Die Zusammenkunft
extra für sie zusa mmengestellten Buffet zurück, das zwei livrierte Diener trugen und an ihrem Tisch abstellten, um sich sofort wieder zu entfernen.
»Oh, ich kann mich nicht entscheiden, das sieht alles so lecker aus!«
Darken deutete es als Aufforderung und nahm ihren Teller, um die besten Stücke darauf zu legen, bevor er seinen Teller bestückte, sich setzte und zu essen begann.
Sirona stürzte sich auf das Essen, das wirklich köstlich war. Darken beobachtete sie mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. Sie merkte, wie mit jedem Bissen Kraft in sie zurückkehrte.
»Es ist interessant, wie schnell die graue Farbe aus deinem Gesicht weicht, nur weil du etwas zu essen bekommst. Ich glaube, ich sollte mir merken, womit man dich im Ernstfall schnell besänftigen kann.«
Sie schaute auf, und es fiel ihr seltsamerweise nicht schwer, einmal nicht das letzte Wort zu haben. Der Zw ischenfall oben in der Galerie hatte das Eis zwischen ihnen zum Schmelzen gebracht, was nicht bedeutete, dass sie sich ihm ergab, aber die feindliche Stimmung war verschwunden.
Nachdem sie das Essen beendet hatten, blickte sie zu Taamin hinüber, der bei seinem Vater, Lora und Robert stand. Darken folgte ihrem Blick. Etwas berührte ihren Geist, sie merkte es, wusste aber nicht, woher es kam. Darkens Blick hatte sich beinahe unmerklich verändert, irgendetwas schien ihn zu stören.
»Ich würde gern zu meinen Kollegen hinübergehen und guten Tag sagen. Sie wundern sich sicher, dass ich noch nicht bei ihnen gewesen bin. Wenn ich nur wüsste, was Taamin ihnen erzählt hat, die Wahrheit sicher nicht.«
»Welche Wahrheit?«
Schon wieder spürte sie, wie etwas ihren Geist berührte, tastend, neugierig fast. Sie wich aus. »Ich meine, sie werden sich doch sicher fragen, warum ich sie bisher nicht begrüßt habe, sondern wie Luft behandele und mich stattdessen mit dir, dem Gastgeber, zurückziehe, oder?« Sie winkte Taamin zu, der sich sofort in Bewegung setzte.
Darkens Miene verdunkelte sich. Da war wieder das Gefühl und Sirona lehnte sich instinktiv zurück, schloss die Augen und befreite ihren Geist.
Es waren nur Sekundenbruchteile, aber sie verließ ihren Körper, schwebte zu Taamin hinüber, der ihn aufnahm, begrüßte und friedliche Stille zurücksandte. Dann streifte ihr Geist den von Darken und sie schrak augenblicklich zurück, um dann noch tiefer in ihn einzudringen.
Da war sie, die Welle der Wut und des Zorns, der ungezügelten Leidenschaft und der Eifersucht, dunkel und glühend. Sie waberte in seinem Inneren und schaukelte sich langsam hoch. Noch hatte Darken sich unter Kontrolle, aber es brodelte in ihm und sie hatte Angst, er könnte Taamin angreifen.
Sirona zog sich vorsichtig aus Darkens Geist zurück und schlug die Augen auf. Taamin war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Sie blickte Darken an. Er schien zu ahnen was sie gerade getan hatte, schien es aber nicht zuordnen zu können. Sirona beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte: »… und ich werde mich zu verteidigen wissen, wenn du versuchst, mich oder die meinen zu töten.«
J egliches Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden, als sie aufstand.
Taamin war der Stimmungswechsel am Tisch nicht entgangen. Sein Lächeln erstarb.
»Taamin, ich hoffe, du amüsierst dich gut ?«
Taamin nickte, ließ aber Darken dabei nicht aus den Augen.
»Darken erzählte mir, dass der Herr dort drüben dein Vater sei.«
Taamin nickte. »Ja, das stimmt, wir haben uns schon länger nicht gesehen und uns daher viel zu erzählen.«
»Was hast du Lora und Robert erzählt? Ich würde ihnen gern guten Tag sagen, möchte aber nicht mit einer ganz anderen Geschichte aufwarten, als sie vielleicht schon von dir gehört haben. Was wissen sie über uns, über Italien und über Darken?«
Als Sirona »über uns und Italien« aussprach, stand Darken auf und trat zwischen Taamin und sie. Seine Drohgebärde war jetzt nicht mehr zu übersehen.
»Taamin, ich glaube, bevor du mir meine Frage b eantwortest, solltest du mir lieber mein Schwert holen.«
Die Aggressionen, die Darken aussandte und die offensichtlich nicht nur sie spüren konnte, verebbten augenblicklich, und Taamin blinzelte sie verwirrt an.
Sirona lächelte. »Was hast du ihnen erzählt?«
»Das Übliche, wir haben zehn bis zwölf Stunden gearbeitet, wir haben es gerade geschafft, ein paar Mitbringsel für Kim und Omma zu besorgen. Du und Darken habt euch bereits vor unserem Abflug kennengelernt, als ich die
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