich herumstottern, aber das war immer noch besser, als weiterhin diese Kälte zwischen uns zu ertragen. Ich atmete einmal tief durch und drehte mich in seine Richtung. Meine Bewegung ließ die Schaukel sanft vor- und zurückschwingen, und das Wiegen beruhigte mich etwas. Es nahm mir die Angst vor dem, was kommen würde. » Bist du immer noch wütend auf mich?«
    Â» Warum sollte ich?« Er wich aus, beantwortete meine Frage mit einer Gegenfrage, und das konnte ich nicht so stehen lassen.
    Â» Sag du es mir.«
    Bleich seufzte. » Ich kann deine Nähe nur kurze Zeit ertragen. Es ist einfach zu schwer für mich.«
    Â» Was ist zu schwer?« Seine Antwort ergab keinen Sinn.
    Â» Dich mit ihm zu sehen.«
    Also ging es doch um Pirscher. Dabei verbrachte ich nur so viel Zeit mit ihm, weil Bleich nicht mehr mit mir sprach. In Erlösung hatte ich einmal einen kleinen Hund gesehen, der seinem eigenen Schwanz hinterherjagte. Genauso kam ich mir vor. » Verstehe ich nicht.«
    Eigentlich hatte

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