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Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Titel: Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Steen
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Bezahlung, die in
keinem vernünftigen Verhältnis zueinander standen.
    „Was die Arbeitszeiten angeht, erwarte ich,
dass du flexibel bist“, sagte Christoph.
    „Alles hat seine Grenzen“, sagte Jonas. „Für
700 Euro im Monat reiß ich mir nicht bis tief in die Nacht hinein den Arsch
auf.“
    „Du solltest dieses Praktikum besser als Chance
begreifen. Hier bekommst du das vermittelt, was du im Studium nicht gelernt
hast: die Kniffe der Branche.“
    „Ach, und ich dachte immer, dass ein
Hochschulstudium berufsqualifizierend genug ist.“
    „Schön wär’s. Ist aber nicht so. Sieht man ja
an deiner Abschlussarbeit. Bei der hast du dich nicht gerade mit Ruhm
bekleckert.“
    „Danke für das Kompliment.“
    „Außerdem“, sagte Christoph und musterte Jonas
vom Scheitel bis zur Sohle, „darfst du dich bei den Bauherrenbesprechungen gern
etwas mehr in Schale werfen. Schließlich repräsentierst du hier auch das Büro.
Nach oben hin muss man immer vorbereitet sein. Merk dir das, wenn du eines
Tages von uns übernommen werden möchtest.“
    „Ich zieh an, was du willst, aber nicht für 700
Euro im Monat“, sagte Jonas. „Da muss schon ein bisschen mehr rüberwachsen.“
    Kordula warf ihm einen warnenden Blick zu, aber
er konnte sich nicht mehr beherrschen. 27 beschissene und schlecht bezahlte
Praktika, 27mal sinnlose Fleißarbeit und Anmache satt …
    „Wenn du der Meinung bist, dass du bei uns zu
wenig verdienst, musst du eben gehen“, sagte Christoph mit einem butterweichen
Lächeln. „Du findest sicher bald was Neues. Ich wünsche dir viel Spaß beim
Suchen.“
    „Danke schön. Den werde ich haben.“
    „Vielleicht wird noch ein richtiger
Stararchitekt aus dir. Wenn nicht, kannst du immer noch ins Ausland gehen. Wie
wär’s mit Japan? Da gibt’s jede Menge zweit- und drittklassige Architekten. Da
wärst du genau richtig.“
    „Das reicht jetzt, Christoph“, sagte Kordula.
    „Nein, lass ihn ruhig, ich bin ihm für jeden
Tipp dankbar“, sagte Jonas und winkte in ihre Richtung. Dann fuhr er fort: „Das
ist wirklich nett von dir, Christoph. Du bist ’n Charmeur, was?“
    Letztlich ging der Chef als Sieger aus dem
Konflikt hervor, aber Jonas hatte sich auch nicht schlecht gehalten. Er war
richtig stolz auf sich.
    „Jetzt schmeißt er mich bestimmt raus“, sagte
er, als Kordula und er wieder allein waren. „Aber das ist mir egal. Dann lande
ich eben wieder auf dem Müllhaufen. Wäre nicht das erste Mal.“
    „Quatsch, das macht er nicht“, sagte sie. „Aber
du solltest dich nicht mit ihm herumstreiten.“
    „Es war mir nun mal ein Herzensbedürfnis, und
es hat gutgetan. Dieser eitle Knilch mit seinen Allüren und den Dreiteilern und
den Manschettenknöpfen und den Wallawallahaaren …“
    Während er weiter vor sich hin lästerte,
wartete er darauf, dass Kordula ihm ins Wort fiel. Aber sie schien heute eher
nachdenklicher Stimmung zu sein. Und genauso sah sie ihn auch an: nachdenklich.
    Nachdem er um 22 Uhr seinen Rechner ausgestellt
hatte, zog er sein Jackett an und machte sich auf den Weg zu Marie. Wenn er sie
überhaupt noch sehen wollte, musste das spätabends oder nachts geschehen. Eine
andere Möglichkeit gab es nicht.
    Unterwegs beschloss er, den Kontakt zu Nadine
in Zukunft etwas einzuschränken. Ihre Beziehung war seit geraumer Zeit zu Ende,
und im Grunde genommen hatten sie sich nichts mehr zu sagen. In letzter Zeit
verspürte er sogar eine gewisse Abneigung gegen sie. Früher war sie immer auf
Harmonie gebürstet gewesen. Aber jetzt wurde sie manchmal richtig ziegig. Er
mochte es auch nicht, wie sie mit Marie redete. Außerdem kam ihm der Verdacht,
dass sie wieder auf mehr hoffte, was sie beide betraf. Wenn er nicht aufpasste,
würde Marie die Sache noch in den falschen Hals bekommen. Er musste an ihren
gemeinsamen Weinabend in seinem Wohnzimmer denken. Da hatte ihr Gesicht
zunächst einen verstörten Ausdruck angenommen, als Nadine kam. Zumal die nach
etlichen Wochen Doggenabstinenz keine Ekzeme mehr hatte, keine doppelt dicken
Lippen und keine tränenden Augen. Sie sah richtig gut aus. Trotzdem spürte er,
dass es Marie belastet hatte, wie Nadine und er gemeinsamen Erinnerungen
nachgehangen hatten. Auch wenn sie sich dann doch noch zusammengerissen und zu
ihren Scherzen gelacht hatte. Das rechnete er ihr hoch an. Sie war überhaupt
eine bemerkenswerte Frau. Und jetzt war sie jetzt auch noch krank geworden. Das
hatte sie ihm heute Morgen am Telefon erzählt.
    Während er durch

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