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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Arnhelm, und alle waren seiner Meinung.
    Der Aufstieg lag nun breit und offen vor ihnen. Er schien eine unausgesprochene Einladung, das dahinter liegende Land zu betreten, zu verkünden.
    Der Weg begann etwa in der Mitte der westlichsten Ausläufer des Milmondo Mirnors und führte zunächst in gerader Linie und nicht allzu steil nach oben. Nach einer Weile wurde er von massiven Wänden umrahmt, und nach etwa hundert Schritten entschwand er dann der Sicht, als er eine Kehre nach rechts schlug. Der Untergrund erschien – bis auf wenige aus ihm hervorragende steinerne Zacken – geglättet, so als wäre er über viele Jahre hinweg von schweren Wagenrädern niedergedrückt worden.
    Die Felsenlandschaft schien zu mögen, dass man sie betrat, selbst wenn ihre Besucher Pferde mit sich führten. Dennoch waren sich alle innerhalb der Gemeinschaft darüber bewusst, dass die Pfade, die sie bald nehmen mussten, weitaus weniger erbaulich und bequem zu begehen sein würden.
    Die Gefährten betraten die Anhöhe, indem sie ihre Pferde auf die Rampe führten. Den breiten Zugangsweg verfolgten sie solange hoch zu Ross, bis sie an die erste Biegung gelangten. Von deren Scheitelpunkt aus erkannten sie, dass der Pfad anschließend schmaler, gewundener und an manchen Stellen steiler wurde, sodass sie notgedrungen absaßen. Dabei waren sie sich ziemlich sicher, dass sie die Sättel ihrer treuen Reittiere erst wieder nach dem Verlassen der Berge besteigen würden.
    Einstweilen ging es auf jeden Fall ohne Schwierigkeiten voran, denn der Hauptweg blieb ausreichend breit und befestigt. Zwar wurden die zehn im sich eintrübenden Licht unentwegt Steigungen hinauf geführt, doch blieben diese vorerst sanft, verglichen mit manchen Höhen, die sie noch erwarten mochten.
    Als es richtig dunkel wurde, waren die zehn an einer offenen Stelle angekommen. Zu ihrer Linken stand ein großer Felsen über, der unter seinem schützenden Dach ausreichend Platz zur Nachtruhe bereit hielt. Selbst ihre Pferde konnten sie dort unterstellen und an einigen herausragenden Felszacken notdürftig festmachen. Sie entzündeten ein kleines Feuer mit Holz, das sie unterwegs beizeiten gesammelt und mit hierher gebracht hatten. Als es Zeit zum Schlafen wurde, erklärten sich ihre beiden Führer sowie Dwari gleichermaßen zur ersten Wache bereit, wogegen niemand widersprach.
    Nicht mehr als ein paar bleiche Sterne erschienen und wirkten wie kleine weiße Löcher am Himmelszelt. Während die Nacht sich in den folgenden Stunden wie ein schweres Tuch über die zahllosen Felsen legte, verfiel Braccas wieder in tiefen Ernst und Nachdenklichkeit. Arnhelm saß ähnlich unbeweglich und wortlos da, doch ließ er seine Blicke immer wieder aufmerksam über die neuartige, mondbeschienene Umgebung schweifen. Dwari hingegen schmauchte genüsslich eine Pfeife und erzählte dem rhodrimischen Thronerben unentwegt von seiner Verzückung darüber, endlich wieder richtige Berge zu sehen. Ausgiebig pries er die unzähligen Vorteile,die solcherlei Landschaften seiner Ansicht nach boten, und schwelgte bald in Erinnerungen und Lobrede über seine entfernte Heimat, das Milmondo Auron.
    „Nichts gibt einem Zwerg oder einem Mann mehr Glück und Kraft als die Obhut von hohen Bergen, von starken, felsernen Giganten! Nichts formt mehr den Charakter, als mit glühendem, Funken sprühendem Eisen Stein zu hauen, und nirgendwo schmecken Schwarzbier, Schinken und Käse besser als innerhalb der dem Gebirge abgerungenen Hallen! Und wenn es angenehm kalt und zügig wird und die Frauen zu frieren beginnen ...“ Der Zwerg kicherte mit seiner tiefen Stimme unter seinem wogenden Bart. Danach fuhr er fort mit ähnlichen Erzählungen und Geschichten, bis er irgendwann von der Müdigkeit übermannt wurde und sich als erster der drei zurückzog.
    Am nächsten Morgen wurden alle von einem fluchenden Kogan geweckt. Dieser hatte seinen langen Körper zu hoch gereckt und war mit dem Kopf gegen die sie gegen den Himmel schützende Steinplatte gestoßen.
    Arnhelm und Braccas saßen noch immer da, wo sie am letzten Abend ihre Wache begonnen hatten. Wie es schien, hatten sie mit halbgeöffneten Augen geruht und gewacht zugleich. Den anderen, von denen die beiden keinen zu einer Ablösung geweckt hatten, verlangte dies große Bewunderung und Respekt ab.
    Dwari hingegen lag noch immer ausgestreckt auf dem Rücken und schnarchte laut. Die Menschen betrachteten ihn schmunzelnd, denn so tief wie er zugleich durch Nase und Mund

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