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Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Titel: Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Steen
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kannst du mir das Geld überweisen. Bei 20 Werktagen
im Monat macht das 300 Euro.“
    „300 Euro!“, sagte Jonas und riss die Augen auf.
    „Allerdings“, sagte Marie spitz. „Ich hab auch
meine Auslagen: der Wagen, die Fahrtkosten, das Training mit den Hunden … Ich
hab meine Stundensätze knapp durchkalkuliert, und ich kann so schon kaum davon
leben.“
    „Entschuldige, das sollte keine Kritik sein.
Der Preis ist fair, und überhaupt: Ein Mindestmaß an Anständigkeit muss sein.
Ich meine nur … 300 Euro. Das ist fast die Hälfte meines Monatslohns.“
    „Was arbeitest du denn?“
    „Ich mach ein Praktikum. Da werde ich pauschal
mit 700 im Monat bezahlt.“
    „Auch nicht gerade der Brüller, was?“
    „Ja. Ohne meine Nebenjobs wäre ich geliefert.“
    „Bevor ich es vergesse: Ist Frau Meyer läufig?“
    „Nein.“
    „Gut. Dann würde ich sie auch nicht nehmen. Für
die drei Wochen müsstest du eine andere Lösung finden.“
    „Vielen Dank noch mal für deine Hilfe. Du hast
mir den Tag gerettet und wahrscheinlich sogar den Job.“
    Als die beiden alle Formalitäten geklärt und
ihre Telefonnummern ausgetauscht hatten, nahm Marie die Dogge an die Leine, was
die mit einem bedrohlichen Grummeln quittierte. Aber davon ließ Marie sich
nicht beeindrucken. Sie stieg mit ihr die Treppen herunter, als wäre es das
Selbstverständlichste auf der Welt.
    Nachdem Marie auch die anderen vier Hunde
eingesammelt hatte, die sie betreute, fuhr sie mit ihnen auf das
Freilaufgelände und sah dort zwei Stunden lang zu, wie sie sich winselnd und
jaulend über den Platz knufften. Nur Frau Meyer nahm sie vorsichtshalber noch
an die Schleppleine. Erst wollte sie sehen, wie das Tier auf die neuen Umstände
und das fremde Rudel reagierte.
    Nicht allzu positiv, musste sie feststellen.
     

Kapitel
2
     
    Am Montagmorgen fiel
Jonas siedend heiß ein, dass er Frau Meyers Impfpass immer noch nicht gefunden
hatte. Da würde sich die Hundetante heute Abend garantiert wieder ans Telefon
hängen und ihn fertigmachen. Mittlerweile hatte er richtig Angst vor ihr. Sie
war viel energischer und strukturierter als er, und was die Formalitäten ihrer
Geschäftsbeziehung anging, schien sie keinen Spaß zu verstehen. Das spiegelte
sich auch in ihrem Outfit wider. Die groben Lederstiefel und die Hundeleine,
die sie sich mithilfe eines Karabinerhakens um den Oberleib geschnallt hatte,
verliehen ihr ein äußerst martialisches Aussehen. Ansonsten machte sie
allerdings einen patenten Eindruck, und die Hunde schien sie gut im Griff zu
haben. Wenn er spätabends nach Hause kam, lag Frau Meyer immer auf seinem Bett
und würdigte ihn keines Blickes, so kaputt gespielt war sie.
    Er durchwühlte ein letztes Mal alle Schubladen
und Schränke, aber der Impfpass blieb verschwunden. Ob Nadine ihn aus Versehen
eingepackt hatte? Als sie wenig später mit nassen Haaren und einem
umgewickelten Handtuch aus dem Bad kam, fragte er sie danach, aber sie wusste
es auch nicht.
    „Ich glaub nicht, dass ich den hab“, sagte sie
und drehte sich zwischen ihren Umzugskartons hin und her. Die blockierten den
Flur und würden morgen zusammen mit ihren Möbeln abgeholt und in ihre neue
Einzimmerwohnung gebracht werden. „Wenn ich ihn finde, melde ich mich bei dir.
Du bist aber auch ein Schussel, Jonas. Du tönst immer rum, dass du nicht so
werden willst wie deine Eltern. Dabei bist du selbst ein Chaot.“
    Statt etwas zu erwidern, musterte er seine
zukünftige Exfreundin. Normalerweise liefen sie nicht mehr halb nackt
voreinander herum. Das hatten sie sich schon vor vielen Monaten abgewöhnt und
vermissten es auch nicht. Umso betroffener registrierte er, dass sich ihr
Hautbild in letzter Zeit noch mehr verschlechtert hatte. Ihre Schultern und
Unterarme waren von blutigen Ekzemen und juckenden Quaddeln überzogen. Ab und
zu kratzte sie sich mechanisch. Leider war sie in eine Allergikerfamilie
hineingeboren worden und reagierte sehr empfindlich auf Hunde. Besonders auf
Doggen.
    Gerade bekam sie wieder eine Husten- und
Niesattacke, krümmte sich zusammen, als hätte sie einen Tritt in den Magen
bekommen, und versuchte verzweifelt, den Schleim in ihren Atemwegen
loszuwerden. Aber Nadine wäre nicht Nadine, wenn sie diesen Anfall nicht
weggelacht hätte. Nach einer Weile richtete sie sich wieder auf und schnappte
quiekend nach Luft.
    „Gut, dass du hier ausziehst“, sagte Jonas.
„Das kann man ja nicht mehr mit angucken.“
    Weil der Impfpass trotz intensiver Suche

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