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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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entgegenzunehmen und sie überzuziehen.
    Ihre Jacke lag eng an ihrem Oberkörper an und bedeckte ihre Schultern und den freien Rücken. Da sie kurzärmlig gearbeitet war, behielten die langen, seidenen Handschuhe immer noch ihre Wirkung und der aufwändige, mit Strass besetzte Stehkragen ihres Kleides fügte sich perfekt in den Rundausschnitt der Jacke. Das Kleid sah selbst mit dem Bolerojäckchen noch aus, als wäre es aus einem Guss.
    Sirona schaute zu Lora hinüber und sagte: »Lora, ich würde gern einmal ›for Ladies‹. Kommst du mit und zeigst mir den Weg? So wie ich dich kenne, weißt du, wo es hier lang geht!«
    »Klar, komm, wir müssen links am Haus vorbei.«
    Darken hielt sie am Arm zurück und winkte Aluinn herbei. »Ich möchte nicht, dass du die öffentlichen Toiletten benutzt. Aluinn wird dich ins Haus begleiten und dir die Waschräume zeigen.«
    Sie lächelte ihn an. »Danke«, sagte sie, dann folgte sie Aluinn. Lora versuchte überrascht, mit ihr Schritt zu halten.
    Sie betraten die große Marmorhalle und Aluinn wies ihnen die Tür, die sie vorhin nicht bemerkt hatte. Dann ließ er Sirona und Lora allein in der Halle zurück und Sirona sah unauffällig zur Decke. Loras Mund stand weit offen, während sie sich umschaute.
    »Nun komm schon, Lora, hier geht es entlang.« Mit diesen Worten öffnete Sirona die Tür zum Waschraum und zog Lora hinter sich her. Sie standen in einem großen hellen, mit gelber Seidentapete ausstaffierten Raum. Im Rücken reichten die Spiegel, die in mächtigen goldenen Rahmen steckten, von der Decke bis zum Boden. Vor ihnen hingen dieselben Spiegel, nur etwas kleiner, über den weißen, aus Marmor gearbeiteten Waschtischen. An der Seite luden zwei wunderschöne alte Sessel mit einem gold-beige gestreiften Bezug und weichen Kissen zum Ausruhen ein. Nebenan waren die Toiletten, jede einzelne so groß, dass man einen Walzer darin hätte tanzen können.
    Nachdem Sirona die Toilette verlassen hatte, wusch sie sich die Hände und benutzte die bereitstehende Han dcreme. Dann puderte sie sich das Gesicht, das immer noch perfekt geschminkt war, trotz ihres leichten Schwächeanfalls vorhin in der Galerie – oder sollte sie lieber sagen, in Darkens Schlafzimmer? Sie zog sich die Lippen nach und legte noch etwas »Narciso Rodriguez« auf, bevor sie wieder ihre Handschuhe überstreifte.
    Sie betrachtete sich von allen Seiten im Spiegel und konnte die Blicke der anderen nun besser verstehen. Sir ona war immer sehr skeptisch und kritisch, was ihr Äußeres betraf, sie fand sich nie sonderlich attraktiv und schön. Aber heute Abend fand sie sich wunderschön. Sie hatte einiges an Gewicht verloren und Rom hatte ihr eine leichte Sommerbräune auf die Haut gezaubert. Ausschlaggebend allerdings war das Kleid, das sie schlank und elegant erscheinen ließ, es war wie für sie geschaffen. Sie drehte sich noch ein wenig hin und her und bemerkte nicht, dass Lora aus der Toilette herausgetreten war und sie beobachtete. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel.
    »Sag mal Sirona, du bist zwar meine Chefin, ich frage dich aber mal als Freundin. Was läuft hier eigentlich?«
    »Was meinst du?«
    »Na ja, du verschwindest eine Woche lang mit dem hübschesten Mann der Firma nach Italien, um anschli eßend auf dieser Party wie eine Göttin zu erscheinen, um mal Roberts Jargon zu benutzen. Dann hängst du die ganze Zeit mit dem Gastgeber ab und lässt Paul einfach links liegen. Ich will ja nicht behaupten, dass der Typ, dessen Namen ich noch nicht einmal kenne, schlecht aussieht, obwohl er schon etwas zum Fürchten ist. Am meisten finde ich dich verändert. Du bist so ernst, so konzentriert und trotzdem so weiblich, wie ich dich nie zuvor erlebt habe. Es scheint so, als wenn du Paul und Mr. Unbekannt um den Finger gewickelt hättest und noch nicht weißt, für wen du dich entscheiden sollst. Ich meine, du verwirrst mich einfach total. Sieh dir das Haus an, allein dieses Klo, du nimmst das alles so, als sei das völlig selbstverständlich. Als wenn dich nichts mehr überraschen könnte. Hallo, Erde an Sirona, kennst du mich noch?«
    »Sein Name ist Darken und ich bin immer noch ich. Auch wenn ich heute wie eine Göttin wirke, von der auch ich ganz verzaubert bin, weil ich mir nie hätte träumen lassen, dass ich mich mal so wunderschön finden würde. Paul ist ein wirklich wunderbarer Mensch und er liegt mir sehr am Herzen, aber mehr ist da nicht. Mir sind die Bl icke nicht entgangen, die du ihm zuwirfst. Wenn du

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