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Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Haining
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können, falls Sie den starken Mann spielen wollen. Und merken Sie sich: Ich habe auch keinen Funken Humor.«
    »Na gut. Sie sind also echt«, stimmte Tyne zu. »Dann erklären Sie mir folgendes: Warum sollte ein Agent der Vereinten Nationen sich als solcher zu erkennen geben, wie Sie es gerade getan haben? Warum sollte er an mir oder an Mumford interessiert sein? Wenn Sie einer vom Schlag der Militärpolizisten des Lagers wären, würde ich es noch verstehen.«
    »Sie würden nicht einmal einen Hutständer verstehen. Schauen Sie mal, mein Junge, Sie stehen ganz schön am Rand eines Abgrunds. Halten Sie sich bloß in hübscher Entfernung. Das ist alles, was ich Ihnen sagen möchte: Halten Sie sich fern. Das Auffinden von Murray Mumford ist von größter Wichtigkeit. Und Sie würden einigen interessierten Beteiligten nur im Wege sein.«
    Während er das sagte, schob er den Whisky wieder zu Tyne hinüber, der ihn austrank. Stobart hob zwei Finger, und der Ober kam im Nu mit weiteren Drinks gerannt.
    »Weihen Sie mich doch in das Geheimnis ein«, sagte Tyne. Er mochte den bittenden Unterton nicht, den er in seiner eigenen Stimme hörte. »Warum hat Murray Allan Cunliffe getötet? Warum sind die Vereinten Nationen und nicht die Polizei oder die Raumfahrtkontrolle hinter ihm her?«
    »Sie sind neugierig«, sagte Stobart eisig.
    Tynes Gesicht rötete sich. Er nahm eins der leeren Gläser in die linke Hand und preßte sie zusammen. Er drückte so lange zusammen, bis ein kleiner Haufen glitzernder Splitter auf dem Tisch lag.
    »Beantworten Sie meine Frage«, sagte er.
    Stobart lachte. »Sie haben vielleicht Nerven«, sagte er und blies die winzigen Glasteilchen über Tynes Jackett. Bevor Tyne eine Bewegung machen konnte, packte der andere Tynes linke Hand mit eisernem Griff.
    »Hören Sie gut zu, Mr. Leslie«, sagte Stobart. »Halten Sie sich da 'raus! Ich bin überzeugt, daß Mumford Sie angelogen hat. Er wollte nicht, daß Sie merken, um was für eine Angelegenheit es sich handelt. Ich möchte hören, was er Ihnen erzählt hat. Was ist angeblich auf Gebiet 101 passiert? Dann werde ich Ihnen erzählen, wie es wirklich war. Fair genug?«
    Tyne wiederholte die Geschichte, die Murray ihm in dem Aufklärer erzählt hatte.
    »So ein Stuß!« rief Stobart. »Während Sie bewußtlos auf dem Mond lagen, haben die Roskianer Mumford und Sie geschnappt. Mann Gottes, natürlich hatte er nicht mehr die Zeit, rechtzeitig zum Schiff zurückzukehren – nicht mit Ihnen, friedlich über seiner Schulter schlafend. Die Roskianer haben ihn so mühelos gefangen wie eine lahme Ente und haben ihn überredet, lebenswichtige Informationen zur Erde 'runterzubringen. Genauer gesagt: zu einem roskianischen Kontaktmann, der die Informationen zur roskianischen Kolonie in Sumatra bringt.«
    »Wie konnten sie ihn bloß dazu überreden? Worin bestand die Information? Warum hat er mir nicht die Wahrheit erzählt?«
    »Sie Unschuldslamm!« sagte Stobart. Er hörte auf, Tyne weiter anzustarren, als hätte er das Interesse an ihm endgültig verloren. Seine wäßrigen Augen beobachteten die anderen Gäste in der Bar. »Glauben Sie wirklich, daß Mumford irgend jemandem die Wahrheit sagen würde? Er ist zum Verräter geworden. Er ist jetzt auf der Seite der Roskianer. Kommen Sie bloß nicht auf die Idee, mich zu fragen, was sie ihm für den Verrat geboten haben! Und fragen Sie mich um Gottes willen nicht, was für eine Information es ist. Wenn ich's wüßte, würde ich es Ihnen nicht sagen.«
    »Ich kann's einfach nicht glauben! Warum haben die Roskianer die Information nicht selber weitervermittelt? Sie haben vier kleine Raumschiffe, die regelmäßig zwischen der Erde und dem Mond verkehren.«
    »Wenn wir die Antworten wüßten, wären wir jetzt nicht so hinter Mumford her«, erwiderte Stobart kurz und bündig. »Und das ist jetzt alles, was ich Ihnen sagen möchte. Machen Sie sich auf die Socken, Leslie. Gehen Sie ins Camp zurück und spielen Sie weiter Raumfahrer, bevor die große Schießerei anfängt.«
    »So wie Sie aussehen und sprechen, kann ich darauf schließen, daß Sie betrunken sind«, sagte Tyne ruhig. »Oder hängt Ihr Mund immer so traurig herunter?«
    »Drüben an der Bar sitzt ein Roskianer, der als ein Geschäftsmann aus Sumatra verkleidet ist. Er beobachtet uns mit Argusaugen«, antwortete Stobart ungerührt und zuckte nicht mal mit dem Augenlid.
    »Und ich bin vom Neptun«, sagte Tyne. »Woher haben Sie alle diese Informationen,

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