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Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Haining
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Stobart?«
    Der fette Mann fluchte. »Meinen Sie vielleicht, ich würde es Ihnen erzählen? Zum letzten Mal, hauen Sie ab! Sie stellen sich gegen Riesenorganisationen. Nie werden Sie Murray Mumford auftreiben. Los, ab mit Ihnen! Es gibt keine freien Whiskys mehr.«
    Ein Stückchen von irgend jemand raufte mit einem Stückchen von Lulu Baltazar, als Tyne an der Bar vorbeiging. Er kochte innerlich. Das Gesicht brannte ihm. Er haßte jeden Kubikzentimeter von Stobart. Doch der Verstand sagte ihm, daß der Rat des Dicken richtig war. Wenn Murray tatsächlich so tief in Schwierigkeiten steckte, dann war Tyne die Affäre aus den Fingern geglitten.
    Er wich Minas Blick aus und stieg die Stufen vor dem Roxy-Kino hinunter. Es regnete in Strömen. Die Straßen standen unter Wasser. Weiter die Straße hinauf standen zwei unglückselige Polizisten neben einem rauchenden russischen Pudenta. Die Ausgesiedelten hatten offensichtlich wieder eine Bombe gelegt. Es war 13 Uhr 15.
    In der Bar beobachtete Stobart befriedigt, wie der roskianische Agent vom Barhocker rutschte und fast unmittelbar nach Tyne den Raum verließ. Stobart mochte seinen Job. Solange der Denkapparat funktionierte, war seine Arbeit so bequem wie ein Ohrenbackensessel. Mit dem richtigen psychologischen Gespür konnte man jeden dazu bringen, alles zu tun. Sogar solch einen unberechenbaren Faktor wie Mr. Tyne Leslie.
     
3.
     
    Tyne beschloß, sich an die Nebenstraßen zu halten. Auf diese Weise könnte er dem dicksten Regen entgehen. Je früher er zum Camp zurückkehrte, je besser war es. Er würde Schwierigkeiten bekommen, weil er nach einer beendeten Mission keinen vollen Rapport geliefert hatte. Seine Unterredung mit Stobart empfand er als Niederlage. Er hatte diesen Trottel Stobart nicht einmal nach Allan ausgefragt!
    Regen lief ihm den Hals und Rücken hinunter. Sein leichter Tropenanzug würde innerhalb kürzester Zeit durchnäßt sein. Ein Taxi fuhr langsam an ihm vorbei und bespritzte seine Beine.
    »Steigen Sie ein, Sir!« rief ihm der chinesische Fahrer fröhlich zu.
    Ein guter Vorschlag. Als Tyne sich vorbeugte, um die hintere Tür zu öffnen, flog diese weit auf, starke Hände packten ihn, brachten ihn aus dem Gleichgewicht und zerrten ihn ins Auto. Er spürte, wie das Auto die Geschwindigkeit beschleunigte. Er spürte es, obwohl er wütend strampelte, um sich unter einer stickigen, schweren Decke hervorzuarbeiten, die über ihn geworfen worden war. Jemand lag mit seinem vollen Gewicht auf ihm und drückte ihn nieder. Tyne kämpfte, um seine Stahlfaust freizubekommen. Dann bekam er einen Schlag in den Nacken.
    Eine endlose Zeitlang lag er halb erstickt unter der Decke. Er schwebte zwischen Bewußtsein und Ohnmacht. Üppige Farben wirbelten und schossen durch seinen Kopf. Als das Auto zu rumpeln anfing, als hätte es die Straße verlassen, begann sich sein Verstand wieder zu regen. Ein seltsames zischendes Geräusch kam von draußen: sie fuhren durch hohes Gras.
    Der Mann, der auf ihm gelegen hatte, war nun heruntergerutscht und diskutierte mit dem Fahrer. Es ging um die Vernichtung des Autos. Viel Geld wurde angeboten. Doch der Fahrer weigerte sich.
    Schließlich stoppte der Wagen. Tyne leistete keinen Widerstand, als man ihm die Handgelenke auf dem Rücken zusammenband. Die Hände, die ihn berührten, fühlten sich fiebrig an. Zweifellos war ihre Temperatur bei etwa 45 Grad.
    Er wurde aus dem Auto gezerrt und überschlug sich in kniehohem, nassem Gras. Als er auf die Knie und dann auf die Beine kam, sah er, wie der chinesische Fahrer ein Päckchen Dollars entgegennahm und dann den Motor auf Touren brachte. Der Roskianer packte Tyne am Hosenbund und riß ihn zur Seite, als das Auto rückwärts fuhr und dann auf dem Weg davonschoß, auf dem es gekommen war.
    Dichter Dschungel umgab sie. Das einzige Zeichen menschlicher Anwesenheit war eine alte Eingeborenenhütte. Von ferne konnte man allerdings monotones Motorengeräusch hören. Offensichtlich war ein Highway nicht weit weg.
    »Also gehen wir«, sagte der Roskianer freundlich und schubste Tyne vor sich her.
    »Wenn Sie mir nichts Besseres anbieten können.«
    Als sie den Pfad entlang gingen, nieselte es nur noch. Tyne hatte zwar kaum einen Blick auf seinen Gegner werfen können. Er sah wie ein Malaie aus. Was für ein Witz, überlegte sich Tyne, daß man dieser Rasse ausgerechnet Sumatra angeboten hatte. Hier konnten sie überall unbemerkt operieren.
    »Gefällt Ihnen die Landschaft?« fragte

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